Inklusion und Integration sind Begriffe, die heutzutage oft verwendet werden. Im Bereich der Politik, Gesellschaft und Pädagogik sind sie bereits allgegenwärtig. Obwohl sie ähnlich klingen und auf den ersten Blick das Gleiche bedeuten könnten, gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen Integration und Inklusion. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede der beiden Ansätze und wie sie im pädagogischen Kontext angewandt werden.
Wichtige Begriffe im Zusammenhang
Bevor wir uns mit dem Unterschied zwischen Integration und Inklusion befassen, ist es wichtig, einige Begriffe zu klären:
- Exklusion: Menschen werden gezielt voneinander getrennt.
- Segregation: Eine Trennung erfolgt nach Fähigkeiten und Eigenschaften.
- Integration: Unterschiedlich Befähigte werden gemeinsam, aber nebeneinander betrachtet.
- Inklusion: Höchste Gemeinsamkeit, Strukturen werden den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepasst.
Inklusion bedeutet, dass jeder individuelle Unterschied als normal betrachtet wird und keine Unterteilungen vorgenommen werden. Es geht über den Aspekt einer Behinderung hinaus und betrifft alle Aspekte der Individualität. Bei der Integration werden Unterschiede wahrgenommen, aber die Trennung soll möglichst aufgehoben werden.
UN-Behindertenrechtskonvention
Die UN-Behindertenrechtskonvention setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein. Sie strebt an, dass Menschen mit Behinderung uneingeschränkt an allen Aktivitäten teilnehmen können. Eine Behinderung sollte nicht negativ verstanden werden. Vielmehr muss sich die Gesellschaft an den Einzelnen mit Behinderung anpassen, um ein gemeinsames und gleichwertiges Leben für alle zu ermöglichen.
Unterschied zwischen Integration und Inklusion: Theorie und Praxis
Im Bildungsbereich ist die Theorie der Inklusion nicht unumstritten. Laut Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention sollen Kinder mit Behinderung Zugang zum allgemeinen Schulsystem haben und nicht ausgeschlossen werden. Doch in der Praxis gestaltet sich dies oft schwierig. Bei der schulischen Integration nehmen Kinder mit Behinderung zwar am Unterricht teil, erhalten jedoch nicht denselben Unterricht wie ihre Mitschüler. Sie arbeiten nebeneinander, aber nicht gemeinsam. Das Konzept der Integration zielt darauf ab, die Fähigkeiten autodidaktisch durch Nachahmung zu erlernen. Es gibt verschiedene Konzepte der Integration, wie zieldifferente und zielgleiche Integration.
Inklusion auf Spielplätzen
Auch auf Spielplätzen ist Inklusion ein wichtiges Thema. Spielplätze sollten für alle Kinder zugänglich und benutzbar sein. Einige Ansätze zur Berücksichtigung von Inklusion sind:
- Einbeziehung der Nutzer bei der Planung
- Beachtung der Infrastrukturen
- Sicherstellung der Barrierefreiheit
- Angebot eines vielfältigen und ganzheitlichen Spielangebots
- Perspektivwechsel und Berücksichtigung unterschiedlicher Gesichtspunkte
- Bevorzugung von Spielgeräten, die gemeinsames Spiel fördern
- Berücksichtigung von “Universellem Design”
- Wichtige Kriterien wie Breite Nutzbarkeit, Flexibilität, intuitive Benutzung, Fehlertoleranz und geringer körperlicher Aufwand
Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, den Spielplatz zu nutzen, unabhängig von einer Behinderung. Kein Kind sollte sich aufgrund seines individuellen Zustands ausgeschlossen fühlen. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft Menschen mit Behinderung als Menschen wahrnimmt und eine Umgebung schafft, die ihre Bedürfnisse berücksichtigt.
Mehr zum Thema Inklusion auf Spielplätzen und tolle Beispiele für barrierefreie Spielgeräte finden Sie in unserem Blogbeitrag “Barrierefreie Spielgeräte: Inklusion auf dem Spielplatz”.