Die Welt der Mode bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, aber zwei Ansätze stechen besonders hervor: Haute Couture und Konfektion. Beide haben ihre eigenen Besonderheiten und bieten einzigartige Kleidungsstücke. Doch worin liegt der Unterschied? FashionUnited hat die Antwort.
Konfektion: Prêt-à-porter für den Alltag
Unter dem Begriff Konfektion werden auch die Bezeichnungen Ready-to-wear und Prêt-à-porter verwendet. Diese Begriffe werden synonym verwendet und beschreiben Kleidung, die in Fabriken in großen Mengen und Standardgrößen hergestellt wird. Dadurch kann sie zu erschwinglichen Preisen angeboten werden. Große Bekleidungsmarken wie Levi’s und Primark sowie Modehäuser wie Bottega Veneta, Louis Vuitton, Gucci, Prada, Calvin Klein und Tommy Hilfiger produzieren und verkaufen Konfektionskleidung.
Die Preise für Konfektionskleidung können stark variieren und reichen von wenigen Euro bis zu mehreren Tausend Euro für Designermarken. Außerdem werden Prêt-à-porter-Kollektionen regelmäßig auf Modewochen präsentiert, wie beispielsweise der New York Fashion Week, der London Fashion Week, der Milan Fashion Week und der Paris Fashion Week.
Haute Couture: Die Spitze der Mode
Haute Couture ist die exklusivste Form der Mode. Sie ist ein Synonym für handgefertigte Kleidung, die aus hochwertigen Materialien hergestellt wird und oft aufwendige Details wie Stickereien und Applikationen aufweist. Ein Haute-Couture-Kleid kann bis zu zweitausend Stunden Handarbeit erfordern und ist einzigartig. Es gibt meist nur ein Exemplar von jedem Entwurf, das speziell für den Kunden oder die Kundin angefertigt wird.
Aufgrund der aufwendigen Handarbeit und der Verwendung luxuriöser Materialien sind Haute-Couture-Kleidungsstücke auch entsprechend teuer. Ein Kleid vom Laufsteg eines Haute-Couture-Hauses kann beispielsweise 80.000 Euro kosten. Modehäuser wie Chanel, Dior, Givenchy, Valentino und Elie Saab haben den Status der Haute Couture erhalten und präsentieren ihre Kollektionen zweimal im Jahr während der Haute Couture Week in Paris.
Die Geschichte der Haute Couture und der Konfektionskleidung
Die Haute Couture hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Der englische Schneider Charles Frederick Worth gilt als Begründer der Haute Couture, da er als erster seine Kleidungsstücke signierte und Modeschauen organisierte, um seine Entwürfe zu präsentieren.
Im Gegensatz dazu begann der Aufstieg der Konfektionskleidung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Durch die industrielle Revolution und gesellschaftliche Veränderungen wuchs die Nachfrage nach erschwinglicher und praktischer Kleidung. Kaufhäuser und Versandkataloge boten zunehmend Mode von der Stange an, was zu einer weiteren Popularisierung der Konfektionskleidung führte.
Heute sind sowohl Haute Couture als auch Konfektionskleidung wichtige Teile der Modeindustrie. Während Haute Couture für Handwerkskunst, Kreativität und Exklusivität steht, bietet Konfektionskleidung erschwingliche und praktische Mode für den Alltag.
Quelle: Dieser Artikel basiert auf Informationen von FashionUnited, der Fédération de la Haute Couture et de la Mode und Statistiken von Euromonitor International.
