Die neuesten Zahlen des Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21) zeigen, dass Deutschland international ganz vorne mitspielt, wenn es um erneuerbare Energien geht. Der “Renewables 2019 Global Status Report” (GSR) bestätigt Deutschland gleich zwei Spitzenplätze: Im globalen Vergleich der Kapazitäten an erneuerbaren Energien belegt Deutschland mit 113 Gigawatt (GW) im Jahr 2018 den dritten Platz, hinter China und den USA.
Deutschland als Vorreiter
Deutschland verfügt über 59 GW an Windenergie, 45 GW an Solarenergie und 8,4 GW an Biomasse. Im Vergleich dazu verfügen die USA über 180 GW und China über beeindruckende 404 GW an erneuerbaren Energien. Zusammen haben alle 28 EU-Länder immerhin 339 GW an erneuerbaren Kapazitäten. Im internationalen Vergleich der erneuerbaren Kapazitäten pro Einwohner führt Deutschland mit 1,4 Kilowatt (kW) pro Kopf, während der weltweite Durchschnitt nur bei 0,2 kW liegt.
Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
Der GSR zeigt auch, dass erneuerbare Energien weltweit immer mehr zur Stromerzeugung beitragen. Bereits 26 % des weltweit erzeugten Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen. Im Jahr 2018 wurden mehr erneuerbare Energieanlagen im Bereich der Stromerzeugung installiert als fossile und nukleare Energieträger zusammen. Allein im letzten Jahr wurden 100 GW an Solarenergie installiert, was etwa einem Viertel des jährlichen Strombedarfs Frankreichs entspricht.
Städte als Vorreiter
Nicht nur einzelne Länder setzen verstärkt auf erneuerbare Energien, sondern auch Städte weltweit übernehmen eine Vorreiterrolle bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Mehr als 100 Städte weltweit beziehen mindestens 70 % ihres Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien. Zu den Vorreitern gehören Städte wie Nairobi in Kenia, Dar es Salaam in Tansania, Stockholm in Schweden, Auckland in Neuseeland und Seattle in den USA. Auch in Deutschland haben Städte wie Frankfurt am Main und Osnabrück ehrgeizige Klimaziele und beteiligen sich an der Initiative “100% Erneuerbare-Energie-Regionen/Urban”.
Ausweitung der Energiewende
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Energiewende auch auf den Bereich Wärme, Kälte und Verkehr ausgeweitet werden sollte. Hier machen erneuerbare Energien bisher nur zehn Prozent aus. Es gibt noch viele ungenutzte Möglichkeiten und Maßnahmen, um das Leben der Menschen zu verbessern und die Klimaziele bis 2020 zu erreichen.
Der Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21) legt mit seinem “Renewables 2019 Global Status Report” den bisher umfassendsten Überblick über erneuerbare Energien vor. Die Zahlen belegen, dass Deutschland eine führende Rolle in der Welt der erneuerbaren Energien einnimmt. Die Energiewende ist auf einem guten Weg, doch es gibt noch viel Potential, das ausgeschöpft werden kann.
