Du bist ein Outdoor-Typ und möchtest komfortabel unterwegs sein? Bisher hatte Volkswagen mit seinem langjährigen California das Monopol auf dem britischen Markt für Campingbusse. Doch seit 2017 bietet Mercedes-Benz mit dem V-Klasse Marco Polo eine Alternative an. Mit dem Stern am Grill hat sich eine kleine, aber lohnende Kundschaft für die kompakten Wohnmobile gefunden. Besonders attraktiv wurde das Angebot durch die Einführung der Horizon-Version, die ohne Küche und andere Annehmlichkeiten zu einem günstigeren Preis angeboten wird.
Und jetzt gibt es noch bessere Neuigkeiten: Der Marco Polo hat ein Facelift und technische Verbesserungen bekommen. Doch was genau hat sich verändert? Sieht man das Facelift überhaupt? Und was hat sich im Inneren getan? Lass uns einen Blick darauf werfen.
Das Facelift: Veränderungen auf den zweiten Blick
Das Facelift des Marco Polo ist eher subtil – eher wie eine Anti-Falten-Creme als wie eine Schönheitsoperation. Flüchtige Betrachter werden kaum Veränderungen bemerken. Sportmodelle haben einen größeren unteren Kühlergrill, während die sportlichere (ja, sportlichere als der Sport selbst) AMG Line einen neuen Grill mit Chrom-Look hat.
Im Innenraum gibt es ebenfalls einige Unterschiede. Die Turbinen-Lüftungsdüsen aus der E-Klasse und neue Zierleisten bringen etwas Frische in das ansonsten vertraute Interieur.
Ein Blick unter die Motorhaube
Auch unter der Motorhaube hat sich etwas getan. Anstelle des alten 2,1-Liter-Dieselmotors kommt jetzt der beliebte 1950ccm OM654 Diesel zum Einsatz. In Großbritannien werden zwei Versionen angeboten: der 161 PS starke V220d und der kraftvollere V300d mit 236 PS. Das robuste Motorengeräusch gehört der Vergangenheit an. Der neue Motor ist leise und bietet eine angenehme Laufruhe sowohl bei niedrigen Geschwindigkeiten als auch bei stärkerer Beschleunigung.
Der Marco Polo ist mit einem 9G-Tronic-Automatikgetriebe ausgestattet, das den Kraftstoffverbrauch optimiert und die Gangwechsel nahtlos und reibungslos gestaltet.
Fahrkomfort und Alltagstauglichkeit
Der Marco Polo lässt sich auch von Fahrern mit wenig Erfahrung im Umgang mit größeren Fahrzeugen leicht fahren. Die Bedienelemente sind leichtgängig, die Rundumsicht ist ausgezeichnet und die erhöhte Sitzposition bietet einen komfortablen Blick auf die Straße.
Das Fahrverhalten ist solide und sicher, aber nicht besonders aufregend, vor allem in Kurven. Dabei ist zu beachten, dass der Marco Polo ein eher großes Fahrzeug ist, sodass eine gewisse Körperneigung zu spüren ist.
Der Innenraum des Marco Polo bietet alles, was man von einem Wohnmobil erwartet. Die eingebauten Einheiten, Rollos und der ausklappbare Tisch sind von guter Qualität. Das alles verdankt man Westfalia, einem Unternehmen, das seit über vier Jahrzehnten im Bereich der Camper-Van-Umbauten tätig ist.
Fazit
Der V-Klasse Marco Polo ist mehr als nur ein Wohnmobil. Er bietet die Freiheit des Campings und den Komfort eines Hotels. Während beide Modelle, der Marco Polo und der California, gute Arbeit leisten, scheint der Mercedes etwas hochwertiger zu sein und nicht so sehr durch die Tuning-Szene geprägt zu sein wie der VW. Der Marco Polo ist eher diskret und vielleicht gerade deshalb eine gute Wahl.
Es gibt jedoch auch einen Nachteil: Der Marco Polo ist kein günstiges Spielzeug. Wenn du ihn nur ein paar Wochenenden im Jahr nutzt, könntest du ihn als teure Investition betrachten. Doch wenn du vorhast, regelmäßig verschiedene Ecken des Landes oder des Kontinents zu erkunden, bietet der Mercedes eine unschlagbare Kombination aus Freiheit und Komfort.