Willkommen, meine Lieben, zu diesem exklusiven Leitfaden zur Reproduktion der legendären Petromax® Aida® Ersatzteile! Wenn du dich schon immer gefragt hast, wie man diese begehrten Teile nachbauen kann, bist du hier genau richtig. Lass uns gemeinsam in die faszinierende Welt der Starklichtlampen eintauchen!
Nachbau oder bloße Kopie?
Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Früher wurden die Starklichtlampen nach dem Vorbild der Petromax® unter Lizenz hergestellt. Heutzutage kann jedoch rechtlich jeder eine Nachbildung dieser Lampen unter seinem eigenen Namen verkaufen. Der Name des Originals wurde jedoch von der Firma Pelam Ltd. geschützt. Das bedeutet, dass es heute zahlreiche Varianten von Starklichtlampen gibt, die auf den ersten Blick wie ein Original aussehen, aber bei genauerem Hinsehen Unterschiede zur von der Firma Heinze angebotenen Lampe aufweisen. Einige Modelle haben beispielsweise keinen Rapidvorwärmer oder verwenden “Knickvergaser”. Die Variationen sind vielfältig und aufregend.
Sogar innerhalb einer vermeintlich identischen Nachbaureihe mit ähnlich klingenden Namen gibt es herstellerspezifische Unterschiede zu entdecken. Das gilt auch für die in China bekannte Variante, die als “ANCHOR” bezeichnet wird. Doch dazu kommen wir später. Eine auffällige Gemeinsamkeit dieses chinesischen Typs sind die roten Kunststoffteile. Unsere Sea Anchor-Lampen sind bisher von einigen modernen Verbesserungen oder Verschlimmbesserungen der Firma Heinze verschont geblieben. Das Vergaserfußventil ist beispielsweise noch in der alten Ausführung mit dem Dichtungsring und der zentralen Messingvertiefung für die Stösselstange erhalten geblieben. In den modernen Petromax-Lampen befindet sich an dieser Stelle nur noch ein Gummistopfen, der regelmäßig vom Gestänge zerstochen wird und zu Undichtigkeiten am Ventil führt. Das ist eine Dauerreparaturbaustell, die auf billige Weise gelöst wird und sicherlich auch für den Bedarf an Ersatzteilen sorgt. Die Anchor-Fußventile passen glücklicherweise auch in das Original, sodass zumindest ein modernes Problem für die Petromax-Liebhaber gelöst werden kann.
Ein besonderes Kapitel der “Nachbauten” findet sich in Indien. Dort wurden Starklichtlampen schon kopiert oder teilweise unter Lizenz hergestellt, als es noch eine deutsche Produktion gab. Heute werden dort noch Teile in alter “Qualität” und Bauform hergestellt. Wir haben sogar Lampen mit der Prägung “ROMEX” aus einer Musterbestellung erhalten. Auf den ersten Blick scheinen diese Lampen billig verarbeitet zu sein, sodass ein normaler Betrieb kaum möglich erscheint. Überraschenderweise leuchtete die Laterne jedoch sofort beim ersten Versuch ohne Probleme. Diese Laterne hat einen Knickvergaser ohne Bodenventil und besitzt keinen Rapidvorwärmer. Die Hauptteile, wie der Tank, das Traggestell und die Blechteile, sind aus Messing gefertigt. Allerdings ist die Qualität der Verarbeitung so schlecht, dass ein Verkauf in Deutschland nicht in Frage kommt.
Das Blech des Traggestells ist teilweise verbogen, die Prägung auf dem Tank unvollständig, die Stege am Hut unterschiedlich breit und die Aussparungen sind eher zufällig verteilt. Die Luftpumpe hat für die Bohrung in der Pumpenkappe eine viel zu dünne Pumpenstange, wodurch das Druckaufpumpen zu einer Geduldsprobe wird. Das Sichtfenster am Manometer erinnert an einen Schnipsel von einer Plastiktüte. Das Lampenglas kann mit den in den “Chinalampen” verbauten Gläsern mithalten, ist jedoch für den Betrieb nicht geeignet.
Bei genauerer Betrachtung der Laterne ist der verwendete Innenmantel jedoch positiv aufgefallen. Dieser ist sehr stabil gefertigt und mit dem Schriftzug “ORIGINAL” versehen. An der “Romex” ist das Mischrohr mit einem langen Gewinde versehen und wird mittels zweier Muttern am unteren Steg des Innenmantels fixiert. Hier wird nichts verrutschen. Der Tonbrenner wurde scheinbar roh (getrocknet) braun ohne Brand in die Mischkammer geschraubt und passt perfekt. Nach der ersten Benutzung wird er weiß. Insgesamt macht das Oberteil der Laterne den besten Eindruck.
Demnächst werde ich hier sicherlich einige Bilder dieser Lampe veröffentlichen.
Anchor ist nicht gleich Anchor und SEA ANCHOR ist nicht gleich Butterfly
Meine Lieben, ein ganz besonderes Kapitel in der Welt der Nachbauten sind die Lampen aus Indien. Hier wurden Starklichtlampen sowohl nachgebaut als auch teilweise unter Lizenz hergestellt, als es noch eine deutsche Produktion gab. Heute werden in indischen Werkstätten immer noch Teile in alter Qualität und Bauweise gefertigt.
