Der ultimative Camping-Guide für die USA: Tipps zur Platzsuche, Campingmöglichkeiten und FAQs

Der ultimative Camping-Guide für die USA: Tipps zur Platzsuche, Campingmöglichkeiten und FAQs

Wenn du deinen Flug in die USA gebucht hast, beginnen die eigentlichen Vorbereitungen für deine Reise. Eine Frage taucht schnell auf: Hotel, Motel, Wohnmobil oder Zelt? Für Outdoor-Enthusiasten, budgetbewusste Reisende oder Wohnmobil- und Campervan-Fans ist die Antwort klar. Camping mag nicht immer bequem sein, aber es verspricht Abenteuer, Nähe zur Natur und ist pro Nacht günstiger als so manches Hotel. Zudem gibt es in den USA eine Vielzahl von National- und State-Parks, die wahre Paradiese für Camper sind.

Campingmöglichkeiten – Wo ist Campen erlaubt?

Häufig wird gefragt, wo man das Wohnmobil parken oder das Zelt aufschlagen kann. Es gibt viele Möglichkeiten, und wir erklären dir hier, wo und wie es geht.

Camping in den amerikanischen National- und State-Parks

Die meisten Zelt- und Wohnmobilplätze in den National- und State-Parks sind gut ausgestattet mit Feuerstellen, Sitzgelegenheiten, Stromanschlüssen, Toiletten und Duschen. Es gibt auch einfache Campgrounds mit Plumpsklos und nur einem Wasserhahn. Die staatlichen Plätze sind oft nicht so gut ausgestattet wie private, aber sie bieten eine wunderschöne Naturerfahrung. Die Preise pro Nacht sind in Ordnung, meistens zwischen 10 und 25 US-Dollar. In Kalifornien können es auch mal 35 US-Dollar sein.

Camping in den USA ist besonders in den Sommerferien, an Wochenenden und Feiertagen beliebt. Informiere dich frühzeitig über Unterkünfte und reserviere mindestens einen Tag im Voraus. Reservierungen sind seit 2007 für alle Nationalparks einfach auf www.recreation.gov möglich. Die Campgrounds der State-Parks können (fast alle) online gebucht werden. Einfach nach den jeweiligen State-Park-Seiten bei Google suchen.

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Ein wichtiger Tipp: Ab 22 Uhr herrscht auf den staatlichen Campingplätzen Nachtruhe. Wer spät anreist, sollte sich darauf einstellen und gegebenenfalls das Auto außerhalb des Campingplatzes parken.

Wenn du in den Nationalparks wandern oder andere Aktivitäten unternehmen möchtest, besorge dir ein sogenanntes “Backcountry Permit”. Dieses kannst du in den Visitor Centers gegen eine geringe Gebühr erhalten. Dort bekommst du auch wichtige Informationen und Hinweise für deine Tour.

Geheimtipp: Camping im National Forest und in BLM-Gebieten

Wenn du wenig Komfort brauchst, wirst du dich in den Campgrounds des National Forest Service und des Bureau of Land Management (BLM) wohlfühlen. Diese Plätze sind einfach ausgestattet, aber oft in wunderschönen Gegenden gelegen. Nur wenige Touristen suchen diese Plätze auf. In der Regel gilt das Prinzip “first come, first serve”. Die Übernachtungspreise liegen bei etwa 10-15 US-Dollar, in Stadtnähe können es auch mal 25 US-Dollar sein.

Top ausgestattet: Private Campingplätze und RV-Parks

Private Campingplätze und RV-Parks entlang der Highways und Interstates sind sehr gut ausgestattet und ideal für RV-Camper. Neben Strom und frischem Wasser gibt es auch Entsorgungsstationen für das “Grey und Black Water”. Die Preise unterscheiden sich meist deutlich von staatlichen Plätzen. Eine Übernachtung mit Zelt und PKW kostet etwa 30-50 US-Dollar, mit Wohnmobil können es auch mal 50-70 US-Dollar sein. Die Preise variieren je nach Region und Stadtnähe.

KOA Campgrounds

Wenn es auf einem staatlichen Platz keine freien Plätze gibt oder du am Abend noch weiterfahren möchtest, bietet sich ein Campingplatz der KOA-Kette an. Diese Plätze sind an den Interstates ausgeschildert und liegen meist nur wenige Kilometer entfernt. Viele KOAs bieten WLAN und manchmal sogar einen Pool. Perfekt für RVs, mit dem Zelt ok, aber oft etwas laut aufgrund der Straßennähe.

