Mit dem eigenen Wohnmobil unterwegs zu sein und die Enge eines Hotelzimmers gegen die Freiheit der Natur einzutauschen, liegt seit einigen Jahren im Trend. Doch die Zeiten, in denen man einfach losfahren und vor Ort nach einem geeigneten Stellplatz suchen konnte, gehören der Vergangenheit an. Viele Campingplätze sind bereits Monate im Voraus ausgebucht. Daher lohnt es sich mehr denn je, den Wohnmobilurlaub rechtzeitig zu planen.
Übernachtung an der Autobahn: Nicht auf jedem Parkplatz erlaubt!
Wildcamping ist in Deutschland nicht erlaubt, daher darf man sein Wohnmobil nicht einfach überall abstellen. Es ist jedoch gestattet, das Fahrzeug für eine Nacht und bis zu zehn Stunden abzustellen, solange es nicht ausdrücklich verboten ist. Auch auf Autobahnraststätten ist das Übernachten im Wohnmobil grundsätzlich erlaubt. Dabei sollte man jedoch die Beschilderung genau beachten: Parkplätze, die nur für PKWs gekennzeichnet sind, dürfen von Wohnmobilen nicht genutzt werden. LKW-Parkplätze sind Fahrzeugen ab 7,5 Tonnen vorbehalten.
Stellplätze in Städten und Gemeinden
Viele Städte und Gemeinden haben mittlerweile eigene Stellplätze für Wohnmobile eingerichtet. Dort kann man entweder kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr übernachten. Einige dieser Stellplätze bieten sogar Strom, Toiletten, Frischwasser und Entsorgungsmöglichkeiten. Allerdings ist das Aufstellen von Tischen, Stühlen und Grills meistens nicht gestattet.
Campingplätze per Smartphone finden
Komfortabler sind offizielle Campingplätze. Man kann ganz einfach passende Plätze in der Nähe mit Hilfe von Apps wie der ADAC Camping- und Stellplatzführer finden. Diese Apps bieten neben einer übersichtlichen Karte auch Informationen zur Ausstattung, den Preisen und Nutzerbewertungen. Alternativ gibt es auch kostenlose Apps wie Campercontact und Top-Platz.
Da beliebte Campingplätze im Sommer oft überfüllt sind, empfiehlt es sich, vor der Anreise anzurufen und einen Platz zu reservieren.
Kostenlose Stellplätze auf Bauernhöfen
Für alle, die ihr Wohnmobil gerne abseits der offiziellen Plätze abstellen möchten, ist die Smartphone-App Landvergnügen eine gute Wahl. Gegen einen Jahresbeitrag von rund 50 Euro erhält man ein Gesamtpaket mit Buch, App und Vignette. Damit kann man kostenlos bei über 1.400 landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Deutschland übernachten, darunter Brauereien, Imkereien, Käsereien und Weingüter. Als Gegenleistung kann man einen kleinen Einkauf im Hofladen tätigen.
Eine ähnliche App namens Staybetter bietet einen Beitrag von 45 Euro pro Saison an. Mitglieder erhalten eine Plakette und können bis zu drei Nächte auf dem Grundstück eines teilnehmenden Bauernhofs gegen eine Spende oder einen Einkauf im Hofladen verbringen.
Die Ausstattung dieser Stellplätze ist meistens minimal und auf die Bedürfnisse von Campern ausgerichtet. Strom, Waschräume oder Frischwasser sind oft nicht vorhanden.
Legales “Wildcamping”
Die App Hinterland hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Übernachten in der Natur zu legalisieren. Urlauber können die Plätze direkt beim Eigentümer buchen. Das Angebot erstreckt sich deutschlandweit von einsamen Plätzen am See bis hin zu verwilderten Gärten. Manche Plätze bieten keinen Komfort und sind eher etwas für Naturliebhaber und Abenteurer, während andere über Badezimmer und Brötchenservice verfügen. Die Plätze befinden sich auf Wiesen- oder Waldgrundstücken und können entweder spontan oder für den gesamten Sommerurlaub gebucht werden.
Die richtige Route für große Fahrzeuge finden
Da Wohnmobile größer sind als normale PKWs, sollten sie nicht über Straßen geleitet werden, die zu schmal oder unter Brücken hindurch zu niedrig sind. Es gibt spezielle Navigations-Apps, die für größere Fahrzeuge geeignet sind. Zum Beispiel bietet die App Sygic Truck Navigation eine Routenführung für Camper und Wohnmobile. Die Testversion ist kostenlos, aber für alle Funktionen wie Sprachausgabe oder regelmäßige Kartenaktualisierungen muss man die Premium-Version (rund 20 Euro pro Jahr) erwerben.
Eine Alternative ist die App Copilot. Die Testversion ist kostenlos und die Vollversion mit Sprachnavigation und zusätzlichen Diensten kostet rund 30 Euro pro Jahr.
Das Wohnmobil waagerecht ausrichten
Ein bekanntes Problem für Camper ist, dass das Wasser nicht richtig abfließt und der Schlaf schlechter wird, wenn das Wohnmobil nicht waagerecht steht. Abhilfe schafft die App WoMoSet (Preis: 5,99 Euro). Mit dieser App kann das Campingfahrzeug innerhalb weniger Sekunden korrekt ausgerichtet werden. Auf dem Bildschirm wird die optimale Höhe für jeden Reifen angezeigt und eine Sprachausgabe erleichtert die Nutzung. Alternativ können auch kostenlose Wasserwaagen-Apps für Android oder die Wasserwaage auf dem iPhone verwendet werden. Natürlich funktioniert auch eine normale Wasserwaage.
Günstig tanken: Apps weisen den Weg
Wohnmobile haben aufgrund ihrer Größe einen höheren Kraftstoffverbrauch. Daher lohnt es sich, rechtzeitig an das Tanken zu denken und die Kraftstoffpreise zu vergleichen. Hier helfen Apps wie Mehr-tanken, Clever-tanken oder ADAC-Spritpreise.
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