Der Kauf eines Reimport-Autos: Tipps und Tricks, die du wissen solltest

Reimport-Auto kaufen – alle Vor- und Nachteile, Tipps & Tricks

Wenn es darum geht, ein Auto zu kaufen, denken die meisten Menschen wahrscheinlich an den lokalen Händler oder an die Gebrauchtwagenabteilung. Doch hast du schon einmal über den Kauf eines Reimport-Autos nachgedacht? Dies kann eine Alternative sein, die sowohl Vor- als auch Nachteile bietet. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten solltest und welche Schritte du beim Kauf eines Reimport-Autos befolgen solltest.

Schritt 3: Die Ausstattung im Blick behalten

Reimport-Autos können je nach Land unterschiedliche Ausstattungen haben. Sogar die Grundausstattungen können sich unterscheiden, und oft werden auch andere Extras bevorzugt. Deshalb ist es wichtig, bei ausländischen Autos auf die Motorleistung, die Emissionen, die Grundausstattung und die Sonderausstattung zu achten. Beachte auch, dass einige Modelle möglicherweise technisch angepasst werden müssen, um eine deutsche Zulassung zu erhalten. Ein Blick auf die unterschiedlichen Ausstattungen kann auch aufschlussreich sein.

Unterschiede in den Ausstattungen müssen beim Importieren von Autos berücksichtigt werden

Schritt 4: Kaufvertrag abschließen

Sobald du das gewünschte Auto gefunden hast und dich mit dem Verkäufer geeinigt hast, ist es wichtig, einen Kaufvertrag abzuschließen. Achte darauf, dass der Vertrag den Preis, die Details zur Ausstattung und das genaue Übergabedatum enthält. Bei einem Neuwagen solltest du sicherstellen, dass der Begriff “Neufahrzeug” ausdrücklich erwähnt wird. Wenn du unsicher bist, solltest du den Vertrag übersetzen lassen. Bei der Bezahlung gilt: Erst wenn du den Vertrag, die Fahrzeugpapiere und den Zündschlüssel in den Händen hältst, erfolgt die Bezahlung. Bargeldtransfers über Dienstleister sollten vermieden werden.

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Schritt 5: Wichtige Dokumente bei der Übergabe

Nach der Unterzeichnung des Vertrags erfolgt die Fahrzeugübergabe. Du solltest folgende Dokumente, Details und Informationen besitzen:

  • Kaufvertrag/Rechnung: Mit Angaben über Käufer, Verkäufer, Hersteller, Fahrzeugtyp, Baujahr, Fahrzeug-Identifikationsnummer, Kaufpreis, Datum und Unterschriften.
  • Fahrzeugpapiere aus dem Herkunftsland im Original und eine EG-Typengenehmigung: Wenn vorhanden, solltest du die Zulassungsbescheinigungen Teil I und Teil II erhalten. Andernfalls benötigst du die ausländischen Kfz-Dokumente, um das Fahrzeug in Deutschland zuzulassen. Achte auch auf die EG-Typengenehmigung (Certificate of Conformity, kurz COC), die bescheinigt, dass das Fahrzeug europäischen Normen entspricht und zugelassen werden darf. Wenn das Auto keine COC hat, ist eine aufwendige Vollabnahme in Deutschland erforderlich, z.B. beim TÜV.
  • Garantieunterlagen: Achte darauf, dass die Garantieunterlagen, wie das Serviceheft und die Garantiekarte, abgestempelt und mit Fahrgestellnummer und Übergabedatum versehen sind. Wenn das Auto noch Herstellergarantie hat, muss jeder Händler in der EU Garantieleistungen erbringen. Bei einem Fahrzeug aus einem Nicht-EU-Land gelten die Garantieansprüche des jeweiligen Landes.

Prüfe beim Kauf eines Importfahrzeugs das Serviceheft und die Garantiekarte

Schritt 6: Problemlose Überführung

Nach der Übergabe des Autos und der notwendigen Papiere kann es losgehen: am besten mit einem Ausfuhr- oder Überführungskennzeichen des Kauflandes. Die Bestimmungen und Vorgaben für solche Kennzeichen variieren von Land zu Land, aber der Verkäufer kann dir dabei helfen. Am einfachsten ist es, das Auto mit einem Anhänger abzuholen, da dafür keine Kennzeichen erforderlich sind.

Schritt 7: Erst zum Finanzamt, dann zur Zulassung

Für Neufahrzeuge gilt: Spätestens 10 Tage nach dem Kauf musst du zum Finanzamt gehen. Dort wird die übliche Mehrwertsteuer von 19 Prozent berechnet. Du benötigst die “Umsatzsteuererklärung für Fahrzeug-Einzelbesteuerung”. Dieses Formular kannst du bequem von der Website des Finanzamts herunterladen. Für Gebrauchtwagen fällt in Deutschland keine Umsatzsteuer an, daher musst du dem Finanzamt auch nichts melden. Für die Zulassung, sowohl von Neu- als auch von Gebrauchtwagen, benötigst du folgende Unterlagen:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Versicherungsbestätigung
  • Originalrechnung oder Vertrag
  • Fahrzeugpapiere, COC (Certificate of Conformity)
  • Einzugsermächtigung für die Kfz-Steuer
  • Neuwagen: Umsatzsteuererklärung vom Finanzamt
  • Gebrauchtwagen älter als drei Jahre: deutsche HU-Untersuchung (TÜV)
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Beim Import eines Fahrzeugs aus einem nichteuropäischen Land wie den USA musst du der Zulassungsstelle eine Zollunbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen. Diese Bescheinigung dient als Nachweis für eine einwandfreie Einfuhr und überprüft z.B. ob das Fahrzeug gestohlen wurde oder ob die Mehrwertsteuer ordnungsgemäß beglichen wurde. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung erhältst du direkt beim Zoll. Wichtig: Das einzuführende Fahrzeug muss vorher schriftlich oder online bei der Zollstelle angemeldet werden.

Schritt 8: Beachte die Garantieleistungen

Für Fahrzeuge innerhalb der EU gelten die Garantiebestimmungen des Kauflandes. Die Garantieleistungen sind in der Regel ähnlich, aber es gibt Unterschiede zwischen den Herstellern. Wichtig ist, dass die Garantieunterlagen abgestempelt und vollständig sind. Laut EU-Recht sind alle Vertragshändler in der EU verpflichtet, Garantieleistungen zu erbringen, auch wenn das Fahrzeug nicht in Deutschland gekauft wurde. Im Falle eines Mangels muss das Recht im Ausland geltend gemacht werden, da sich die Sachmängelhaftung nach dem Recht des Kauflandes richtet.

Das waren einige wichtige Tipps und Tricks für den Kauf eines Reimport-Autos. Denke daran, dass es immer ratsam ist, gründlich zu recherchieren und bei Bedarf einen Fachmann zu Rate zu ziehen, um sicherzustellen, dass du die bestmögliche Wahl triffst. Viel Spaß beim Autokauf!