Arbeitsplatzsicherheit und Arbeitsschutz sind zwei wichtige Begriffe, die oft synonym verwendet werden. Tatsächlich gibt es jedoch subtile Unterschiede zwischen den beiden. In diesem Artikel werden wir diese Unterschiede genauer untersuchen und herausfinden, warum beide für Arbeitnehmer von großer Bedeutung sind.
Arbeitsschutz: Schutz vor berufsbedingten Gefahren und Belastungen
Arbeitsschutz bezieht sich auf den Schutz von Beschäftigten vor berufsbedingten Gefahren und schädigenden Belastungen. Es geht darum, Personenschäden wie Verletzungen, Berufskrankheiten und andere gesundheitsschädigende Folgen zu verhindern. Darüber hinaus zielt der Arbeitsschutz darauf ab, schädigende Beanspruchungen wie Über- und Unterforderungen zu reduzieren. Das Hauptziel des Arbeitsschutzes besteht darin, die Arbeitssicherheit und die Arbeitsentlastung zu gewährleisten.
Arbeitssicherheit: Gefahrenfreier Zustand bei der Arbeit
Arbeitssicherheit hingegen bezieht sich auf den Zustand, in dem bei der Berufsausübung keine Gefahren auftreten. Es geht um den Schutz der Arbeitnehmer vor Verletzungen, Berufskrankheiten und anderen schädlichen Einflüssen auf die Gesundheit. Arbeitssicherheit ist von grundlegender Bedeutung für das Wohlbefinden und das wirtschaftliche Überleben der Beschäftigten. Daher ist es sowohl aus moralisch-ethischen als auch aus wirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Gründen von Interesse. Arbeitssicherheit ist also ein grundlegendes Bedürfnis, das das menschliche Selbsterhaltungsinteresse widerspiegelt.
Arbeitsschutzgesetz und Arbeitssicherheitsgesetz
Ein Blick in die Gesetze, die den Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit regeln, verdeutlicht den Unterschied noch weiter.
Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) konzentriert sich hauptsächlich auf Prozesse und hat zum Ziel, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten durch entsprechende Maßnahmen zu verbessern. Es legt fest, dass Betriebs- oder Personalräte für die Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes relevant sind und sich mit Mitbestimmung und Aufsicht befassen.
Das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) hingegen legt den Fokus auf Akteure. Es regelt, dass Arbeitgeber Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit bestellen müssen, um sie bei der Umsetzung des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung zu unterstützen.
Die Bedeutung von Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit in Unternehmen
Es ist wichtig, zu verstehen, dass Arbeitssicherheit nur ein Teil des Arbeitsschutzes ist. Unternehmen sollten sich daher nicht ausschließlich auf Arbeitssicherheit beschränken, sondern alle Rechte und Pflichten berücksichtigen, die sich aus den Vorschriften des Arbeitsschutzes ergeben. Größere Unternehmen können von einem Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) profitieren, das den Arbeits- und Gesundheitsschutz integriert. Der Standard OHSAS 18001, nach dem AMS zertifiziert werden können, bezieht sich explizit auf “Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsysteme”.
Aktuelle Änderungen des Arbeitsschutzgesetzes betreffen insbesondere die Kategorie der psychischen Belastungen. Beim ASiG werden hingegen keine großen Veränderungen erwartet.
Insgesamt ist sowohl der Arbeitsschutz als auch die Arbeitssicherheit von großer Bedeutung, um die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu gewährleisten. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass beide Konzepte untrennbar miteinander verbunden sind und gemeinsam dazu beitragen, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.
