Der Pulsdruck: Ein wichtiger Indikator für Ihre Herzgesundheit

Pulsdruck

Der Pulsdruck ist neben dem Blutdruck ein entscheidender Faktor, insbesondere im Alter. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff und warum ist er so wichtig? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über den Pulsdruck und seine Bedeutung für Ihr Herz-Kreislauf-System.

Was ist der Pulsdruck?

Der Pulsdruck gibt Aufschluss über die Dehnbarkeit Ihrer Arterien und sollte nicht mit dem Puls selbst verwechselt werden. Ein unflexibles Gefäßsystem kann sich negativ auf Ihre Herzgesundheit auswirken und ein Anzeichen für isolierte systolische Hypertonie sein.

Studien1 zeigen, dass das kardiovaskuläre Risiko steigt, wenn der Pulsdruck dauerhaft über 65 mmHg liegt. Der Pulsdruck beschreibt den Unterschied zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck. Je höher der Pulsdruck ist, desto starrer sind Ihre Gefäße.

Was ist ein normaler Pulsdruck?

Ein gesunder Mensch sollte einen Pulsdruck von unter 50 mmHg haben. Werte über 65 mmHg gelten bereits als krankhaft.

Gerade ältere Menschen sollten dem Pulsdruck besondere Beachtung schenken, da viele über 60 bereits unter Arterienverkalkung leiden. Wenn starrere Blutgefäße zusätzlich den Pulsdruck erhöhen, besteht die Gefahr, dass Ablagerungen an den Arterienwänden aufbrechen und ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten kann. Studien1 zeigen auch, dass bereits ein kleiner Anstieg des Pulsdrucks um 10 mmHg das Herzinfarktrisiko drastisch erhöhen kann. Ab dem 60. Lebensjahr ist der Pulsdruck ein wichtiger Indikator für das Risiko von Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Warum ist die Messung des Pulsdrucks wichtig?

Alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Patient mit Herzinfarkt oder Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Der Pulsdruck spielt dabei eine entscheidende Rolle.

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Früher glaubte man, dass die alleinige Beachtung des Blutdruckwerts ausreicht. Heutzutage ist jedoch bekannt, dass der Pulsdruck eine immer wichtigere Rolle bei der Erkennung von Herzkrankheiten spielt. Er gibt Aufschluss über die Dehnbarkeit und Qualität Ihrer Blutgefäße (auch bekannt als “Compliance”). Gut dehnbare Gefäße tragen aktiv zum Bluttransport bei.

Ein hoher Pulsdruck oder eine isolierte systolische Hypertonie erhöhen die Amplitude. Dieser Wert lässt sich errechnen, indem man den diastolischen Blutdruck vom systolischen abzieht. Ein hoher Pulsdruck kann vor allem zwei Ursachen haben: eine Funktionsstörung der Aortenklappe, die das Herz von der Hauptschlagader trennt, oder Verkalkungen der Blutgefäße.

Bei einem hohen Pulsdruck wird die Durchblutung der Herzkranzgefäße reduziert und der Herzmuskel erhält weniger Sauerstoff. Das Herz muss härter arbeiten und das Risiko für einen Herzinfarkt steigt, wenn die Durchblutung gleichzeitig abnimmt.

Um einen zu hohen Pulsdruck oder eine isolierte systolische Hypertonie zu behandeln, setzen Ärzte in der Regel auf Diuretika, Calcium-Antagonisten oder ACE-Hemmer. Eine vitaminreiche Ernährung, die arm an Cholesterin und Kochsalz ist, in Kombination mit ausreichender körperlicher Bewegung, kann ebenfalls dazu beitragen, den Pulsdruck in den Griff zu bekommen. Auf Zigaretten und Stress sollte verzichtet werden. Um Veränderungen rechtzeitig feststellen zu können, empfiehlt es sich, den Pulsdruck regelmäßig zu kontrollieren.

Quellen: 1 Deutsche Hochdruckliga – Die isolierte systolische Hypertonie und die Notwendigkeit Ihrer Neubewertung.

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