SP-X/Köln. Von Frühjahr 2011 bis Anfang 2018 war die dritte Generation des Ford Focus in Deutschland erhältlich. In diesem Artikel erfahren Gebrauchtwagenkäufer, worauf sie beim Kauf achten sollten.
Qualität
Gebrauchtwageninteressenten sollten nicht blind auf die Zuverlässigkeit ihres Wunsch-Focus vertrauen. Die TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) zeigen, dass die Focus-Modelle nicht immer problemlos bestehen. Die Mängelquoten liegen über dem Durchschnitt der vom TÜV geprüften Fahrzeuge. Besonders die Achsaufhängung ist ein Schwachpunkt. Auch Ölverlust bei jüngeren Modellen und Probleme mit der Abgasanlage treten über die gesamte Produktionszeit hinweg auf. Jedoch sind Lenkung und Bremsanlage unauffällig.
Karosserie und Innenraum
Der Ford Focus wurde in Deutschland hauptsächlich als Fließheck und Kombi (Turnier) angeboten. Die Stufenheck-Version spielte dagegen eine untergeordnete Rolle. Der Fünftürer hat eine Länge von 4,36 Metern, während der Turnier 4,56 Meter misst. Der Focus beeindruckt mit einem progressiven Design im Vergleich zum VW Golf. Dieser futuristische Look setzt sich auch im Innenraum fort. Der Platz im Fahrzeug ist ausreichend, besonders der Turnier punktet mit einem Kofferraumvolumen von 476 bis 1.516 Litern. Beim Fließheck sind es 316 bis 1.148 Liter.
Ende 2014 erhielt der Focus ein Facelift, das unter anderem an einem großen trapezförmigen Kühlergrill, Chromeinfassungen an den Fensterrahmen sowie an veränderten vorderen und hinteren Leuchten erkennbar ist. Die Zahl der Bedienknöpfe und Tasten am Lenkrad und an der Mittelkonsole wurde ebenfalls reduziert.
Motoren und Antrieb
Das Motorenangebot für den Ford Focus war umfangreich. Neben konventionellen Antrieben wurde auch eine Elektroversion mit 108 kW/147 PS und einem leistungsgesteigerten Akku angeboten. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist der Elektro-Focus jedoch selten anzutreffen. Der Basisbenziner war ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Saugmotor mit den Ausbaustufen 63 kW/85 PS, 77 kW/105 PS und 92 kW/125 PS. Das Volumenmodell war der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo, der mit 74 kW/100 PS, 92 kW/125 PS und 103 kW/140 PS erhältlich war. Ford bot auch einen 1,6-Liter-Turbo mit 110 kW/150 PS oder 134 kW/182 PS an, der mit dem Facelift durch ein 1,5-Liter-Aggregat ersetzt wurde. Die Leistungsdaten blieben unverändert. In der sportlichen ST-Variante kam ein Zweiliter-Turbo mit 184 kW/250 PS zum Einsatz. Der RS hatte einen 2,3-Liter-Turbo mit 257 kW/350 PS. Beim RS sorgte ein manuelles Sechsganggetriebe für die Kraftübertragung an alle vier Räder. Der Durchschnittsverbrauch der Benzinmotoren liegt zwischen 4,9 und 7,5 Litern.
Das Dieselangebot beinhaltete Motoren mit 70 kW/95 PS, 77 kW/105 PS, 85 kW/115 PS (1.6 und seit 2015: 1.5), 140 PS, 120 kW/163 PS und 150 PS (2.0). Die Topversion war der ST mit 136 kW/185 PS. Der Durchschnittsverbrauch der Dieselmotoren liegt zwischen 3,8 und 4,6 Litern.
Ausstattung und Sicherheit
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es vom Ford Focus gut ausgestattete Basismodelle, komfortable Familienkutschen und sportliche Modelle wie ST und RS. Das Angebot an Assistenzsystemen war bereits bei der Markteinführung der dritten Generation umfangreich. Mit dem Facelift wurde es nochmals verbessert. Der City-Bremsassistent funktionierte nun bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Der Abstandsregelautomat (Adaptive Cruise Control) war nun bis zu einer Geschwindigkeit von 200 km/h aktiv, und der Fahrer konnte die gewünschte Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug selbst wählen. Zudem konnten optional Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion erworben werden. Der Ford Focus erhielt 2011 beim NCAP-Crashtest eine Fünf-Sterne-Bewertung.
Fazit und Markt
Der Ford Focus bietet für jeden etwas, von einer zuverlässigen Familienlimousine bis hin zu einem sportlichen Fahrzeug. Obwohl er meist im Schatten des VW Golf und des Opel Astra steht, kann der Focus eine attraktive Alternative sein. Allerdings sollte man das Wunschfahrzeug sorgfältig inspizieren lassen. Bei mobile.de werden derzeit rund 4.000 gebrauchte Ford Focus-Modelle der dritten Generation zum Verkauf angeboten. Die Preise beginnen bei etwa 3.000 Euro.
