Der Einkauf für Babys Erstausstattung steht an. Da dürfen Mullwindeln und Moltontücher natürlich nicht fehlen. Aber weißt Du auch, worin der Unterschied besteht? Keine Sorge, hier wirst Du aufgeklärt!
Die Webart
Sowohl Molton- als auch Mulltücher bestehen aus Baumwolle oder Bio-Baumwolle, dennoch fühlen sie sich unterschiedlich an.
Molton
Moltontücher sind blickdicht und weich. Sie sind dicht gewebt und zusätzlich auf beiden Seiten mit einem speziellen Verfahren angeraut, was sie besonders flauschig und kuschelig macht.
Mull
Mullwindeln hingegen sind nicht ganz so weich und halbtransparent. Wenn Du genau hinsiehst, bemerkst Du außerdem, dass sie in kleinen Karos gewebt sind. Es gibt doppelt und einfach gewebte Mullwindeln. Die doppelt gewebten sind etwas dicker, weniger transparent und der Rand kräuselt sich nicht so schnell bei Feuchtigkeit. Natürlich sind doppelt gewebte Mullwindeln auch etwas saugfähiger. Vielleicht ist es Dir schon am Namen aufgefallen: Mullwindeln und Mullbinden aus dem Verbandskasten sind aus dem gleichen Material mit derselben Webart. Der Unterschied liegt lediglich in der Größe.
Standard-Größen und Pflegeleichtigkeit
Für Mullwindeln und Moltontücher gibt es gängige Größen, beide Arten sind stets quadratisch.
Moltontücher
Moltontücher sind mit einer Seitenlänge von 40 cm, 70 cm und 80 cm erhältlich.
Mullwindeln
Mullwindeln gibt es in den selben Größen und sogar extra groß mit 120 x 120 cm. Das Standardmaß für beide Tücher beträgt 80 x 80 cm.
Gemeinsamkeiten:
Da Moltontücher genauso wie Mullwindeln aus Baumwolle oder Bio-Baumwolle bestehen, sind sie robust und können auf jeden Fall bei 60°, meistens sogar bei 90°, gewaschen werden. Besonders wenn sie stark verschmutzt sind, beispielsweise mit Kot, sollten sie unbedingt auf mindestens 60° gewaschen werden, um alle Keime abzutöten.
Moltontücher und Mullwindeln kannst und wirst Du wahrscheinlich auch für vielerlei Dinge verwenden. Selbst über die Babyzeit hinaus sind sie unschlagbare, langlebige Allround-Tücher.
Super Saugfähigkeit
Mullwindeln und Moltontücher sind sehr saugfähig. Das ist auch der hauptsächliche Grund, warum sie bei Müttern mit Babys verwendet werden. Beim Stillen, wickeln bis hin zu den ersten Essversuchen und sogar darüber hinaus, sind Mullwindeln und Moltontücher praktische Alltagshelfer.
Denn wenn Du alle Kleckereien mit Küchenkrepp wegwischen würdest, bräuchtest Du einen ganz schön großen Mülleimer und sehr, sehr viel Geld, um neues Küchenkrepp zu kaufen.
Moltontücher
Die Saugkraft beider Tucharten steigt, je häufiger sie gewaschen werden. Moltontücher nehmen besonders rasch Flüssigkeit auf, werden dann aber ziemlich schwer. Außerdem dringt die Flüssigkeit auch durch ein mehrfach gefaltetes Moltontuch schnell vollständig durch und verbleibt nicht in den oberen Schichten.
Durch ihre schnelle Flüssigkeitsaufnahme sind Moltontücher zwar beliebt als Betteinlage bzw. Matratzenschoner. Dafür solltest Du jedoch zusätzlich einen Nässeschutz unter das Tuch legen, welches verhindert, dass die Flüssigkeit in die Matratze gelangt. Moltontücher nehmen generell mehr Flüssigkeit auf als Mullwindeln.
Mullwindel
Wenn Mullwindeln ganz neu und nicht vorgewaschen sind, kann es passieren, dass die Flüssigkeit nicht aufgefangen wird, sondern einfach hindurchläuft. Mit ein paar Mal waschen ist das aber dann auch behoben, ähnlich wie bei neuen Geschirrtüchern.
Da Mullwindeln kompakt zusammengefaltet werden können, nehmen sie auch in der Wickeltasche oder Handtasche wenig Platz weg. Es lohnt sich immer, eine Mullwindel dabei zu haben, um für alle Fälle ausgerüstet zu sein. Mit einem Baby bleibt sie garantiert nicht lange ungenutzt!
Unterschiedliche Verwendungszwecke
Moltontücher
Moltontücher eignen sich als wärmender Ersatz oder zusätzlich zur Decke sowie zum Kuscheln. Wenn es an kühleren Tagen zu warm für eine richtige Decke, aber zu kühl ohne ist, eignet sich ein Moltontuch oft perfekt. Dann kannst Du Dein Baby einfach in der Autoschale oder im Kinderwagen damit zudecken.
Unterwegs sind sie eine perfekte Wickelunterlage, wenn Du die Einwegunterlagen nicht verwenden möchtest.
Aber Achtung: Sie sind nicht sehr atmungsaktiv, wodurch sich darunter die Hitze schnell stauen kann. Ein Moltontuch sollte auch nicht über dem Gesicht des Babys liegen und eignet sich nicht besonders, um es beim Stillen über das Baby zu legen.
Wie bereits erwähnt, eignen sich Moltontücher auch als Betteinlage, dafür wird jedoch zusätzlich eine Nässebarriere benötigt.
Ein kleiner, weiterer Vorteil, den viele Mütter auch schätzen: Moltontücher gibt es in tollen Designs sowie süßen Geschenkverpackungen.
Mullwindeln
Mullwindeln sind besonders als Spucktücher beliebt. Nicht nur, weil sie klein gefaltet werden können. Häufig stellt sich bei der Erstausstattung auch die Preisfrage. Denn Mullwindeln sind mitunter deutlich günstiger als Moltontücher. Bei einem Spuck- und Kleckerkind sind oft mehrere Tücher am Tag nötig, wodurch sich der niedrigere Preis durchaus rechnet.
Mullwindeln trocknen nach dem Waschen erheblich schneller und können rasch wieder verwendet werden. Darüber hinaus sind sie durch ihre Luftigkeit im Sommer sehr gut als Sonnenschutz für den Kinderwagen oder die hintere Seitenscheibe des Autos geeignet.
Auch wenn Du beim Stillen in der Öffentlichkeit etwas Privatsphäre haben möchtest, kannst Du eine Mullwindel als Blickschutz über Dich und Dein Baby legen. Unter dem Tuch staut sich die Hitze nicht, da die Luft weiter zirkulieren kann.
Du kannst Mullwindeln auch als Dreieck falten und um den Hals des Babys binden, um es so als Lätzchen zu verwenden.
Und, daher der Name: Sie können tatsächlich als Windel verwendet werden.
Fazit: Beides hat seine Vor- und Nachteile!
Es schadet nie, Mullwindeln und Moltontücher zu besitzen. Für die meisten Zwecke sind aber die deutlich günstigeren Mullwindeln ausreichend.