Der Weg zur Samenspende: Alles, was du wissen musst

Der Weg zur Samenspende: Alles, was du wissen musst

Du denkst darüber nach, Samenspender zu werden? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Ablauf einer Samenspende wissen musst. Von den ersten Untersuchungen bis zur Nachbetreuung – wir begleiten dich Schritt für Schritt auf diesem besonderen Weg.

Vor dem Spendezyklus – Die Probephase

Bevor der eigentliche Spendenzyklus beginnt, erfolgen einige wichtige Untersuchungen, um deine Eignung als Samenspender festzustellen. Hierbei werden sowohl die Qualität deines Samens als auch deine körperliche Gesundheit überprüft.

Die erste Samenprobe

Nachdem wir deine vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail erhalten haben, vereinbaren wir einen Termin für deine erste Samenprobe. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, solltest du drei bis fünf Tage vor dem Termin keinen Samenerguss gehabt haben.

Dein Besuch in der Praxis

Der Termin zur Samenspende verläuft ähnlich wie ein gewöhnlicher Arztbesuch. Bei deiner Ankunft in unserer Praxis an der Erlanger Samenbank wirst du freundlich empfangen und das Personal ist bereits über den Grund deines Besuches informiert.

Nach der Anmeldung wirst du in den Wartebereich unseres Labors geführt, wo deine Personalien abgeglichen werden. Bitte halte deinen Personalausweis oder Reisepass bereit. Anschließend kannst du in einem separaten Raum, fernab von anderen Patienten, deine Samenprobe in einen verschließbaren Becher abgeben. Um die Aufregung etwas zu nehmen, liegt sexuell anregendes Bildmaterial bereit. Nach Übergabe der Probe an unsere Mitarbeiterin im Nebenraum gehst du und unsere Analysearbeit beginnt.

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Erste Ergebnisse deiner Samenprobe

Etwa eine Woche nach der Samenabgabe erhältst du von uns Informationen über die Qualität deiner Samenprobe. Leider erhalten in sechs von sieben Fällen die Spender eine Absage, da die qualitativen Kriterien für eine geeignete Samenspende sehr hoch sind. Wenn deine Samenprobe grundsätzlich geeignet erscheint, aber einzelne Parameter nicht den Richtwerten entsprechen, bitten wir dich um eine Wiederholung der ersten Samenprobe.

Bestätigen die Ergebnisse der Samenuntersuchung eine erste Eignung als Samenspender, kann ein Termin zu einer zweiten Samenspende in der Probephase vereinbart werden. Hierbei werden eventuelle Vorerkrankungen, Erbkrankheiten und deine Blutgruppe erfragt. Bitte bringe zu diesem Termin erneut deinen Personalausweis und – falls vorhanden – deinen Blutgruppennachweis mit.

Nach der endgültigen Feststellung deiner Eignung als Samenspender beginnt der eigentliche Spendezyklus.

Der Spendezyklus

Der Spendezyklus beginnt mit einem ausführlichen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung vor der ersten Samenabgabe. Dabei werden dir alle organisatorischen, psychologischen und rechtlichen Aspekte der Samenspende erläutert, um sicherzustellen, dass du deine Entscheidung bewusst triffst. Anschließend wird ein Vertrag über die Spendetätigkeit unterzeichnet, der den genauen Ablauf, deine Rechte und Pflichten, die Gesundheitskontrollen sowie die Aufwandsentschädigung umfasst.

Du hast jederzeit die Möglichkeit, dich kostenfrei über die psychosozialen Aspekte einer Samenspende beraten zu lassen. Die Adresse der assoziierten Psychologin findest du im Vertrag.

Im nächsten Schritt erstellen wir ein Foto von dir, das jedoch ausschließlich intern verwendet wird. Anschließend folgen eine Blutentnahme und eine Urinprobe, um Infektionen auszuschließen und eine genetische Untersuchung durchzuführen. Diese Untersuchung dient dazu, auszuschließen, dass du Träger der häufigsten genetischen Erkrankung Mukoviszidose bist.

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Die Spendetermine finden in der Regel wöchentlich bis 14-tägig statt. Für einen vollständigen Spendezyklus sind mindestens sechs Spenden erforderlich. Sollte eine Samenspende nicht die erforderlichen Qualitätskriterien für die Gefrierkonservierung erfüllen, kann die Spende wiederholt werden. Bei jeder Samenspende muss eine Urinprobe abgegeben werden. Ein Spendezyklus muss innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden.

Zum Abschluss des Spendezyklus erfolgen eine weitere körperliche Untersuchung und eine Blutentnahme. Sechs Monate nach der letzten geeigneten Samenabgabe wird eine letzte Blutuntersuchung durchgeführt. Als Samenspender erklärst du dich außerdem bereit, dass wir dich kontaktieren, falls Blutuntersuchungen auf bestimmte Gen-Defekte erforderlich werden. Für eine solche Untersuchung erhältst du eine zusätzliche Aufwandsentschädigung.

Nach dem Spendezyklus

Nach Abschluss eines Spendezyklus hast du in der Regel keine weiteren Aufgaben zu erfüllen. Unser Praxisteam katalogisiert und archiviert nun deine Daten gemäß dem Samenspenderregistergesetz (SaRegG) und verwaltet deine Samenproben.

Katalogisierung

Deine Personendaten sowie ein Porträtfoto werden streng vertraulich behandelt und nur für den internen Abgleich mit den Angaben von Wunschelternpaaren verwendet. Ein Arzt vergleicht beispielsweise Fotos, um mögliche Familienähnlichkeiten festzustellen. Die katalogisierten Daten enthalten Informationen wie Blutgruppe, ethnische Herkunft, Haarfarbe, Augenfarbe, Körpergröße, Körpergewicht, erlernter Beruf und persönliche Interessen.

Archivierung

Deine Anonymität gegenüber den Wunschelternpaaren ist gewährleistet. Jedoch hat ein Kind, das durch deine Samenspende entstanden ist, ab dem 16. Lebensjahr das Recht, die Identität seines biologischen Vaters zu erfahren. Hierfür meldet die Erlanger Samenbank die Daten der Spender an das BfArM (BfArM – Samenspender-Register) in Köln, wo sie unter strengsten Datenschutzvorkehrungen 110 Jahre lang gespeichert werden. Das BfArM informiert dich schriftlich über die Geburten der Kinder, die durch deine Spende entstanden sind.

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Zusätzlich bewahren wir alle Unterlagen, die eine Zuordnung der Kinder zu den Spendern ermöglichen, gesetzlich vorgeschrieben für 30 Jahre auf. Du wirst ebenfalls 4 Wochen vor Weitergabe deiner Daten an eine anspruchsberechtigte Person schriftlich informiert.

Besteht Kontakt zwischen Spender, Wunscheltern und Spenderkind?

Grundsätzlich haben alle Kinder ab dem 16. Lebensjahr das Recht, die Identität des Samenspenders zu erfahren. Wir informieren alle Wunscheltern entsprechend darüber und planen, offen mit dieser Thematik umzugehen. In Einzelfällen können wir Treffen zwischen Spender und Spenderkind organisieren, begleitet von einem Psychologen, bei dem beide Seiten selbst entscheiden können, welche Informationen ausgetauscht werden sollen und ob und wie sie in Kontakt bleiben möchten. Die Teilnahme an solchen Treffen ist für den Spender völlig freiwillig.

Wir hoffen, dass dieser Artikel dir einen umfassenden Einblick in den Ablauf einer Samenspende gegeben hat. Solltest du weitere Fragen haben oder dich für eine Samenspende interessieren, stehen wir dir gerne zur Verfügung.