Ein selbstreinigender Backofen ist ein wahrer Traum. Mit verschiedenen Programmen rückt er Fettspritzern und hartnäckigen Essensrückständen zu Leibe. Anschließend kann man die Reste ganz einfach wegwischen, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten. Doch die vielen verschiedenen Bezeichnungen wie activeClean, EasyClean, PerfectClean, EcoClean, AquaClean und Co machen es schwer, den Durchblick zu behalten. In diesem Beitrag werden die Begriffe erklärt und die Unterschiede zwischen den Funktionen aufgezeigt.
Was ist Pyrolyse und wie funktioniert die Selbstreinigung?
Pyrolyse ist ein Oberbegriff für die Selbstreinigung des Backofens durch Hitze. Bei diesem Vorgang erhitzt sich der Backofen auf eine Temperatur zwischen 400 und 500 °C. Bei dieser extremen Hitze spalten sich die Moleküle organischer Stoffe auf und verbrennen nahezu alle Rückstände von Lebensmitteln. Zurück bleibt nur eine geringe Menge Asche, die leicht mit einem feuchten Lappen entfernt werden kann. Lediglich hartnäckiger Schmutz an der Backofentür übersteht manchmal die Pyrolyse und muss manuell entfernt werden.
Vorteile eines selbstreinigenden Backofens mit Pyrolyse
- Zeitersparnis: Mit einem Backofen, der Pyrolyse unterstützt, müssen eingetrocknete Essensreste nicht mehr mühsam eingeweicht oder geschrubbt werden. Während das Pyrolyse-Programm läuft, kann man die gewonnene Zeit für andere Dinge nutzen.
- Verzicht auf chemische Reinigungsmittel: Pyrolyse funktioniert ohne den Einsatz chemischer Reinigungsmittel. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern gibt auch ein gutes Gefühl beim Kochen und Backen.
- Kein anstrengendes Schrubben: Mit einem pyrolysefähigen Backofen gehört das anstrengende Schrubben endlich der Vergangenheit an. Es genügt, den entsprechenden Knopf zu drücken und anschließend die Aschereste zu entfernen.
Nachteile eines selbstreinigenden Backofens mit Pyrolyse
- Hohe Kosten: Pyrolysefähige Backöfen sind in der Regel teurer als vergleichbare Modelle ohne diese Funktion. Zudem verbraucht das Pyrolyse-Programm viel Strom, was zu höheren Betriebskosten führen kann.
- Zubehör muss separat gereinigt werden: Zubehörteile wie Backbleche und Roste müssen vor dem Pyrolyse-Vorgang entfernt werden, da sie den hohen Temperaturen nicht standhalten. Dies bedeutet zusätzlichen Reinigungsaufwand.
- Einschränkungen bei der Kombination mit anderen Funktionen: Pyrolysefunktionen können nicht mit Dampfgarfunktionen kombiniert werden, da die Dichtungen den hohen Temperaturen nicht standhalten können.
Energieverbrauch bei einem Pyrolyse-Backofen
Der Energieverbrauch hängt von der Nutzungshäufigkeit und Dauer des Backofens ab. Pyrolyse-Backöfen sind in der Regel gut isoliert, sodass weniger Wärme entweicht und Energie gespart wird. Allerdings verbraucht der Pyrolyse-Vorgang selbst viel Strom. Für das Erhitzen des Backofens auf etwa 500 °C werden etwa 6 Kilowattstunden Strom benötigt. Bei häufiger Nutzung der Pyrolyse-Funktion kann der Gesamtenergieverbrauch entsprechend höher ausfallen.
Backofen mit oder ohne Pyrolyse?
Wer seinen Backofen häufig nutzt und regelmäßig reinigen muss, profitiert von einem pyrolysefähigen Backofen und spart sich das mühsame Schrubben mit chemischen Reinigungsmitteln. Jedoch sollte man bedenken, dass die Pyrolyse-Funktion viel Strom verbraucht. Außerdem muss man sich zwischen Dampfgarfunktion und Pyrolysefunktion entscheiden, da beides nicht kombinierbar ist.
Tipps zum Kauf eines Pyrolyse-Backofens
Beim Kauf eines pyrolysefähigen Backofens sollte man auf die entsprechenden Bezeichnungen wie “Pyrolyse”, “Pyrolytische Reinigung”, “Pyroluxe” oder “activeClean” achten. Die Preise für pyrolysefähige Backöfen liegen in der Regel höher als bei Modellen ohne diese Funktion. Es ist ratsam, in einen energieeffizienten Backofen zu investieren, um Stromkosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Während des Pyrolyse-Vorgangs müssen Zubehörteile wie Backbleche und -roste von Hand gereinigt werden.
Unterschiedliche Selbstreinigungsprogramme nach Marken/Herstellern
Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Selbstreinigungsprogramme für ihre Backöfen an. Hier eine Übersicht einiger bekannter Programme:
- activeClean (Siemens): activeClean ist ein Selbstreinigungssystem mit Pyrolyse-Funktion.
- PerfectClean (Miele): PerfectClean bezieht sich auf eine spezielle Oberflächenbeschichtung des Backofen-Innenraums und der Backbleche, die eine leichte Reinigung ermöglicht.
- EcoClean (Bosch/Siemens): EcoClean ist eine katalytische Selbstreinigungsfunktion, bei der eine spezielle Beschichtung Fettspritzer abbaut.
- EasyClean (Neff): EasyClean ist eine Reinigungshilfe, bei der Wasser und Spülmittel verwendet werden, um den Backofen zu reinigen.
- AquaClean (Gorenje): AquaClean ist ein Programm, bei dem Wasserdampf verwendet wird, um Schmutz im Backofen-Innenraum aufzuweichen.
Abschließend lässt sich sagen, dass alle Selbstreinigungsprogramme dabei helfen, den Backofen effizient zu reinigen und somit viel Arbeit im Haushalt abnehmen. Welches Programm am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt, hängt von persönlichen Vorlieben und Anforderungen ab.
Bildquelle: fotolia – Alterfalter