Der Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung

Der Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung

Es ist zwar üblich, die Begriffe Fort- und Weiterbildung synonym zu verwenden, jedoch gibt es Unterschiede hinsichtlich des Ziels, des Zeitaufwands, der Bildungsträger, der finanziellen Förderung und der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Das Ziel von Fortbildung

Eine Fortbildung zielt darauf ab, sich im erlernten und aktuellen Beruf fortzubilden. Dabei sollen vorhandene Qualifikationen erhalten, erweitert oder auf den neuesten Stand gebracht werden, um die bisherige Position auch zukünftig erfolgreich oder sogar noch besser ausfüllen zu können. Im Gegensatz zur Weiterbildung setzt eine Fortbildung eine Berufsausbildung und (mehrjährige) einschlägige Berufserfahrung voraus.

Beispielsweise sollten Arbeitnehmer:innen, die im Rahmen ihrer Aufgabenbereiche auf internationalen Messen präsent sind, regelmäßig ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern.

Gut zu wissen: Berufliche Fortbildungen sind gesetzlich im Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt.

Der Zeitaufwand für Fortbildung

Die Dauer einer Fortbildungsmaßnahme kann sehr unterschiedlich sein. Fortbildungen können sich über Tage, Wochen und Monate erstrecken oder auch nur am Wochenende stattfinden. Oft enden sie mit einer Prüfung, insbesondere bei Aufstiegsfortbildungen. Seit 2020 gibt es im BBiG drei Fortbildungsstufen:

  1. Geprüfter Berufsspezialist/Geprüfte Berufsspezialistin (Mindestlernumfang 400 Stunden)
  2. Bachelor Professional (Mindestlernumfang 1200 Stunden)
  3. Master Professional (Mindestlernumfang 1600 Stunden)

Gut zu wissen: Typische Fortbildungsveranstalter sind beispielsweise die IHK, Kammern und Berufsverbände.

Der Zweck von Weiterbildung

Eine (berufliche) Weiterbildung erweitert den beruflichen Handlungsspielraum über das bisherige Tätigkeitsfeld hinaus. Dabei geht es um das Erlangen von Zusatzqualifikationen, die nicht zwangsläufig mit der aktuellen beruflichen Tätigkeit zusammenhängen müssen. Eine Weiterbildung kann sowohl beruflich als auch privat motiviert sein und stellt daher eine flexiblere Bildungsmaßnahme dar.

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Die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer Weiterbildung werden von den entsprechenden Bildungsanbietern festgelegt. Eine berufliche Weiterbildung hat in den meisten Fällen das Ziel, eine höhere Position als Fach- oder Führungskraft zu erlangen, sich beruflich umzuorientieren oder einen neuen Arbeitsplatz aus der Arbeitslosigkeit heraus zu finden.

Beispielsweise haben Arbeitnehmer:innen, die bislang in der Finanzbuchhaltung gearbeitet haben, die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Weiterbildung zu Bilanzbuchhalter:innen weiterzubilden.

Typische staatlich anerkannte Weiterbildungsanbieter sind (Fach-)Hochschulen, Fernuniversitäten oder die VHS. Weiterbildungen können jedoch auch im Rahmen von Seminaren, Workshops und Inhouse-Schulungen erfolgen.

Die Kostenübernahme

Arbeitgeber müssen die Kosten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Arbeitnehmer:innen nur dann übernehmen, wenn sie ihnen die Teilnahme daran aufgetragen haben. Erfolgt die Teilnahme auf Arbeitnehmerwunsch, ist ein Unternehmen weder zur Kostenübernahme verpflichtet noch muss es seine Mitarbeiter:innen dafür freistellen.

In der Praxis ist es jedoch üblich, dass Arbeitgeber die Kosten auf freiwilliger Basis ganz oder zumindest anteilig übernehmen, vor allem, wenn das Unternehmen von der höheren Qualifikation der Angestellten profitiert.

Gut zu wissen: Werden Fort- oder Weiterbildungen privat finanziert, stehen umfangreiche staatliche Fördermittel wie Bildungsgutscheine, -schecks, Aufstiegs-BAföG und Stipendien zur Verfügung. Beim Bildungsurlaub muss der/die Arbeitnehmer:in zwar die Kosten der Maßnahme selbst tragen, wird jedoch vom Unternehmen (in 14 von 16 Bundesländern) für bis zu 5 Tage pro Jahr freigestellt. Nicht zuletzt lassen sich die Kosten für eine Fort- oder Weiterbildung von der Steuer absetzen.

Fazit: Eine Fortbildung dient der Erweiterung und Ergänzung bereits vorhandener Qualifikationen, während eine Weiterbildung dem Erwerb von Zusatzqualifikationen dient. Die beiden Begriffe werden zwar synonym verwendet, sind aber nicht deckungsgleich.

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