Der Unterschied zwischen Streptokokken und Scharlach

Der Unterschied zwischen Streptokokken und Scharlach

Arztpraxen in Deutschland schlagen Alarm: Streptokokken-Infektionen sind auf dem Vormarsch. Doch was ist der Unterschied zwischen Streptokokken und Scharlach? Lassen Sie uns das genauer betrachten.

Krankheitswelle in Deutschland: Was ist der Unterschied?

Nach der Pandemie und einer besorgniserregenden Welle von RSV-Infektionen bei Kleinkindern, treten nun vermehrt Streptokokken-Infektionen auf. Laut wa.de schlagen Kinderärzte in NRW seit Wochen Alarm. Allerdings beziehen sich die Sorgen der Ärzte nicht auf Streptokokken, sondern auf Scharlach.

Ein grundlegender Unterschied besteht darin, dass Scharlach eine Krankheit ist, während Streptokokken Bakterien sind, die Krankheiten auslösen. Streptokokken können auch im gesunden Körper vorkommen und auf Schleimhäuten auftreten. Gelegentlich können sie jedoch krank machen und sogar gefährlich werden.

Unterschiedliche Krankheitsbilder – Scharlach durch Streptokokken

Scharlach wird durch Streptokokken der Gruppe A verursacht. Laut Apothekenumschau können diese Bakterien auch andere Infektionen der oberen Atemwege sowie Mittelohr-, Nasennebenhöhlen-, Rachen- und Mandelentzündungen auslösen. Scharlach ist also nur eine von vielen Erkrankungen, die durch diese Bakterien verursacht werden können.

Scharlach gilt normalerweise als Kinderkrankheit, kann aber prinzipiell jeden betreffen. Die Erreger können verschiedene Giftstoffe bilden, gegen die man zwar immun wird, aber da immer wieder neue Giftstoffe entstehen können, kann man mehrmals im Leben an Scharlach erkranken. Die Symptome von Scharlach sind:

  • Zu Beginn: Kopf- und Halsschmerzen, manchmal auch Bauchschmerzen und Übelkeit, Schluckbeschwerden, Schüttelfrost, Fieber, roter Gaumen und Rachen, entzündete und belegte Mandeln, geschwollene Lymphknoten
  • Nach ein bis zwei Tagen: juckender Hautausschlag, der sich über Achseln, Brustkorb und Leisten auf den gesamten Körper ausbreitet, stark gerötete Wangen, Blässe um den Mund sowie die typische “Himbeerzunge”, die zuerst weiß belegt und dann himbeerfarben erscheint.
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Wann wird es richtig gefährlich?

Die Erkrankung tritt in der Regel ein bis drei Tage nach der Ansteckung auf und ist bis zu drei Wochen lang ansteckend, wenn sie unbehandelt bleibt. Durch die Behandlung mit Antibiotika endet die Ansteckungsgefahr normalerweise bereits 24 Stunden nach der ersten Einnahme. Eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht.

Streptokokken können jedoch auch auf ganz andere Weise gefährlich werden. Gelangen die Erreger ins Blut oder in die Gehirnflüssigkeit, kann dies tödlich enden. Wie Mark van der Linden vom Nationalen Referenzzentrum für Streptokokken berichtet, kann dies durch eine Verletzung oder sogar einen Insektenstich geschehen. In solchen Fällen kann es zu einer Blutvergiftung kommen und Haut und Gewebe können zerstört werden, was als nekrotisierende Fasziitis bezeichnet wird. Eine solche Infektion kann innerhalb von Tagen zum Tod führen.

Wenn Sie den Verdacht auf eine Infektion haben, besteht noch kein Grund zur Panik. Beobachten Sie die Symptome. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sollten Sie bei einer Halsentzündung mit Fieber und Hautausschlag immer ärztlichen Rat einholen. Treten andere starke Symptome auf, ist es ebenfalls wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Bei einem leichten Husten und Kratzen im Hals können auch Hausmittel Linderung verschaffen.