Die 10 wichtigsten Kosten bei Kunstauktionen

Die 10 wichtigsten Kosten bei Kunstauktionen

Kunstauktionen haben ihren ganz eigenen Reiz. Doch sobald der Hammer fällt, beginnt für die Beteiligten auch das Rechnen. Das Höchstgebot ist nicht gleich der tatsächliche Kaufpreis für den Käufer oder der Erlös für den Verkäufer. In diesem Beitrag stellen wir die 10 wichtigsten Kosten bei Kunstauktionen vor und erklären ihre Berechnung anhand von Beispielen.

1. Einführung

Beim Kauf und Verkauf von Kunstwerken in Auktionen entstehen verschiedene Kosten. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über diese Kosten und erklären ihre Berechnung. Wir betrachten dabei sowohl die Perspektive des Käufers als auch des Verkäufers. Die Berechnungen basieren auf einer Analyse der Versteigerungsbedingungen verschiedener europäischer Auktionshäuser.

Beispiel: Angenommen, Sie möchten ein Gemälde von Maria Lassnig in einer Auktion verkaufen. Das Gemälde wurde auf einen Wert von 180.000 € bis 240.000 € geschätzt und wird schließlich für 200.000 € verkauft.

Abbildung: Berechnung der Auktionskosten anhand des Beispiels

2. Auktionskosten für den Käufer

Der Käufer trägt einen Großteil der mit der Auktion verbundenen Kosten. Die wichtigsten Kostenfaktoren sind das Aufgeld, die Umsatzsteuer, die Transport- und Versicherungskosten sowie die Folgerechtsabgabe.

Aufgeld

Das Aufgeld, auch bekannt als “buyers premium”, ist eine Provision, die der Käufer zusätzlich zum Hammerpreis zahlt. Die Höhe des Aufgeldes variiert je nach Auktionshaus und bewegt sich in der Regel zwischen 10% und 35% des Hammerpreises. Im Beispiel des Gemäldes von Maria Lassnig beträgt das Aufgeld bei einem durchschnittlichen Satz von 25% 50.000 €, was den zu zahlenden Kaufpreis auf 250.000 € erhöht.

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Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer wird je nach Anwendung der Regelbesteuerung oder Differenzbesteuerung berechnet. Bei der Regelbesteuerung wird die Umsatzsteuer auf Basis des Hammerpreises und des Aufgeldes ermittelt. Die genaue Höhe der Umsatzsteuer variiert von Land zu Land. Im Beispiel des Gemäldes von Maria Lassnig, das unter die Regelbesteuerung fällt, beträgt die Umsatzsteuer in Deutschland 19%. Das führt zu einem zu zahlenden Betrag von 297.500 €.

Folgerechtsabgabe

Für Kunstwerke, deren Urheber noch lebt oder vor weniger als 70 Jahren verstorben ist, wird eine Folgerechtsabgabe fällig. Diese Abgabe beträgt in der Regel 1-2% des Hammerpreises und wird sowohl auf den Käufer als auch auf den Verkäufer umgelegt.

Transportkosten

Nach der Versteigerung muss das Werk das Auktionshaus verlassen. Die Transportkosten trägt in der Regel der Käufer. Im Beispiel des Gemäldes von Maria Lassnig betragen die Transportkosten von Berlin nach München etwa 3.050 €, was den Kaufpreis auf 271.050 € erhöht.

Weitere Kosten für den Käufer

Zusätzlich zu den genannten Kosten können weitere Gebühren wie Kreditkartengebühren, Verzugszinsen oder Bankspesen anfallen. Auch Reinigung, Konservierung oder Rahmung des gekauften Kunstwerks können weitere Kosten verursachen. Es ist wichtig, sich vor der Auktion über die individuellen Versteigerungsbedingungen und zu erwartenden Kosten zu informieren.

Abbildung: Auktionskosten des Käufers basierend auf dem o.g. Beispiel

3. Auktionskosten für den Verkäufer

Auch der Verkäufer hat verschiedene Kosten bei der Kunstauktion zu tragen. Dazu gehören die Einbringungsgebühr, die Erfolgsprovision, Transportkosten, Katalog- und Abbildungskosten, Versicherungskosten, Folgerechtsabgabe und eine eventuelle Zurückziehungsgebühr.

Einbringungsgebühr

Die Einbringungsgebühr ist eine Provision, die das Auktionshaus für seine Leistungen erhebt. Die Höhe dieser Gebühr liegt in der Regel zwischen 10% und 25% des Hammerpreises. Im Beispiel des Gemäldes von Maria Lassnig beträgt die Einbringungsgebühr 15%, was den Erlös für den Verkäufer auf 170.000 € reduziert.

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Erfolgsprovision

Einige Auktionshäuser erheben zusätzlich zur Einbringungsgebühr eine Erfolgsprovision. Diese wird fällig, wenn der Verkaufspreis eines Werkes die Schätzung übertrifft. Im Beispiel des Gemäldes von Maria Lassnig würde eine Erfolgsprovision von 2% des Zuschlagspreises oder 6.000 € anfallen, wenn das Werk für 300.000 € verkauft worden wäre.

Weitere Kosten für den Verkäufer

Zusätzlich zu den genannten Kosten können für den Verkäufer auch Kosten für den Transport, Katalog- und Abbildungskosten, Versicherungskosten und eine Zurückziehungsgebühr anfallen. Auch Reinigung, Restaurierung und Konservierung des Objektes können weitere Kosten verursachen.

Abbildung: Auktionskosten des Verkäufers basierend auf dem o.g. Beispiel

Zusammenfassend können die Kosten bei Kunstauktionen den tatsächlichen Kaufpreis oder Verkaufserlös erheblich beeinflussen. Es ist wichtig, sich vor der Auktion über die individuellen Versteigerungsbedingungen und zu erwartenden Kosten zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Dieser Artikel wurde mit Informationen aus verschiedenen Quellen erstellt und stellt keine rechtliche oder steuerliche Beratung dar.

Quellen: (links removed)