Der Melitta Purista Kaffeevollautomat – Ohne Gedöns geht’s auch

Der Melitta Purista Kaffeevollautomat – Ohne Gedöns geht’s auch

Ach Melitta, meine heimliche Maschinenliebe! Das Unternehmen aus Minden besinnt sich immer wieder auf seine Kernkompetenz: einfach Kaffee machen – ohne Schnickschnack, ohne Gedöns.

Unter den Kaffeevollautomaten (KVA) der Marke findet man diese Einstellung bei vielen Maschinen: Die Melitta CI Touch kann ordentlich was, ohne mit spacigen Funktionen zu überfordern. Die Melitta Caffeo Solo ohne Milchschaumsystem steht für gelungenen Purismus.

Bis jetzt.

Die Herrschaft der Caffeo Solo ist vorbei, es lebe die Melitta Purista. Die Purista ist eindeutig die Nachfolgerin der Caffeo Solo. Denn das Grundprinzip bleibt gleich: Dieser Vollautomat verzichtet vollständig auf ein Milchschaumsystem und bietet lediglich Varianten von KVA-Espresso.

Darum haben wir auch gleich unsere eigenen Coffeeness-Bohnen rausgeholt. Ihr Aroma mit Schoko-Note entfaltet sich voll und ganz in den Maschinen – wenn man die optimalen Einstellungen wählt. Nach unzähligen Tassen haben wir für euch das Feintuning am Gerät aufgeschrieben. Und keine Sorge: Unsere Kaffeebohnen sind fair gehandelt.

Latte- und Cappu-Fans mögen diese Idee sicherlich vollkommen widersinnig finden. Doch der Erfolg der Caffeo Solo hat bewiesen, dass sich Purismus und Vollautomat keineswegs ausschließen. Die Frage im Testbericht lautet nun: Wie viel Upgrade ist die Purista wirklich?

Der Überblick – Wer ist puristischer?

Stellt man die Caffeo Solo und die neue Melitta Purista nebeneinander, lässt sich wunderbar darüber streiten, welche Version moderner aussieht. In Breite, Höhe, Tiefe und Materialwahl gibt es keinerlei Unterschiede.

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Das Bedienpanel der Purista mit LED-Display und One-Touch-Funktionstasten wurde etwas nach unten gezogen und verbreitert. Das ist optisch nicht ganz so schön wie der schlanke Frontlook der Caffeo Solo – aber Geschmackssache.

Die alte Puristen-Maschine Caffeo Solo kam 2013 auf den Markt und lief seitdem sehr gut. Abgesehen vom griffigeren Namen stellt sich daher die Frage, was die Purista denn tatsächlich besser kann.

Im direkten Vergleich haben wir folgende Neuerungen gefunden:

  • Die Purista ermöglicht einen Espresso mit exakt 25 Milliliter. Dieser Wert entspricht dem optimalen Wert für Espresso. Zudem soll die neue Brühgruppe zur besseren Extraktion beitragen.
  • Das Kegelmahlwerk aus Stahl ist etwas lauter als angepriesen, aber dennoch leiser als bei der Solo.
  • Die Brühtemperatur lässt sich weiterhin einstellen, allerdings im Service-Modus. Die Purista bietet drei Temperaturstufen.

Die Neuerungen halten sich in Grenzen, aber sie sind sinnvoll. Daher ist es verständlich, dass die Purista als superneues Modell rund 110 Euro mehr kostet als der Vorgänger.

Die Purista befindet sich mit einem Preis von 378,99 Euro bei Amazon in einer niedrigeren Preiskategorie, was auch zu erwarten ist, da sie kein Milchschaumsystem bietet.

Der Hersteller hat sich dieses Mal entschieden, komplett auf ein Milchschaumsystem zu verzichten. Die Purista folgt also ganz klar ihrem Markenverständnis – und solche Eindeutigkeit finden wir klasse.

Die Melitta Purista einstellen – Mahlgrad, Menge und Temperatur

Fünf Stufen für ein Mahlwerk sind nicht viel, aber Melitta hat bereits mehrfach bewiesen, dass auch mit so wenigen Auswahlmöglichkeiten sehr gute Ergebnisse erzielt werden können.

