Stell dir vor, du wendest dich an den Hundeprofi Martin Rütter, um Rat zu bekommen. Du möchtest wissen, wie es einem Hund im Hospiz geht und ob es noch eine Chance gibt, ihn zu vermitteln, obwohl er niemanden an sich heranlässt. In diesem schwierigen Fall zeigt Martin Rütter sein ganzes Können.
Martin Rütter nimmt sich Zeit
Bevor er das Hospiz betritt, hat Martin Rütter schon ein mulmiges Gefühl. Schließlich könnte es dort auch traurig werden. Doch als er das Grundstück betritt, wird er sofort von den Hunden umringt. Die Rentnergang ist in Aufruhr und Martin Rütter kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Nur Chantal beobachtet das Ganze aus sicherer Entfernung.
Der Hundeprofi bittet Frank, die Hündin anzuleinen und in einen separaten Raum zu bringen. Er möchte herausfinden, wie viel Nähe sie erträgt. Doch Chantal verkriecht sich sofort wieder in die hinterste Ecke des Raumes.
Martin Rütter setzt sich mit viel Abstand und dem Rücken zu Chantal hin und wirft ihr ein paar Leckerlis zu. Doch es gibt keine Reaktion. Erst nach einer halben Stunde traut sich Chantal vorsichtig, von der Lecklitube zu naschen. Das ist ein gutes Zeichen, freut sich der Hundeprofi.
Auch als Martin Rütter aufsteht, bleibt Chantal relativ ruhig. Nach einer Stunde steht für ihn fest: Chantal hat vermutlich keine schlimmen Misshandlungen erlebt, sondern einfach noch nie Menschen kennengelernt. Sie fühlt sich wohl, wenn sie den ganzen Tag in der Ecke liegen kann und nicht genervt wird. Eine Vermittlung an andere Menschen würde keinen Sinn ergeben. Es ist besser, Chantal darf bei Stevie und Frank bleiben.
Langsam versuchen Stevie und Frank, die scheue Hündin an die Leine zu gewöhnen. Doch Chantal zeigt keinerlei Lust dazu. Sie hatte sogar schon nach Frank geschnappt. Doch das halten die Tierschützer nicht davon ab. Sie haben Geduld und geben nicht auf. Und diese Geduld zahlt sich aus. Nach einiger Zeit gesellt sich die einst so scheue Hündin zu den Menschen, wenn diese draußen sitzen. Auch mit den anderen Hundesenioren freundet sie sich langsam an. Chantal hat in ihrem neuen, alten Zuhause endlich angekommen.
Spitz Robbie findet ein neues Zuhause
Es gibt auch ein Happy End für Spitz Robbie. Er sorgte in der ersten Staffel von “Die Unvermittelbaren” für große Emotionen. Sieben Wochen nach seiner Vermittlung an ein junges Paar wurde er wieder abgegeben. Der Grund: Überforderung. Robbie hatte bei einem Gewitter ein Zimmer demoliert und alte Gewohnheiten wieder aufgenommen. Er ließ sich nicht anfassen und schnappte zu.
Bei der Verhaltenstherapeutin Maja Löschhorn aus Kröslin und ihrem Hunderudel fand Robbie ein neues Zuhause. Maja gewöhnte den nervösen Spitz mit viel Geduld an seinen Maulkorb und an Berührungen. Für den Neuanfang bekam Robbie auch einen neuen Namen – Morbius. Martin Rütter ist begeistert von diesem spektakulären Happy End.
Auch Halterin Maja wird emotional, wenn Morbius sich an sie kuschelt: “Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man einen Hund bekommt, der am Ende ist und sich einem öffnet. Jetzt könnte ich schon wieder heulen!”
Wie schön, dass es Menschen gibt wie Martin Rütter, Stevie, Frank und Maja, die sich liebevoll um diese schwer vermittelbaren Hunde kümmern und ihnen ein neues Zuhause geben.