Der VW Touran ist einer der beliebtesten Familienvans in Deutschland. Praktisch ja, aber auffällig? Nicht wirklich. Doch es gibt eine Variante dieses praktischen Vans, die auch mit einem stilvollen Äußeren aufwartet. Die Rede ist vom Seat Altea, dessen Karosserie vom renommierten Designer Walter de Silva entworfen wurde. Doch Vorsicht: Der Altea hat als Gebrauchtwagen einige Schwächen, die man kennen sollte.
Schwachstellen des Seat Altea
Beim Altea sollte man besonders auf Antriebswellen, Federn, Dämpfer und die Auspuffanlage achten. Ab einem Alter von sieben Jahren sollte eine gründliche Inspektion durch einen Fachmann erfolgen. Laut dem “TÜV Report 2018” treten dann vermehrt Defekte in der Dämpfung auf, während ältere Altea-Modelle ein erhöhtes Risiko für mangelhafte Antriebswellen aufweisen. Auch Probleme mit den Bremsen sind keine Seltenheit. Während Ölverlust bei der Hauptuntersuchung weniger auffällt als bei anderen Fahrzeugen, neigen auch jüngere Modelle zum Rost am Auspuff.
Pannenanfälligkeit und Rückrufaktionen
Da der Altea während seiner Produktionszeit nie die gleiche Popularität wie das deutsche Schwestermodell erreichte, sind die Zulassungszahlen entsprechend niedrig. Aus diesem Grund taucht er nicht in der ADAC-Pannenstatistik auf. Doch auch der Altea hat seine Liste von Macken. Besonders betroffen sind ältere Modelle, die im Vergleich zu gleichaltriger Konkurrenz deutlich schlechter abschneiden und häufiger auf Pannenhilfe angewiesen sind.
Motorausfälle und schwache Autobatterien waren häufige Probleme bei Altea-Modellen von 2007 bis 2009. Bei Fahrzeugen aus dem Jahr 2007 gab es auch häufiger Defekte an den Zündschlössern, während bei Modellen von 2010 und 2011 Probleme mit der Abgasrückführung auftraten. Insgesamt musste der Altea bisher fünf Rückrufaktionen über sich ergehen lassen, darunter eine große Aktion im Jahr 2017, bei der knapp 14.000 Seat-Modelle, darunter auch der Altea, aufgrund möglicher Probleme mit dem ESP zurückgerufen wurden.
Allgemeine Informationen zum Seat Altea
Der Altea war von Anfang an mit Schleuderschutz, Front-, Seiten- und Kopfairbags ausgestattet. Anfangs bot er jedoch eher den Platz eines Golf Plus anstatt des großzügigen Innenraums des Touran. 2006 wurde die Langversion Altea XL mit einer Länge von 4,47 Metern eingeführt. Ein Jahr später kam das allradbetriebene Modell Freetrack mit erhöhter Bodenfreiheit auf den Markt. 2009 erhielt der Altea ein Facelift, bevor er schließlich 2015 eingestellt wurde.
Motorvarianten des Altea
Der Altea bietet auch unter der Haube vielfältige Optionen. Mit bis zu 155 kW/211 PS im Zweiliter-TFSI-Motor ist der Altea FR sportlicher als der Touran. Dieser Motor stammt aus dem Golf GTI. Eine nennenswerte Modernisierung erfolgte 2010 mit der Einführung eines 1,2-TSI-Benziners mit 77 kW/105 PS. Der schwächste Benziner ist ein 1,4-Liter-Motor mit 63 kW/85 PS. Für Diesel-Fans gibt es das FR-Sportmodell mit einem 125 kW/170 PS leistenden Motor. Der Einstiegsselbstzünder liefert eine Leistung von 66 kW/90 PS. Es gab auch eine Flüssiggasversion des Altea.
Preise und Verfügbarkeit
Die Preise für einen gebrauchten Altea sind recht niedrig. Laut dem “DAT Marktspiegel” der Deutschen Automobil Treuhand kostet ein Seat Altea 2.0 TDI mit 103 kW/140 PS von 2011 durchschnittlich 6700 Euro. Die Langversion Altea XL kostet durchschnittlich 7200 Euro. Ein Altea 1.2 TSI mit 77 kW/105 PS von 2014 wird mit 9125 Euro gelistet, während der XL rund 375 Euro mehr kostet. Wer einen Autogas-Antrieb bevorzugt, kann einen 1.6 LPG mit 75 kW/102 PS von 2011 ab 7600 Euro erwerben (bei einer Laufleistung von 102.000 Kilometern).
Insgesamt bietet der Seat Altea als Gebrauchtwagen eine interessante Alternative zum VW Touran. Mit einigen Schwachstellen sollte man jedoch vertraut sein, um böse Überraschungen zu vermeiden. Mit niedrigen Preisen und verschiedenen Motorvarianten ist der Altea eine Überlegung wert, insbesondere für Familien auf der Suche nach einem praktischen und stilvollen Van.
