Der ultimative Leitfaden zur Seminarplanung

Blog der ReferentInnen Akademie

Sie haben sich dazu entschlossen, ein Seminar zu planen, sind sich aber nicht sicher, wo Sie anfangen sollen? Keine Sorge, wir sind hier, um Ihnen zu helfen! In diesem Artikel finden Sie wertvolle Tipps und Tricks von unserer REFAK Trainerin Margret Steixner, die Ihnen bei der umfassenden Planung Ihres Seminars helfen werden.

 

Schritt 1: Auftragsklärung

Klären des Kontextes der Bildungsveranstaltung

  • Was ist der inhaltliche Schwerpunkt der Bildungsveranstaltung?
  • Warum findet diese statt? Ist die Bildungsmaßnahme Teil eines umfangreichen Qualifizierungsprozesses?
  • Wenn ja: Was sind die übergeordneten Ziele? Welche Maßnahmen sind vorangegangen, welche folgen?
  • Was sind die Inhalte/Ziele der einzelnen (anderen) Seminare?
  • Ist dieses oder ein ähnliches Seminar schon einmal gelaufen?
  • Wenn ja: Wie waren Ziele, Ablauf, Inhalte und Resultate?
  • Klärung des Kontextes: Wer beauftragt das Seminar? Welche typischen „Gepflogenheiten“ und Umgangsformen gibt es?

Klären von Fragen zu den TeilnehmerInnen

  • Wie viele TeilnehmerInnen sind zu erwarten/angemeldet?
  • Was bringen sie mit? Mit welchen Erwartungen kommen die TeilnehmerInnen?
  • Welche Vorkenntnisse und Vorerfahrungen haben die TeilnehmerInnen?
  • Was sind ihre aktuellen Aufgaben und Arbeitsfelder?
  • Was wissen die TeilnehmerInnen bereits über das Ziel des Seminars und die TrainerInnen?
  • Welche Vorerfahrung haben die TeilnehmerInnen mit dem geplanten methodischen Arbeiten?
  • Was erwarten sich die TeilnehmerInnen vom Besuch des Seminars?
  • Nehmen die TeilnehmerInnen freiwillig teil, oder werden sie geschickt?
  • Wie schaut die konkrete Zusammensetzung der Gruppe aus? Wie gut kennen sich die TeilnehmerInnen?
  • Welche informellen Rollen und Hierarchien gibt es in den Gruppen? (z.B. Vorgesetzte/r und MitarbeiterInnen unter den TeilnehmerInnen)
  • Welche latenten und offenen Konflikte sind zu erwarten/könnten auftreten?
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Schritt 2: Grobplanung

Seminar-Organisation

  • Wo genau wird das Seminar stattfinden?
  • Sind die Räume inkl. Zusatzräume und Ausstattung für die methodische Umsetzung geeignet?
  • Wer übernimmt die Seminarorganisation?
  • Welche Infrastruktur kann genutzt werden? (Kopierer, Kantine, Bibliothek)
  • Wer verfasst der Ausschreibungstexte?
  • Bewerben der Bildungsveranstaltung
  • Welche Zeitvorgaben (Anmeldefristen) sind zu beachten?
  • Klärung der vertraglichen Rahmenbedingungen für Trainerin

Zuständigkeiten

  • Wer ist die AnsprechpartnerIn für inhaltliche Fragen?
  • Wer ist die AnsprechpartnerIn für organisatorische Fragen?
  • Klärung: wer übernimmt Administration der Anmeldungen
  • Wer nimmt, wann mit den TeilnehmerInnen Kontakt auf?
  • Trainiere ich alleine oder im Team?
  • Rollenklärung und Erwartungen im Team klären
  • Wer kann bei der Vorbereitung der Materialien (Kopien) unterstützen?

Grobplanung

  • Was sind die genauen Lernziele? Wie lassen sich diese konkretisieren? Was bedeuten diese für die Umsetzung des Seminars? Sind die Lernziele erreichbar?
  • Was sind die wichtigsten Lerninhalte? Decken sich diese mit meinem Fachwissen? Fühle ich mich sattelfest oder brauche ich Vertiefung/Unterstützung?
  • Tragen die Lerninhalte zum Erreichen der Lernziele bei? Stimmen diese überein?
  • Ist es realistisch die geplanten Inhalte im vorgegebenen Zeitrahmen zu vermitteln? Wo kann/darf ich reduzieren? Was ist besonders wichtig?
  • Was sind die wichtigsten Themen? Gibt es bestehende Unterlagen?
  • Wie kann ich diesen Themenüberblick in einen groben Zeitplan (1 Überthema pro Seminareinheit) übersetzen?
  • Wie ist der logische Ablauf: Was kommt zuerst? Was später?
  • Wo braucht es Raum für Wiederholung und Praxistransfer?

