Der richtige Umgang mit dem Knotenhalfter – Tipps und Übungen

Knotenhalfter – richtig knoten & Einstiegs-Übungen

Die Bodenarbeit ist ein entscheidender Bestandteil der Pferdeausbildung. Hier werden die Grundlagen gelegt und das Pferd auf das Reiten vorbereitet. Eine effektive Methode dafür ist die Arbeit mit dem Knotenhalfter. In diesem Artikel erfährst du, warum das Knotenhalfter sinnvoll ist und welche Übungen du zum Einstieg ausprobieren kannst.

Funktion und Vorteile des Knotenhalfters

Das Knotenhalfter besteht aus mehreren Knoten, die an bestimmten Stellen am Kopf des Pferdes angelegt werden. Durch diese Knoten erfolgt die direkte Kommunikation zwischen Reiter*in und Pferd. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Stallhalfter ermöglicht das Knotenhalfter eine präzisere Kommunikation. Es hat eine kleinere Auflagefläche und erzeugt somit schärfere Impulse. Dadurch kann das Pferd schneller verstehen, welche Handlungen von ihm erwartet werden. Mit dem Knotenhalfter lässt sich das Pferd besser lenken und kontrolliert arbeiten.

Knotenhalfter richtig anlegen

Das Anlegen des Knotenhalfters erfordert besondere Aufmerksamkeit, da sich im Gesicht des Pferdes viele empfindliche Nervenstränge befinden. Um Schmerzen zu vermeiden, sollte das Knotenhalfter korrekt sitzen. Es wirkt hauptsächlich auf das Genick und sekundär auf das Nasenbein. Es darf nicht zu eng befestigt werden, da es ansonsten auf das Jochbein drücken und Schmerzen verursachen kann. Ein zu niedrig angebrachtes Knotenhalfter kann die Atmung des Pferdes beeinträchtigen und sogar zu Verletzungen führen.

Um das Pferd vor Schmerzen zu schützen, sollte das Knotenhalfter etwa zwei Finger breit unterhalb des Jochbeins befestigt werden. Der hintere Riemen darf nicht hinter die Ganaschen fallen. Das Nasenteil sollte weder zu eng noch zu locker sitzen, um seine Funktion zu erfüllen. Außerdem sollte das Pferd niemals mit einem Knotenhalfter angebunden werden, da es keine Sollbruchstellen hat und sich somit nicht löst.

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Übungen für den Einstieg in die Bodenarbeit

Die Bodenarbeit bietet eine Vielzahl von Übungen, die du mit dem Knotenhalfter durchführen kannst. Hier sind einige Beispiele:

1. Richtig führen

Beim Führen geht es nicht nur darum, das Pferd am Strick hinter dir herlaufen zu lassen. Es geht vielmehr darum, durch Körpersprache mit dem Pferd zu kommunizieren. Das Pferd sollte aus Überzeugung und freiwillig folgen. Achte darauf, dass das Pferd mit dem Kopf auf Höhe deiner Schulter läuft. So behältst du die Ohren des Pferdes im Blick und kannst schnell reagieren. Wenn das Pferd hinter deiner Schulter läuft, weißt du nicht, was es hinten macht. Wenn es vor deiner Schulter läuft, gibt es womöglich das Tempo vor.

Um das Pferd richtig zu führen, halte das Seil locker zwischen dir und dem Pferd. Stehe aufrecht und laufe selbstbewusst los. Wenn das Pferd stehen bleibt, übe leichten Druck auf das Seil aus und gib ihm Zeit, zu reagieren. Wenn es dir folgt, gib nach, bis das Pferd wieder auf Höhe deiner Schulter ist. Wenn das Pferd weiterhin nicht loslaufen will, kannst du die Gerte an der Hinterhand einsetzen. Achte darauf, dass die Impulse hierarchisch aufgebaut werden und nicht mit langem Ziehen oder dauerhaftem Druck gearbeitet wird.

2. Vorder- und Hinterhand weichen

Eine weitere Übung ist das Weichen der Vorder- und Hinterhand. Ziel ist es, dass das Pferd in der Vorderhandwende auf den Vorderbeinen stehen bleibt und nur die Hinterbeine bewegt. Bei der Hinterhandwende ist es umgekehrt. Diese Übung zeigt, ob dein Pferd dich als Führungsperson akzeptiert.

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Um das Pferd zur Weichung der Hinterhand zu motivieren, kannst du die Gerte verwenden. Gehe ruhig aber bestimmt auf die Hinterhand deines Pferdes zu. Gib leichten seitlichen Impuls über das Seil, um dein Pferd in die Biegung zu bringen und zu dir zu schauen. Wenn dein Pferd nicht nachgibt, kannst du entweder stärkeren Druck auf das Seil ausüben oder die Hinterhand mit der Gerte antippen. Sobald dein Pferd sich bewegt, lässt du den Druck nach. Die Übung kann auch im Schritt gemacht werden, indem du einen immer enger werdenden Bogen läufst und dein Pferd nur noch mit der Hinterhand ausweichen kann.

3. Seitengänge an der Hand

Bevor du Seitengänge unter dem Sattel ausführst, kannst du sie vom Boden aus üben. Auch hier ist die Gerte hilfreich, da du sowohl auf die Vorhand als auch auf die Hinterhand einwirken musst. Stelle dich auf Höhe der Mitte deines Pferdes auf und halte das Seil in der linken Hand und die Gerte in der rechten Hand. Geh frontal auf dein Pferd zu, begrenze die linke Seite mit dem Strick und berühre die Flanke deines Pferdes mit der Gerte. Sobald dein Pferd anfängt, seine Beine zu überkreuzen, lässt du den Druck nach. Wiederhole die Übung auf der rechten Seite.

Nach und nach kannst du die Hilfen immer mehr reduzieren. Dein Pferd wird verstehen, welchen Weg es gehen soll, und die Signale in die entsprechenden Schritte umsetzen. Du musst nur noch mitlaufen.

Übung macht den Meister! Die Bodenarbeit ist ein Training, das regelmäßig wiederholt werden sollte. Es gibt viele verschiedene Übungen, mit denen du den Alltag abwechslungsreicher gestalten und kleine Fehler korrigieren kannst. Das Knotenhalfter ermöglicht eine gezielte Einwirkung auf das Pferd. Durch die Bodenarbeit lernst du dein Pferd noch besser kennen und schaffst eine solide Basis für das Reiten und den Umgang mit dem Pferd.

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Video zum korrekten Anlegen des Knotenhalfters

Falls du noch weitere Fragen zum korrekten Anlegen des Knotenhalfters hast, schau dir einfach unser YouTube-Video an. Dort zeigen wir dir ausführlich, wie das Knotenhalfter richtig angelegt wird.

Bildnachweise:

  • Bild 1: Knotenhalfter – richtig knoten & Einstiegs-Übungen
  • Bild 2: Knoten im Detail

Probier die Übungen aus und entdecke, wie sie die Kommunikation und das Training mit deinem Pferd verbessern können. Viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg bei der Bodenarbeit!