Was wir uns jedoch fragen: Warum rät uns Melitta, den Mahlgrad erst nach etwa 100 Kaffeezubereitungen feiner einzustellen? Das ist in unseren Augen nicht sinnvoll. Schließlich stellen die meisten Hersteller ihre Mahlwerke immer zu grob ein. Zudem benötigt jedes Mahlwerk einige Bezüge, bis es sich richtig eingroovt. Wir wollen aber so schnell wie möglich perfekt extrahierten Kaffee.

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Die Einstellung der Melitta Purista ist jedoch ein Kinderspiel. Für die Wassermenge regelt man lediglich das bequem erreichbare linke Stellrad. Für die Pulvermenge wählt man die Bohnentaste und eine von drei Stufen aus.

Das ist wirklich alles!

Die Melitta Purista (wie auch die Caffeo Solo) ist einer der am schnellsten optimierbaren Kaffeevollautomaten.

Bezug und Betrieb – Kontinuierlich leiser

Der kontinuierliche Kaffeebezug ist eine Verbeugung vor den Leuten, die an ihrem Kaffeevollautomaten immer noch die Filterkaffee-Taste suchen.

Wie alle anderen Hersteller liefert Melitta inzwischen auch eine “Very Long Coffee”-Version mit, die so viel Kaffee in die Tasse lässt, wie man sonst aus der Kaffeekanne bekommt.

Sowohl der lange Kaffee als auch der Espresso kommen sehr ruhig und gleichmäßig aus dem verstellbaren Auslass, und unter die Gläser passen sie bis zu einer Höhe von 13,5 Zentimetern.

Das Mahlwerk arbeitet für einen Stahlkegel recht leise, was sicherlich bestimmten “Dämpfungen” um das Bauteil herum zu verdanken ist.

Der Betrieb des Melitta Purista ist insgesamt leiser geworden und eignet sich daher auch für frischgebackene Väter, die ihren Kaffee genießen möchten, ohne das Baby aufzuwecken.

Espresso und kein Milchschaum – Fokus aufs Wesentliche

Der pure Kaffee aus der Melitta Purista ist ausnehmend gelungen. Sowohl im Espresso-Schluck als auch im großen Humpen überzeugen die Testbohnen mit einer ausgeprägten und schön gefärbten Crema sowie einem sauber extrahierten Aroma. Die Temperatur ist ebenfalls in Ordnung.

Gerade weil man sich nicht mit den Temperaturen des Milchschaums und vielen weiteren Testfaktoren herumschlagen muss, kann man dem Kaffee noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

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Der Purismus ist bei diesem Gerät nicht nur ein funktionelles Versprechen, sondern irgendwie auch Philosophie.

Die Reinigung – Weniger Platz, weniger Aufwand

Bei der Melitta Purista ist wirklich alles fipsig – vom Bohnenbehälter über den Wassertank bis zur Auffangschale. Das bedeutet, dass man alles öfter nachfüllen bzw. reinigen muss.

Auf der anderen Seite nehmen die kleineren Bestandteile nicht so viel Platz in der Spülmaschine ein und sind auch manuell leicht zu säubern.

Die neu designte Brühgruppe erscheint ebenfalls hygienefreundlicher, weil sie sehr gut in der Hand liegt und insgesamt zugänglicher ist.

Die Maschine übernimmt den Rest. Da man keine Milch beachten muss, ist die Reinigung eine Aufgabe, die man gerne erledigt. Hygienische Ergebnisse sind damit einfach zu erreichen.

Fazit zur Melitta Purista – Wer braucht schon Milchschaum?

Wenn der Name zum Gerät passt und auch noch Programm ist, kann mich ein Kaffeevollautomat schnell auf seine Seite ziehen. Und da ich ein Fan von nackten Espressos bin, liege ich ganz auf einer Linie mit der Melitta Purista.

Besitzt man bereits die Caffeo Solo und ist damit glücklich, gibt es absolut keinen Grund für ein Upgrade.

Trinkt man ausschließlich schwarzen Kaffee oder nur einen Schuss Milch, ist der puristische Vollautomat jedoch eine echte Empfehlung für den Neukauf.

Die schaumverliebten Sparfüchse unter euch, die sich die Melitta Purista kaufen und einen extra Milchaufschäumer zulegen würden, müssen wir jedoch warnen:

Langfristig wäre diese Kombination nicht glücklich machend. Es wäre einfach mehr Arbeit und man bräuchte mehr Platz. In einem solchen Fall sollte man sich eher den DeLonghi ECAM 23.466.B ansehen oder die CI-Varianten von Melitta.

Ein Vollautomat, der nur Kaffee macht – was haltet ihr davon? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.