Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) werden oft in einem Atemzug genannt. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Technologien und was haben sie gemeinsam?
Worin unterscheiden sich Virtual- und Augmented Reality?
Um die Wurzeln von VR und AR zu verstehen, müssen wir in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurückreisen. Die ersten Experimente zur virtuellen Realität begannen damals bereits. Morton Heilig entwickelte 1956 das erste VR-System, und Ivan Sutherland erfand einige Jahre später die erste VR-Brille.
Die ersten Schritte in Richtung AR erfolgten etwa 20 Jahre später mit der Entwicklung des “Super Cockpit”, einem Helm, der dem Piloten zusätzliche Informationen bot.
Der zentrale Unterschied zwischen VR und AR besteht darin, dass bei AR virtuelle Elemente in die reale Welt integriert werden, während bei VR die reale Welt ausgeblendet wird und der Nutzer vollständig in eine virtuelle Welt eintaucht.
Auch hinsichtlich ihrer öffentlichen Wahrnehmung gab es Unterschiede. VR erregte zunächst mehr Aufmerksamkeit, besonders mit der Vorstellung der VR-Brille Oculus Rift im Jahr 2012. Der Durchbruch für AR kam erst etwa vier Jahre später im Sommer 2016 mit dem Spiel “Pokémon Go”.
Abgrenzung anhand des Reality-Virtuality-Continuums
Das Reality-Virtuality-Continuum nach Milgram et al. veranschaulicht den Übergang zwischen realer und virtueller Welt. Dabei gibt es verschiedene Stufen der Mischung zwischen beiden:
Reale Welt (links)
Die linke Seite des Kontinuums repräsentiert die reale Welt, in der wir leben. Hier gelten die Gesetze der Physik. Es können aber auch 360°-Videos eingeordnet werden, die eine digitale Abbildung der realen Welt darstellen.
Virtuelle Welt (rechts)
Die rechte Seite des Kontinuums besteht aus rein virtuellen Objekten. Diese existieren physisch nicht, haben aber eine Funktionalität oder Wirkung. Man kann sich eine vollständig virtuelle Welt wie die Matrix vorstellen, in der die gesamte Umgebung computergeneriert ist.
Mixed Reality: Augmented Reality und Augmented Virtuality
Die Mischung zwischen realer und virtueller Welt wird als Mixed Reality bezeichnet. Hier werden reale und virtuelle Objekte miteinander kombiniert. Augmented Reality ergänzt die reale Welt um virtuelle Objekte, während bei Augmented Virtuality reale Objekte in eine virtuelle Welt eingebettet werden.
Von links nach rechts nimmt der Anteil der realen Welt kontinuierlich ab, während der Anteil der Virtualität steigt.
Zusammengefasst: Gemeinsamkeiten und Unterschiede von VR und AR
Zusammenfassend kann man sagen:
- Bei VR wird die reale Welt vollständig ausgeblendet, während bei AR die Realität um virtuelle Elemente ergänzt wird.
- Immersion ist ein Kernelement von VR und AR, da beide Technologien den Nutzer immersiv in den Inhalt eintauchen lassen.
- VR wird meistens mit Head-Mounted-Displays wie der Oculus Rift genutzt, während AR auch auf Smartphones, Tablets oder PCs angewendet werden kann.
- Mixed-Reality-Brillen kombinieren beide Technologien und ermöglichen es, sowohl in virtuelle Welten einzutauchen als auch reale Objekte in diese einzublenden.
- In Bezug auf die Marktentwicklung wird AR ein höheres Potenzial zugeschrieben, da es sich leichter in den Alltag der Konsumenten integrieren lässt.
Das war jetzt ein bisschen wissenschaftlich, oder? Aber im Grunde genommen helfen diese Kriterien, VR von AR zu unterscheiden. VR blendet die reale Welt aus, während AR sie ergänzt. Beide Technologien bieten ein immersives Erlebnis und haben einzigartige Anwendungsmöglichkeiten.
Mit VR kann man vollständig in virtuelle Welten eintauchen, während AR virtuelle Objekte in die reale Welt einfügt. Die Entscheidung, welche Technologie die Zukunft dominiert, steht noch aus, aber eines ist sicher: VR und AR haben das Potenzial, unseren Alltag zu revolutionieren.