Schritt 3: Feinplanung

Planung der einzelnen Seminarsequenzen

  • Wie leite ich das Thema ein? Kann ich die zentrale Botschaft in einer Geschichte vermitteln?
  • Was sind die zentralen Inhalte? Wie mache ich diese sichtbar (z.B. Flipcharts)?
  • Welches Vorwissen ist vorhanden? Kann ich TeilnehmerInnen zum Teilen ihres Vorwissens einladen?
  • Wie kann ich am besten an das Vorwissen der TeilnehmerInnen anknüpfen und dieses erweitern?
  • Welche Methode/Werkzeuge fallen mir ein? (Brainstorming oder Blick in die Methodensammlung am REFAK Blog)
  • Welche Methoden unterstützt die Vermittlung der Lerninhalte am besten?
  • Wo platziere ich diese Methode im Seminarablauf?
  • Welche Gruppenkonstellation ist für die jeweilige Einheit sinnvoll?
  • Gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Zusammenarbeit (Tandems, 3-Gruppe, halbe Gruppe)?
  • Soll die Gruppeneinteilung frei gewählt oder von mir vorgegeben werden?
  • Wie abwechslungsreich sind die verwendeten Methoden in Hinblick auf das gesamte Seminar?
  • Spreche ich unterschiedliche Lerntypen an?
  • Gehe ich auf unterschiedliche Wissensniveaus ein?
  • Wo plane ich Aktivierungen? Unterstütze ich bewegtes Lernen?
  • Gibt es genügend Gelegenheit das Gelernte auszuprobieren?
  • Werden die Inhalte wiederholt? (z.B. Rückblick, Einstieg, …)
  • Unterstützen die geplanten Methoden das Erreichen der Lernziele?
  • die Feinplanung schriftlich festhalten.
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Schritt 4: Konkrete Vorbereitung

  • Präsentationsmaterial vorbereiten (Flipcharts, Powerpoint)
  • Arbeitsaufträge für Gruppenarbeiten etc. vorbereiten
  • Arbeitsmaterialien erstellen (z.B. Fallbeispiele, Praxisbeispiele)
  • Raumstellungen überlegen und mit Organisationsteam absprechen
  • Gruppeneinteilungen für jede Einheit überlegen
  • Kontakt zu TeilnehmerInnen (was mitbringen?)
  • Unterlagen ausdrucken
  • Ev. Pausenversorgung

Schritt 5: Durchführung

Vor dem Eintreffen der TeilnehmerInnen

  • Sind alle Arbeitsunterlagen bereitgestellt?
  • Sind die Tische und Stühle entsprechend der Planung arrangiert?
  • Sind genügend Pin-Wände und Flip-Charts vorhanden?
  • Funktionieren die Marker?
  • Ist der Raum gelüftet?
  • Funktioniert die Technik?
  • TeilnehmerInnenliste noch mal durchgehen und Namen einprägen
  • Tagesablauf überfliegen
  • TeilnehmerInnen willkommen heißen

Während des Seminars

  • Wie geht es den TeilnehmerInnen? Nehmen alle aktiv teil? Was kann ich tun, um alle ins Boot zu holen?
  • Was ist der rote Faden? Wann will ich Diskussionen fördern und zulassen, wann ist es besser diese zu kanalisieren?
  • Stimmt mein geplanter Ablauf mit den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen überein?

In den Pausen

  • Lüften
  • Ev. Wie geht es uns als TrainerInnen-Team?
  • Gibt es Bedarf für Einzelgespräche mit TeilnehmerInnen (z.B. inhaltlichen Fragen, Gruppendynamik?)
  • Vorbereiten der Materialien für nächste Einheit
  • Adaptieren des Raumes
  • Sichtbarmachen von Ergebnissen der Lerneinheiten (Flipcharts aufhängen)
  • Für eigenes Wohl sorgen

Ende des Seminartages

  • Reflexion: Was ist gut gelaufen? Was nicht so gut? Warum?
  • Braucht es Änderungen? Wie können diese konkret aussehen?
  • Konnten die Lernziele erreicht werden? Ist was zu kurz gekommen?
  • Wo können noch Lücken gefüllt werden?

Schritt 6: Nachbereitung

  • Interne Nachbesprechung oder Reflexion im Team
  • Aktualisieren und Anpassen der Seminarplanung für weitere Durchführung
  • Erstellen und versenden des Flipchart-Protokolls
  • Versprochene Zusatzmaterialien zur Verfügung stellen (z.B. Lernplattform)
  • Versenden der Evaluierungsbögen
  • Nachbesprechung mit BildungexpertInnen und/oder Auftraggeberinnen
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Die Planung eines Seminars kann eine Herausforderung sein, aber mit dieser Checkliste sind Sie bestens vorbereitet. Nutzen Sie diese Tipps und Tricks, um ein erfolgreiches und hilfreiches Seminar zu gestalten. Viel Erfolg bei Ihrer Seminarplanung!