Eine Brauerei, die den Namen „Hopfenbengel“ trägt, klingt schon nach einer ungewöhnlichen Bierkreation. Und tatsächlich hat der jüngste Sud dieser exquisiten Bierspezialität bereits eine beeindruckende Brauzeit hinter sich. Der Hobbybrauer Martin Zäh ließ es sich nicht nehmen, die Flaschenabfüllung seines Meisterwerks persönlich in der Brauerei in Oelde zu überwachen. Von der Besuchertribüne aus konnte er beobachten, wie die Flaschen von Maschine zu Maschine transportiert wurden, angefangen von der Reinigung und Kontrolle über die eigentliche Abfüllung bis hin zur Etikettiermaschine und der Endkontrolle, bevor sie in die Mehrwegkästen gesetzt wurden.
Ständige Verbesserungen für den perfekten “Hopfenbengel”
Auch beim neuesten Sud des “Hopfenbengel”, der im Brauatelier von Pott’s nach dem Rezept von Martin Zäh gebraut wurde, wurden wieder einige Optimierungen vorgenommen. Die Menge an Hopfen in der Sudpfanne wurde reduziert, um das Bier weniger bitter im Vergleich zum Original zu machen. Gleichzeitig wurde jedoch die Zugabe von Hopfen im Whirlpool erhöht, um das fruchtige Aroma des Biers zu intensivieren. Zudem wurde die Whirlpool-Temperatur um vier Grad gesenkt, um sicherzustellen, dass keine weiteren Bitterstoffe in das Bier gelangen und mehr Aromen erhalten bleiben.
Handarbeit für den perfekten Geschmack
Ein interessanter Schritt bei der Herstellung des aktuellen “Hopfenbengel”-Suds war die manuelle Zugabe des letzten Hopfens in den Whirlpool. Normalerweise geschieht dies automatisch über eine Einspülschleuse. Diese Handarbeit war jedoch notwendig, um den Anstieg der Bitterkeit im Bier zu verhindern, wenn der Hopfen bei zu hohen Temperaturen in den Whirlpool gegeben wird. Abschließend wurde der Sud erstmals durch den Separator geleitet, um weniger Hefe im Bier zurückzulassen. Denn zu viel Hefe würde das zarte Hopfenaroma unterdrücken. Ein wenig Hefe sollte jedoch im Bier verbleiben, um den typischen Geschmack eines Pale Ales zu erhalten.
Erfolg im Brauatelier von Pott’s
Daniel Hefele, Produktionsleiter bei Pott’s, ist überzeugt, dass die Veränderungen weitere Verbesserungen für den “Hopfenbengel” gebracht haben. Gemeinsam mit Martin Zäh probierte er das fertige Bier noch vor der Flaschenabfüllung aus dem Reifetank und war von diesem Sud begeistert.
Ursprünglich wurde der “Hopfenbengel” von Martin Zäh im Braukeller seines Hauses in Hoetmar kreiert. Aufgrund der steigenden Nachfrage entschied sich der Hobbybrauer 2017, sein Bier erstmals für die Öffentlichkeit zu brauen – zunächst in einer Brauerei in Memmeldorf bei Bamberg und seit 2019 im Brauatelier der Pott’s-Brauerei in Oelde.
Das Brauatelier in Oelde als Anziehungspunkt für Bierliebhaber
Nicht nur Martin Zäh nutzt die Möglichkeit, im Brauatelier in Oelde zu brauen. Produktionsleiter Daniel Hefele berichtet von fast täglichen Anfragen seit der Eröffnung im März 2019. Insgesamt wurden bereits 125 Auftragssude in verschiedenen Größen gebraut, wobei der kleinste Sud nur 1500 Liter umfasste, was der Größe eines Brautanks entspricht. Die größten Kosten bei kleinen Suden entstehen vor allem durch das Personal bei der Abfüllung. Diese macht schnell zehn Prozent der Gesamtkosten aus. Martin Zäh ist bereits ein Stammkunde im Brauatelier, denn fast fünf Prozent aller Auftragssude gehen auf sein Konto.
Das Herz des Brauers schlägt im Braukeller
Trotz der Produktion im Brauatelier ist der Braukeller im Haus von Martin Zäh immer noch in Betrieb. Dort experimentiert er weiterhin mit verschiedenen Hopfen- und Malzsorten und entwickelt neue Bierrezepte. Kürzlich hat er mit frisch geernteten Dolden der Sorte “Spalt Spalter” aus seinem eigenen Garten ein Grünhopfenbier gebraut und von Hand abgefüllt.
Aufregung bei der Flaschenabfüllung
Der Abfüllprozess erfordert Geduld und Hingabe. Martin Zäh benötigt etwa eine Stunde, um eine Kiste mit 24 Flaschen abzufüllen. Jede einzelne Flasche wird sorgfältig gereinigt und dann unter den Gegendruck-Flaschenfüller gestellt. Der Brauer spült die Flasche mit Kohlendioxid und lässt dann das Bier einströmen, das die Luft aus der Flasche verdrängt. So bleibt nur Kohlendioxid in der Flasche zurück, wenn der Kronkorken auf den Flaschenhals gedrückt wird. Anschließend werden die Flaschen in den bereitgestellten Rahmen gestellt und der Prozess beginnt von vorne.
Interessanterweise trinkt der Hobbybrauer während des Abfüllens kein Bier – mit einer Ausnahme: Vor dem Beginn der Abfüllung probiert er, ob der Sud gelungen ist und das Bier seinen Erwartungen entspricht. “Ansonsten macht man sich mit der Abfüllung eine Menge unnötige Arbeit.”
Der neue “Hopfenbengel”-Sud von Martin Zäh aus dem Brauatelier von Pott’s ist ab sofort in ausgewählten Geschäften erhältlich. Trauen Sie sich und probieren Sie diese einzigartige Bierspezialität!