Der Kölner Dom ist zweifellos eine der imposantesten Kirchen Deutschlands. Doch was genau macht den Dom zu einer Kathedrale und nicht einfach zu einer Kirche? In diesem Artikel erfährst du mehr über diese Begriffe und ihre Bedeutung.
Die Kathedrale und der Bischofssitz
Der Begriff “Kathedrale” leitet sich vom griechischen Wort “kathedra” ab, was übersetzt so viel wie “Stuhl” bedeutet. In Bezug auf die Kirche bezieht sich die Kathedrale auf den Bischofsstuhl, auf dem eine lehrende Persönlichkeit sitzt. Jede Kirche, die zugleich ein Bischofssitz ist, wird als Kathedrale bezeichnet. So ist auch der Kölner Dom die Bischofskirche des Kölner Erzbischofs und damit eine Kathedrale.
Der Dom und das Haus des Bischofs
Das Wort “Dom” stammt von dem lateinischen Wort “Domus” ab, was übersetzt “Haus” bedeutet. Ursprünglich bezog sich dieser Begriff auf das Haus des Bischofs, also die “Domus episcopae”. Heute wird der Begriff “Dom” jedoch auch für andere bedeutende Kirchen verwendet, die nicht unbedingt der Sitz des katholischen Bischofs vor Ort sind. Ein Beispiel dafür sind der Berliner Dom und der Magdeburger Dom.
Die Münster und ihre Ursprünge
Eine weitere Bezeichnung für wichtige Kirchen sind die “Münster”. Dieser Begriff leitet sich vom lateinischen Wort “monasterium” ab, das für die Gebäudekomplexe eines Klosters steht. Der Begriff “Mönche” und “monasterium” stehen sprachlich miteinander in Verbindung. Ursprünglich wurde dieser Begriff nur für Klostergebäude verwendet, hat jedoch im Laufe der Zeit auch auf andere bedeutende Kirchen übertragen, insbesondere auf Bischofskirchen. Ein Beispiel dafür ist die Bischofskirche in Freiburg.
Die Basilika – von Versammlungshallen zur Kirche
Die Bezeichnung “Basilika” ist sogar älter als das Christentum selbst. Ursprünglich waren Basiliken große Versammlungshallen, in denen der Kaiser oder sein Stellvertreter Hof gehalten haben. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Basilika in Trier, die später zur Kirche umgewandelt wurde. Als das Christentum im vierten Jahrhundert Staatsreligion wurde, nutzten die Christen die Basiliken als Versammlungsräume für ihre Gottesdienste.
Die Ehre einer Basilika
Heute ist der Titel “Basilika” vor allem eine Ehre, die vom Papst verliehen wird. Basiliken sind Kirchen, die entweder baugeschichtlich oder pastoral von besonderer Bedeutung sind. Der Titel wird nicht nur an architektonisch beeindruckende Kirchen vergeben, sondern auch an bedeutende Wallfahrtskirchen. Um eine Basilika zu erkennen, achte auf bestimmte Merkmale wie einen Schirm aus gelb-rot gestreiftem Stoff und manchmal eine kleine Glocke an einer Stange. Diese Elemente wurden traditionell in Prozessionen mitgeführt und dienen heute als Hinweis darauf, dass man sich in einer Basilika befindet.
Der Kölner Dom, mit seiner beeindruckenden Architektur und seiner Bedeutung als Bischofskirche, ist ein Beispiel für eine Kathedrale. Doch es gibt noch viele weitere ehrwürdige Kirchen in Deutschland, die den Titel “Basilika” oder “Münster” tragen. Jede von ihnen hat ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Platz in der religiösen Tradition.