Im Deutschunterricht, in wissenschaftlichen Arbeiten oder in der Mathematik – es gibt viele Bereiche, in denen Hypothesen begegnen. Hast du dich schon einmal gefragt, was eine Deutungshypothese genau ist? Und wie du sie formulieren kannst? Keine Sorge, wir haben eine einfache Anleitung in drei Schritten für dich!
Was ist eine Hypothese?
Eine Hypothese ist eine Annahme, von deren Richtigkeit man ausgeht, die man aber nicht beweisen kann. In verschiedenen Bereichen werden Hypothesen aufgestellt, um diese anschließend mit Analysemethoden zu überprüfen. Es gibt verschiedene Arten von Hypothesen, je nachdem, um welchen Bereich es sich handelt.
Was ist eine Deutungshypothese?
Eine Deutungshypothese ist eine Vermutung über die grundsätzliche Aussage eines Textes, wie beispielsweise eines Gedichts oder einer Kurzgeschichte. Es handelt sich dabei um eine Art Sammlung deiner ersten Eindrücke nach dem Lesen des Textes. Die Deutungshypothese dient als Leitfaden für die weitere Analyse und Interpretation des Textes.
Anleitung zur Formulierung einer Deutungshypothese: Schritt für Schritt
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Intensiv mit dem Text beschäftigen: Lies den Text aufmerksam durch und mache dir Notizen zu deinen ersten Gedanken und Eindrücken.
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Formuliere deine Deutungshypothese: Fasse deine Gedanken in ein paar klaren und präzisen Sätzen zusammen. Achte darauf, dass deine Hypothese auf das Thema des Textes abzielt und dass du diese später in der Analyse überprüfen kannst.
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Überprüfe deine Deutungshypothese: Analysiere den Text genau und interpretiere einzelne Bestandteile. Gehe dabei auf Versmaß, Stilmittel und Reimschema ein und betrachte diese im Zusammenhang mit deiner Hypothese. Überprüfe am Ende, ob sich deine Vermutung bestätigt hat oder nicht.
Beispiele für Deutungshypothesen
Im Folgenden findest du zwei Beispiele für Deutungshypothesen zum Gedicht “Es ist alles Eitel” von Andreas Gryphius:
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Möglichkeit einer Deutungshypothese:
“Das Gedicht ‘Es ist alles Eitel’ thematisiert in seiner Grundstruktur die Vergänglichkeit auf der Erde. Es macht den Menschen dafür verantwortlich und kann als eine Art Klage gelesen werden, die aber nicht direkt anklagt. Der Autor verwendet eine zurückhaltende Sprache, die sich in weich klingenden Versen ausdrückt.” -
Möglichkeit einer Deutungshypothese:
“Das Gedicht ‘Es ist alles Eitel’ thematisiert die Suche nach der Ewigkeit und schließt ein Vorkommen dieses Phänomens auf der Erde aus. Der Autor bedient sich dabei des Themas der Vergänglichkeit und hofft nach dem Tod die Ewigkeit zu finden.”
Diese Beispiele verdeutlichen, wie unterschiedlich eine Deutungshypothese formuliert sein kann. Wichtig ist, dass du deine Hypothese im weiteren Verlauf der Analyse ausreichend begründest und deine Vermutungen mit Auszügen aus dem Text unterfütterst.
Jetzt bist du bereit, eine Deutungshypothese zu formulieren und den Text genauer zu analysieren. Viel Erfolg dabei!