Wir alle verwenden elektrische Energie in unserem täglichen Leben. Sowohl in Unternehmen als auch in Privathaushalten nutzen wir verschiedene Geräte, die mit elektrischem Strom betrieben werden. Die meisten dieser Geräte funktionieren entweder mit 230 Volt oder mit 400 Volt. Während wir die Funktion dieser Geräte visuell und akustisch wahrnehmen können, bleibt uns der tatsächlich fließende Strom in den Leitungen und Geräten unsichtbar. Doch bei verdeckten Mängeln, falscher Nutzung, inkorrekter Montage oder Missachtung der Sicherheitsvorkehrungen kann dieser unsichtbare Strom eine große Gefahr darstellen.
Um die Sicherheit elektrischer Geräte zu gewährleisten, sind bestimmte Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen vorgeschrieben. Diese Vorschriften umfassen unter anderem das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG), das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften (UVV, DGUV V3). Sowohl Betriebe, Arbeitnehmer als auch Gerätehersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet, diese Vorschriften zu beachten und die entsprechenden Maßnahmen zur Sicherheit der elektrischen Geräte zu ergreifen.
Gefahren durch elektrischen Strom
Sowohl 230 Volt als auch 400 Volt Wechselstrom können tödliche Unfälle verursachen. Daher ist es wichtig, mögliche Mängel in elektrischen Geräten ernst zu nehmen und diese sofort zu beheben.
Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel – 230 Volt und 400 Volt
Die regelmäßige Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln, die ortsveränderlich sind, wird nach den Richtlinien der VDE 0701-0702 durchgeführt. Je nach Einsatzort beträgt der empfohlene Prüfintervall entweder 6 Monate oder 3 Monate.
Dreiphasenwechselstrom
Dreiphasenwechselstrom besteht aus drei einzelnen Wechselströmen gleicher Frequenz, die zueinander um 120 Grad phasenverschoben sind. Die Spannung zwischen jeder Phase und dem Neutralleiter beträgt 230 Volt und zwischen zwei beliebigen Phasen 400 Volt.
Für die meisten Haushaltsgeräte reicht Einphasenwechselstrom mit 230 Volt völlig aus. Für leistungsstarke elektrische Maschinen und Anlagen, wie sie in der Industrie, im Transport oder im Bau verwendet werden, ist jedoch Dreiphasenwechselstrom mit 400 Volt erforderlich.
Elektromotoren
Elektromotoren wandeln elektrische Energie in mechanische Arbeit um. Je nach Art des Wechselstroms werden entweder Einphasen- oder Dreiphasenwechselstrommotoren verwendet.
Einphasenwechselstrommotoren werden für kleinere Leistungen bis etwa 5 kW eingesetzt und werden in der Regel an ein einphasiges Wechselstromnetz angeschlossen. Für den Betrieb dieser Motoren wird ein Kondensator benötigt, um ein magnetisches Drehfeld zu erzeugen und den Motor in Bewegung zu setzen.
Dreiphasenwechselstrommotoren werden vor allem für größere Leistungen bis etwa 800 kW eingesetzt. Sie können ohne zusätzliche Maßnahmen ein rotierendes Drehfeld erzeugen und sind daher in der industriellen Antriebstechnik weit verbreitet.
Vorteile von 400 Volt-Geräten
Der größte Vorteil von 400 Volt-Geräten liegt in ihrer höheren Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zu 230 Volt-Geräten können sie bei gleichem Stromverbrauch etwa doppelt so viel leisten. Daher sind sie vor allem in industriellen und gewerblichen Bereichen weit verbreitet.
Es ist wichtig, die Sicherheitsmechanismen und Schutzvorkehrungen bei beiden Spannungen intakt zu halten und die Geräte ordnungsgemäß zu verwenden. Eine regelmäßige Prüfung nach den geltenden Vorschriften und Richtlinien ist unerlässlich, um die elektrische Sicherheit zu gewährleisten.
Abschließend lässt sich sagen, dass sowohl 230 Volt als auch 400 Volt-Geräte ihre eigenen Anwendungsbereiche haben. Die Wahl der richtigen Spannung hängt von der Art des Geräts und dem Verwendungszweck ab. Eine professionelle Prüfung und Wartung der Geräte ist in jedem Fall erforderlich, um die Sicherheit zu gewährleisten.