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Good Sam RV Parks und Campgrounds

Good Sam ist so etwas wie der ADAC für amerikanische Camper. Das Unternehmen betreibt fast 2400 RV Parks und Campgrounds in den USA und Teilen von Kanada. Vereinzelt gibt es auch Plätze für Zelt-Camper. Die Parks sind auf große Fahrzeuge ausgerichtet und WLAN und Pool sind fast immer vorhanden. Die Preise für das Zelten liegen bei ca. 30 US-Dollar, für RVs je nach Platz zwischen 50 und 110 US-Dollar.

Wildcamping & Dispersed Camping

“Wildcamping” ist in den USA nicht erlaubt, aber auch nicht komplett verboten. Kostenlose Übernachtungen in der Natur sind nur in einigen Gebieten und unter bestimmten Regeln erlaubt. Du kannst grundsätzlich in allen Gebieten des National Forest Service und des Bureau of Land Management (BLM) campen, einschließlich der National Monuments.

Beim Dispersed Camping suchst du dir einen Ort im Wald oder in der Natur aus und stellst dein Auto, Wohnwagen oder Zelt dort ab. Es ist ratsam, Wasser mitzunehmen. Beachte dabei die Regeln, vor allem das “Leave No Trace” Prinzip. Nimm deinen Müll mit und sorge dafür, dass deine Hinterlassenschaften die Natur nicht beeinträchtigen. Es gelten bestimmte Abstände zu Straßen, Wasserquellen und Campingplätzen.

Detaillierte Informationen zu den Regeln und erlaubten Plätzen findest du auf den folgenden Seiten:

Boondocking Camping

Boondocking bedeutet, kostenlos im Hinterland (disperse camping) oder auf Parkplätzen zu übernachten. Wenn du diese kostenlosen Plätze nutzen möchtest, informiere dich am besten vor der Reise. Eine nützliche Seite, die dabei helfen kann, ist www.freecampgrounds.com.

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Achte auf Schilder mit der Aufschrift “Overnight Parking permitted” an Restaurants, Tankstellen und Raststätten. Dort darfst du übernachten, solltest aber am Morgen weiterfahren, um den Platz für andere frei zu machen. Walmarkt-Parkplätze eignen sich ebenfalls gut für “Overnight Parking”. In der Regel ist dies erlaubt, aber es gibt Ausnahmen. Frage am besten direkt im jeweiligen Markt nach. Viele Casinos, Farmen und Weingüter bieten ebenfalls Camping auf ihren Parkplätzen an. Empfehlenswert sind die Seiten Harvest Hosts und Casino Camper.

FAQs – Noch Fragen?

Ist Camping in den USA gefährlich?

Nein, Camping in den USA ist grundsätzlich nicht gefährlich. Allerdings solltest du einige Dinge beachten. In den National- und State-Parks können wilde Tiere wie Bären, Wölfe oder Eichhörnchen auf den Campingplätzen auftauchen. Beachte die Hinweisschilder, bewahre dein Essen und duftende Seifen in “Bärenboxen” auf und lasse kein Essen im Zelt liegen. Besonders Eichhörnchen können mit ihren scharfen Zähnen Zugang zu Zelten finden.

Wenn du nachts auf größere Tiere triffst, hilft es, zu schreien, sich groß zu machen und notfalls auch einen Stein zu benutzen, um unerwünschte Besucher zu vertreiben. In der Regel haben Wildtiere mehr Angst vor Menschen als umgekehrt.

Wenn du Angst im Dunkeln hast, solltest du zum Beispiel aufs Wildcampen verzichten. Es ist nicht gefährlich, aber möglicherweise nicht für jeden das Richtige. Beim Boondocking kann die Nacht auch lang werden, wenn du dich in einer unheimlichen Gegend befindest. Suche daher Parkplätze in angenehmen Gegenden und meide Viertel, die weniger einladend wirken.

Gibt es eine Packliste fürs Camping in den USA?

Wenn du zum ersten Mal einen Campingurlaub in den USA planst, weißt du vielleicht nicht, wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Zur Vorbereitung empfehle ich dir den Beitrag “Campingzubehör mitnehmen oder vor Ort kaufen?”. Außerdem findest du hier meine Packliste für einen dreiwöchigen Urlaub mit Auto und Zelt.