Der Hund beschützt, was ihm am Herzen liegt

Der Hund verteidigt, was ihm wichtig ist

Hast du dich jemals gefragt, warum dein Hund so wachsam und beschützerisch ist? Nun, das liegt daran, dass Hunde instinktiv ihre Ressourcen verteidigen. In diesem Artikel werde ich dir einen Einblick in das Thema der Ressourcenverteidigung geben. Bitte beachte, dass es sich hierbei um eine komplexe Angelegenheit handelt und dieser Artikel lediglich eine Einführung bieten kann.

Was ist Ressourcenverteidigung?

Bevor wir tiefer in das Thema einsteigen, ist es wichtig zu verstehen, was genau eine Ressource ist. Eine Ressource ist für deinen Hund alles, was ihm wichtig ist oder was er als kostbar empfindet. Das bedeutet, dass der Hund selbst bestimmt, was für ihn eine Ressource ist. Hier sind einige Beispiele für Ressourcen:

  • Liegeplätze wie Körbchen, Decken und Kissen
  • Futter und Leckerchen
  • Hundespielzeug
  • Bezugspersonen

Es ist wichtig zu wissen, dass Ressourcen individuell sind und jeder Hund seine eigenen Vorlieben hat. Ein Platz an der Heizung oder sogar ein Stück Müll kann für deinen Hund eine wichtige Ressource sein.

Ressourcenverteidigung bedeutet, dass der Hund seine Ressourcen aktiv schützt. Das Ausmaß dieser Verteidigung variiert von Hund zu Hund – es reicht von Wegtragen bis hin zu aggressivem Verhalten. Auch der Verteidigungsradius kann bei jedem Hund unterschiedlich sein.

Ist Ressourcenverteidigung normal?

Von biologischer Sicht aus betrachtet, ist es absolut normal, Ressourcen zu verteidigen. Stell dir vor, du sitzt in einem Restaurant und wartest auf dein Lieblingsessen, der Duft steigt dir in die Nase. Plötzlich kommt jemand von einem anderen Tisch und schnappt es dir vor der Nase weg. Würdest du das akzeptieren?

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Viele Hunde geben ihre Spielzeuge, ihr Futter und sogar ihre Liegeplätze bereitwillig her, ohne dafür etwas zu bekommen. Aber mal ehrlich, würdest du das tun?

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Was kann ich gegen Ressourcenverteidigung tun?

Bevor du Maßnahmen ergreifst, um die Ressourcenverteidigung bei deinem Hund zu reduzieren, solltest du professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen und die folgenden Ansätze können nur als Richtlinien dienen. Letztendlich sollte das Training von einer Fachperson begleitet und durchgeführt werden.

Es ist wichtig, genau zu beobachten, welche Ressourcen dein Hund verteidigt, damit du das Richtige trainieren kannst. Verteidigt er wirklich dich als Bezugsperson oder geht es ihm eher um den Futterbeutel, den du dabei hast? Ist es das Sofa selbst oder die Tatsache, dass du auf dem Sofa sitzt?

Wichtige Punkte

  1. Belohnung und Bestärkung: Zeige deinem Hund, dass es sich lohnt, seine Ressourcen nicht zu verteidigen. Das bedeutet, dass er seine Ressource behalten darf, wenn er freundliches oder neutrales Verhalten zeigt. Sobald der Auslöser für die Ressourcenverteidigung verschwindet, wird er belohnt.

  2. Positive Verstärkung: Gib deinem Hund zusätzlich etwas zu seiner Ressource hinzu. Zum Beispiel kannst du ihm immer wieder etwas Leckeres in den Napf legen oder werfen und dann weggehen. Du kannst Leckerchen zu seinem Knochen hinzufügen oder sie werfen, wenn du dich näherst und dich dann wieder entfernen.

  3. Entspannung an der Ressource: Ein entspannter Hund ist weniger angespannt und reagiert daher weniger aggressiv. Es ist wichtig, dass dein Hund lernt, an der Ressource zu entspannen. Dadurch öffnet sich auch seine Kiefermuskulatur und er kann die Ressource leichter loslassen.

  4. Ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen: Eine Verknappung von Ressourcen begünstigt die Ressourcenverteidigung. Wenn dein Hund zum Beispiel nur ein einziges Spielzeug hat, wird dieses Spielzeug für ihn unglaublich wertvoll. Gib deinem Hund lieber mehrere Spielzeuge zur Verfügung, damit er nicht das Bedürfnis hat, sie zu verteidigen.

  5. Keine plötzlichen Wegnahmen: Hunde lernen oft frühzeitig, dass ihnen ihre Ressourcen jederzeit weggenommen werden können. Es ist wichtig, dass du deinem Hund beibringst, dass Ressourcen auf Signal freigegeben werden, aber nicht einfach so weggenommen werden.

  6. “Ausgeben” beibringen: Du kannst deinem Hund beibringen, seine Ressourcen auf positive und spielerische Weise loszulassen. Es gibt verschiedene Ansätze, zum Beispiel kann dein Hund lernen, dass es sich lohnt, das Maul zu öffnen oder etwas auszuspucken.

  7. Ausreichende Distanz: Wenn du erwartest, dass dein Hund seine Ressourcen freudig abgibt, solltest du ihn nicht überfordern. Es ist effektiver, den Hund in einer für ihn angemessenen Distanz an sich und die Ressource heranzuführen und sein Verhalten dann zu verstärken.

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Das klingt alles kompliziert? Keine Sorge, in der Praxis ist es viel einfacher. Bei Bedarf empfehle ich dir, dich an einen kompetenten Trainer in deiner Nähe zu wenden. Sie können dir dabei helfen, die Ressourcenverteidigung bei deinem Hund zu reduzieren.

ressourcenverteidigung

Jetzt weißt du, warum dein Hund so beschützerisch ist und wie du mit der Ressourcenverteidigung umgehen kannst. Je besser du verstehst, warum dein Hund bestimmte Verhaltensweisen zeigt, desto besser kannst du auf ihn eingehen und eine starke Bindung aufbauen.