Der Molly ist ein beliebter Zierfisch, der aus Mittelamerika stammt und auch als Spitzmaulkärpfling bekannt ist. Dieser farbenprächtige Fisch gehört zur Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen und ist eng mit dem Guppy und Platy verwandt. Mollys sind besonders robuste Fische und eignen sich daher hervorragend für Anfänger in der Aquaristik.
Steckbrief
Aussehen, Merkmale und Verhalten
Farbe und Körperform
Die Wildform des Mollys hat einen silbergräulich gefärbten Körper mit rund geformten Flossen und gelben Rändern. Es gibt jedoch auch verschiedene Zuchtformen, wie z.B. der Lyratail, bei dem lange Fortsätze an Ober- und Unterseite der Schwanzflosse zu finden sind. Besonders beliebt sind die Zuchtformen Silbermolly und Black Molly. Black Mollys zeichnen sich durch einen komplett schwarzen Körper aus, einschließlich Augen, Maul und Flossen. Diese einzigartige Schwarzfärbung macht sie zu einer besonderen Attraktion in jedem Süßwasseraquarium.
Geschlechtsunterschiede
Männliche Mollys sind an dem aus der Afterflosse gebildeten Geschlechtsorgan, dem Gonopodium, zu erkennen. Weibchen hingegen sind deutlich größer und haben eine gedrungenere Körperform als Männchen.
Verhalten
Mollys sind äußerst aktive und neugierige Fische, ähnlich wie Schwertträger. Sie sind fast ständig in Bewegung, daher ist eine ausreichende Aquariumgröße von großer Bedeutung. Mollys sind friedlich und lassen sich gut mit anderen friedlichen Arten vergesellschaften. Es ist jedoch wichtig, Fluchtmöglichkeiten in Form von Dekoration und dichten Pflanzen zu schaffen, da sich einige Männchen gegenüber Artgenossen aufdringlich verhalten können.
Haltung von Mollys
Fütterung
Mollys sind Allesfresser, bevorzugen jedoch Algen- und Pflanzenkost. Als Hauptfutter eignet sich ein pflanzenbasiertes Trockenfutter in Flocken- oder Granulatform. Mollys ernähren sich auch von den gesunden Algen, die auf Pflanzen, Scheiben und Einrichtungsgegenständen wachsen. Zur Abwechslung können frische Grünkost wie Spinat und Zucchini sowie fleischhaltiges Trockenfutter und Lebendfutter verfüttert werden. Wie immer bei der Fütterung, sollte man ausprobieren, welche Art von Futter gerne angenommen wird und welche nicht.
Ausgewachsene Mollys sollten einmal täglich gefüttert werden. Fällt die Fütterung hin und wieder für einige Tage aus, ist dies kein Problem, da sich die Mollys zusätzlich von Algen ernähren und auch einige Tage ohne Futter auskommen können. Eine Fütterungspause von 1 – 2 Wochen, beispielsweise im Urlaub, stellt also kein Problem dar.
Wasserwerte
Mollys fühlen sich in hartem und warmem Wasser am wohlsten. Die Haltung in zu kühlem Wasser kann schnell zu Krankheiten führen. Der pH-Wert sollte nicht unter 7 fallen. Mollys sind generell sehr robuste Fische mit einem großen Toleranzbereich, daher sind sie auch für Anfänger gut geeignet. Viele erfahrene Halter empfehlen zudem eine kleine Salzzugabe.
Gruppengröße & Geschlechterverhältnisse
Mollys sollten in Gruppen von 5 oder mehr Tieren gehalten werden. Da sich einige männliche Mollys gegenseitig bekämpfen und Weibchen zur Balz verfolgen, ist ein Überschuss an Weibchen von Vorteil. Solange das Aquarium ausreichend dimensioniert ist und genügend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind, ist die Geschlechtsverteilung jedoch zweitrangig.
Vergesellschaftung
Mollys sind friedliche Fische. Aufgrund ihrer speziellen Anforderungen an hartes Wasser und einen pH-Wert von über 7 kommen jedoch viele Arten nicht als Mitbewohner in Frage. Gut geeignet sind beispielsweise Zwergfadenfische und andere lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppy, Platy oder Schwertträger. Auch Welse, wie zum Beispiel Antennenwelse, und Schnecken können gut mit Mollys vergesellschaftet werden.
Das perfekte Molly Aquarium
Beckengröße
Mollys sind sehr schwimmfreudige Fische. Daher sollte für ihre Haltung ein Aquarium mit einer Mindestbreite von 80 cm, noch besser 100 cm, und einem Volumen von mindestens 112 Litern gewählt werden. Ein größeres Becken führt zu weniger Streitigkeiten in der Gruppe.
Einrichtung & Bepflanzung
In einem Aquarium mit Mollys sollten Rückzugsmöglichkeiten in Form von Steinen, Wurzeln oder anderer Dekoration vorhanden sein. Außerdem empfiehlt sich eine üppige Bepflanzung, die zusätzliche Versteckmöglichkeiten bietet. Mollys knabbern gerne den Algenaufwuchs von den Blättern ab, was eine gesunde und kostengünstige Nahrungsquelle darstellt. Ansonsten kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und das Aquarium nach eigenen Vorstellungen gestalten.
Zucht & Nachwuchs
Mollys gehören zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Sie laichen im Gegensatz zu den meisten anderen Fischarten nicht ab, sondern gebären voll lebensfähige Jungfische. Schwangere Mollys erkennt man an ihrem zunehmend dicker werdenden Bauch. Gegen Ende der Schwangerschaft scheinen sie fast zu platzen.
Etwa 26 bis 35 Tage nach der Paarung, bei der das Männchen das Weibchen mithilfe des Gonopodiums befruchtet, werden die Jungfische geboren. Als Futter genügt den Jungfischen kleingeriebenes Flockenfutter, das mehrmals täglich in kleinen Mengen verfüttert werden sollte.
Vermehrung im Gesellschaftsbecken
In einem bepflanzten Gesellschaftsbecken besteht tatsächlich eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass einige Jungfische überleben. Ein Großteil der Nachkommen wird zwar von anderen Fischen gefressen, doch einige Fische überleben in der Regel. Wenn sich die Fische wohlfühlen, geschieht die Paarung von allein.
In einigen Fällen sind die Nachkommen von Black Mollys nicht komplett schwarz gefärbt, sondern schwarz-weiß gefleckt. Um diese Merkmale nicht weiter zu verbreiten, sollten diese Tiere aussortiert werden.