Nachdem wir uns in den letzten Beiträgen mit dem “richtigen” Zeitpunkt für den Kontakt zur Agentur für Arbeit beschäftigt haben, möchte ich nun meine eigenen Erfahrungen mit der Agentur, insbesondere mit der Vermittlungsabteilung, schildern. Viele Menschen sind unsicher oder fühlen sich unwohl bei dem Gedanken, was sie als Arbeitslose bei der Agentur erwartet. Daher möchte ich hier von meinen individuellen Erfahrungen berichten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass meine Erfahrungen eine Möglichkeit darstellen, wie es sein könnte, da die Vorgehensweisen der Agenturen beim Thema Vermittlung sehr unterschiedlich sind.
Meine eigene Unsicherheit
Als die Arbeitslosigkeit vor meiner Tür stand, hatte ich leider nicht so umfangreiche Informationsquellen wie sie heute auf dieser Seite oder in meinen Büchern existieren. Dennoch wollte ich mich an die Regeln halten und keinen Fehler von Anfang an begehen. Daher habe ich mich ein paar Tage vor Ablauf meiner dreimonatigen Frist arbeitsuchend gemeldet. Mein Plan war es, mich nach Erhalt des Bescheids sofort wieder abzumelden. Die Arbeitsuchendmeldung habe ich online erledigt und im Anschluss einen Termin für das erste Gespräch mit der Vermittlung angefordert. Der ursprünglich vereinbarte Termin musste verschoben werden, weshalb ich einige Wochen Zeit hatte, mich mit der Jobbörse der Agentur zu beschäftigen.
Die Jobbörse der Agentur
Ich muss sagen, dass mir die Funktionen dieses Angebots wirklich gut gefallen haben. Natürlich gibt es auch hier Verbesserungspotenzial und ich musste manche Informationen mehrmals eingeben, weil die Bedienerführung nicht optimal war. Aber grundsätzlich hat mir der Ansatz gut gefallen.
Besonders positiv möchte ich die gezielte Suche nach Stellenangeboten hervorheben. Hier kann man mit verschiedenen Filtern die am besten passenden Angebote herausfiltern. Man kann zum Beispiel die maximale Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitgeber festlegen, bestimmte Branchen ausklammern (empfehlenswert: Zeitarbeitsfirmen und Arbeitsvermittler) und natürlich nach Stellenbezeichnung bzw. Qualifikation suchen. Allerdings ist die Bezeichnung der gesuchten Stelle manchmal problematisch. Wählt man eine zu allgemeine Bezeichnung, erhält man im Zweifel tausende von Angeboten. Wählt man hingegen eine zu spezielle Bezeichnung, erhält man möglicherweise gar kein Angebot, weil der Stellenanbieter das Stichwort nicht in seiner Anzeige verwendet hat oder sich für eine andere Bezeichnung entschieden hat. Hier muss man ein wenig experimentieren.
Besonders gut fand ich auch die Möglichkeit, sämtliche Bewerbungsunterlagen, angefangen vom Anschreiben über den Lebenslauf bis hin zu den Zeugnissen, hochzuladen und zu speichern. Eine Bewerbung konnte dann mehr oder weniger auf Knopfdruck abgeschickt werden. Kein lästiges Zusammenstellen von Bewerbungsmappen, keine Lauferei zur Post, keine Kosten. Damit verbunden war auch die erforderliche Dokumentation der Bewerbungsbemühungen gegenüber der Agentur für Arbeit. Das hat mir richtig gut gefallen.
Des Weiteren fand ich die Angebote der Lernbörse der Agentur sehr interessant. Dort gibt es eine Vielzahl von gut gemachten Online-Kursen zu verschiedenen Themen. Von der Findung der eigenen Stärken und Schwächen über Bewerber-Trainings bis hin zu umfangreichen Schulungen zu Buchführung gibt es eine breite Auswahl. Jeder Kurs wird mit abschließenden Tests und einem Zertifikat bei erfolgreicher Beantwortung der Fragen abgeschlossen. Wer Zeit und Lust hat, kann hier noch einiges lernen. Allerdings erfordert es auch aktive Mitarbeit.
In der Zeit bis zu meinem ersten Gespräch habe ich mich also schon ein wenig vorbereitet und natürlich auch die Jobbörse nach Stellenangeboten durchsucht. Wie erwartet habe ich jedoch nichts gefunden, das zu meinem Profil gepasst hätte.
Und so gut vorbereitet bin ich dann zum ersten Gespräch gegangen. Davon werde ich beim nächsten Mal berichten.