Die Corona-Pandemie hat viele Hundebesitzer vor die Frage gestellt: Wie sollen sie ihren pelzigen Freund ausreichend bewegen? Eine Lösung, die immer beliebter wird, ist das Training auf dem Laufband. Tierärzte betonen jedoch, dass es einige Dinge zu beachten gibt, bevor man seinen Vierbeiner auf das Laufband schickt.
Eine neue Möglichkeit zur Rehabilitation
Das Training auf dem Laufband kann sich für manche Hunde sogar als vorteilhaft erweisen. Schon lange werden Laufbänder für Rehabilitationszwecke eingesetzt, beispielsweise für Hunde, die sich von Verletzungen erholen müssen. Tierarzt Sean Jones erklärt: “Derzeit werden Laufbänder in Rehabilitationsprogrammen für Hunde und Katzen eingesetzt, um sich von Verletzungen oder Operationen zu erholen oder die Gewichtsabnahme zu fördern.”
Nicht nur Hunde, sondern auch Katzen erobern das Laufband
Bisher waren es vor allem Hunde, die das Laufband für sich entdeckt haben. Doch nun erobern auch Katzen mit ihren eigenen “Katzenrädern” oder “Trainingsrädern” die sozialen Medien. Tierärzte empfehlen diese Geräte beispielsweise zur Gewichtsabnahme bei Katzen. Die Beliebtheit dieser Alternativen wächst stetig.
Unbeaufsichtigt sollten sowohl Hunde als auch Katzen jedoch niemals auf das Laufband gelassen werden, da sie sich mit ihren Krallen oder ihrem Fell in der Maschine verfangen könnten.
Wann macht das Training auf dem Laufband Sinn?
Tierärztin Kelly Hicks von der Oregon State University gibt folgende Einschätzung: “Hunde, die sehr energiegeladen sind und für die ein einfacher Spaziergang nicht ausreicht, können vom Training auf dem Laufband profitieren.” Wenn es darum geht, dass der Hund Gewicht verlieren soll, ist regelmäßige und konstante Aktivität wichtig. Experten raten davon ab, das Laufband nur für ein paar Minuten zu nutzen. Welpen sollten aufgrund ihrer noch wachsenden Knochen nicht auf das Laufband.
Einige Hunderassen wie Englische Bulldoggen oder Möpse können von einem Laufband besonders profitieren, da sie im Freien leicht überhitzen. Auch ältere Hunde können das Training auf dem Laufband absolvieren, solange dies mit dem Tierarzt abgestimmt ist. Wichtig ist jedoch, dass das Laufband keine Outdoor-Aktivitäten ersetzt, sondern nur eine Ergänzung dazu darstellt.
Die Frage stellt sich: Sollen Hunde auf einem herkömmlichen Laufband trainieren oder benötigen sie ein spezielles Hundelaufband? Hierbei kommt es auf den individuellen Hund an. Größere Hunde benötigen möglicherweise ein Laufband mit längeren Laufbereich, um optimal trainieren zu können. Zudem könnten einige Hunde Angst vor den lauten Geräuschen eines herkömmlichen Laufbands haben. Spezielle Hundelaufbänder sind leiser, haben breitere Laufbereiche und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.
So gewöhnt man den Hund ans Laufband
Laut Tierärztin Chryle Bonk sind einige Hunde von Natur aus neugierig auf Laufbänder, insbesondere wenn sie ihren Besitzern dabei zusehen. Ist der Hund jedoch misstrauisch, kann man mit positiver Verstärkung arbeiten. Jeder Schritt in Richtung Laufband sollte gelobt und gegebenenfalls mit einem Leckerli belohnt werden.
Ein zusätzlicher Tipp: Schalte das Laufband ein, bevor der Hund es ausprobiert. So kann er sich schon einmal an die Geräusche gewöhnen. Beim ersten Training sollte das Laufband kaum in Bewegung sein und der Hund alle paar Schritte belohnt werden. Die Geschwindigkeit kann erst gesteigert werden, wenn sich der Hund auf dem Laufband wohl fühlt.
Alternativen zum Laufband-Training
Falls der Hund wenig Interesse am Training auf dem Laufband zeigt, gibt es neben zahlreichen Outdoor-Sportarten auch Indoor-Aktivitäten, die für Spaß und Bewegung sorgen. Angefangen von Tauziehen über Denkspiele bis hin zu einem kleinen Indoor-Hindernisparcours gibt es viele Möglichkeiten, den Hund zu beschäftigen. Auch Treppen können als Trainingsgerät genutzt werden – nicht nur für Hunde, sondern auch für uns Menschen.
Das Training auf dem Laufband kann eine sinnvolle Ergänzung zur Bewegung im Freien sein. Es bietet eine Möglichkeit, Hunde zu trainieren, deren Energie nicht allein durch einen Spaziergang bewältigt werden kann. Dennoch sollte das Laufband niemals die Outdoor-Aktivitäten ersetzen, die für Hunde von großer Bedeutung sind.