Hast du dich jemals gefragt, wie Musiker Songs intuitiv spielen können, ohne Noten lesen zu müssen? Oder wie sie schnell die passenden Akkorde finden? Der Schlüssel dazu liegt im sogenannten Quintenzirkel. In diesem Artikel erfährst du, was ein Quintenzirkel ist, warum er so wichtig ist und wie du ihn für dein eigenes Musizieren nutzen kannst.
Warum braucht man einen Quintenzirkel?
Lass mich dir meine erste Begegnung mit dem Quintenzirkel erzählen. Als ich etwa 13 Jahre alt war, versuchte ich zum ersten Mal, einen Song herauszuhören. Ich konnte die ersten drei Akkorde recht schnell finden, aber den vierten und letzten Akkord konnte ich einfach nicht finden. Ich bat meinen Gitarrenlehrer um Hilfe und er erkannte sofort, welchen Akkord ich suchte. Es stellte sich heraus, dass er den Quintenzirkel im Kopf abgerufen hatte und dadurch schnell wusste, in welcher Tonart der Song war und welche Akkorde in Frage kamen.
Was ist ein Quintenzirkel und wie ist er aufgebaut?
Ein Quintenzirkel ist eine kreisrunde Anordnung aller zwölf Dur- und Molltonarten im Abstand von Quinten. In der Stufentheorie findet man in der Durtonleiter drei wichtige Akkorde: die Tonika (Grundton der Tonart), die Subdominante (eine Quinte unter der Tonika) und die Dominante (eine Quinte über der Tonika). Diese drei Akkorde sind im Quintenzirkel immer gut sichtbar nebeneinander angeordnet.
2 hilfreiche Merksätze
Um sich die Abfolge der Töne im Quintenzirkel besser merken zu können, gibt es verschiedene Merksätze. Hier sind zwei Beispiele:
Für die Kreuztonarten (rechte Seite):
“Geh Du Alter Elefant Hole Fische”
Für die B-Tonarten (linke Seite):
“Frische Besen Essen Asse Des Gesangs”
Quintenzirkel zum Ausdrucken
Wie du den Quintenzirkel für die Gitarre einsetzen kannst
Der Quintenzirkel ist ein äußerst nützliches Werkzeug, um passende Akkorde zu finden und harmonische Zusammenhänge zu verstehen. Anhand des Quintenzirkels kannst du leicht erkennen, welche Akkorde harmonisch zusammenpassen und einer Tonart angehören. Das ist besonders hilfreich, um Songs herauszuhören, eigene Songs zu komponieren oder improvisieren.
Quintenzirkel nutzen – die praktische Anwendung
Der Quintenzirkel bietet viele Einsatzmöglichkeiten für Musiker. Hier sind einige Beispiele:
Transkription
Du spielst Klavier oder Gitarre in einer Band und möchtest einen Song spielen. Ein Blick auf den Quintenzirkel verrät dir, welche Akkorde in dem Song vorkommen können und welche Tonleiter du üben kannst.
Komposition
Du möchtest eigene Songs schreiben. Der Quintenzirkel hilft dir dabei, Klänge zu finden, die die Spannung deiner Komposition erhöhen oder verringern.
Analyse
Der Quintenzirkel hilft dir dabei, die Tonart eines Stückes zu bestimmen und die Anzahl der zu erwartenden Akkorde einzugrenzen.
Übungen
Der Quintenzirkel eignet sich auch sehr gut für Übungen, um Tonleitern, Stufenakkorde und Arpeggien zu trainieren.
Improvisation
Der Quintenzirkel ist eine gute Ausgangsbasis, um passende Tonleitern für eine Improvisation zu finden.
Der Quintenzirkel ist ein unverzichtbares Werkzeug für Musiker aller Erfahrungsstufen. Nutze ihn, um deine musikalische Intuition zu verbessern und neue Möglichkeiten beim Spielen, Komponieren und Improvisieren zu entdecken. Viel Spaß beim Experimentieren mit dem magischen Quintenzirkel!
