Die 5 häufigsten Fehler bei Photovoltaikanlagen

Die 5 häufigsten Fehler bei Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen spielen eine wichtige Rolle in der Energiewende. Jede PV-Anlage reduziert Treibhausgasemissionen und senkt die Stromkosten. Für Betreiber von neuen Photovoltaikanlagen ist ein fehlerfreier Betrieb entscheidend. Es ist daher wichtig, Fehler bei der Installation frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

ENVARIS, ein Service-Dienstleister für Photovoltaikanlagen, hat die fünf häufigsten Probleme bei Photovoltaikanlagen erfasst und aufgelistet. Diese Fehler können während der Montage der PV-Anlage auftreten und sollten vom Auftraggeber bei der Abnahme überprüft werden. Falls der Auftraggeber diese Überprüfung nicht selbst durchführen kann, sollte er einen Sachverständigen hinzuziehen.

Aufbau einer Photovoltaikanlage

Bevor wir uns den häufigsten Fehlern widmen, werfen wir einen Blick auf den Aufbau einer Photovoltaikanlage. Die wichtigsten Komponenten einer PV-Anlage sind:

  1. Unterkonstruktion mit passendem Befestigungsmaterial
  2. Photovoltaikmodule
  3. Gleichstromkabel (DC-Kabel) mit passenden Steckern im Generatoranschlusskasten (nicht in der Grafik dargestellt)
  4. Sicherheitselektronik (Überspannungsschutz)
  5. Wechselrichter
  6. Wechselstromkabel (AC-Kabel) zur Verbindung zum Zählerschrank (nicht in der Grafik dargestellt)
  7. Stromzähler für Einspeisung und Bezug

Je nach Bedarf und Anforderungen können weitere Komponenten hinzugefügt werden.

Keine oder unvollständige Anlagendokumentation

Eine vollständige Anlagendokumentation ist ein wichtiger Bestandteil jeder Photovoltaikanlage. Planer und Handwerker benötigen bestimmte Unterlagen gemäß DIN 62446-1 (VDE 0126-23-1) zur Inbetriebnahmemessung und Dokumentation. Diese Unterlagen umfassen unter anderem String- und Schaltpläne, Seriennummern der verbauten Anlagenteile, Datenblätter und Garantiezertifikate der Komponenten, Adressen der Anlagenplaner und ausführenden Unternehmen sowie Messprotokolle. Eine fehlende oder unvollständige Anlagendokumentation ist ein Mangel, der im Falle eines Fehlers oder bei Wartung/Inspektion der Anlage problematisch werden kann.

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Fehler bei der Leitungsführung

Eine fachgerechte Leitungsführung ist entscheidend für den einwandfreien Betrieb einer Photovoltaikanlage. Leider kommen häufig unsachgemäße Montagen vor, bei denen Gleichstromleitungen ohne Schutz quer über das Dach verlegt werden oder Leitungen in der Regenrinne verlaufen. Dicke Leitungsbündel im engen Radius um das scharfe Ende eines Blechdachs sind ebenfalls keine Seltenheit. Diese fehlerhafte Leitungsführung kann die Stromtragfähigkeit der Leitungen reduzieren. Es ist wichtig, dass Plus- und Minusleitungen in getrennten Kanälen geführt werden. Bei landwirtschaftlichen Anlagen sollten offene Kanäle verwendet werden, um Nagern keinen Unterschlupf zu bieten. UV-beständige Photovoltaikkabel sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt verlegt werden. Bei der Montage von Leitungen an Brandschutzwänden müssen spezielle Anforderungen an Abdichtung und verwendete Materialien beachtet werden. Lange, vertikale Kabelführungen erfordern regelmäßige Befestigungen, um Schäden durch das Eigengewicht der Leitungen zu vermeiden.

Nichtbeachtung der Herstellervorgaben bei der Befestigung

Die Unterkonstruktionen für Photovoltaikanlagen werden in der Regel vom Hersteller statisch geprüft. Es ist wichtig, dass alle bei der Prüfung angenommenen Voraussetzungen eingehalten werden. Dazu gehören die Umgebungsbedingungen wie Wind- und Schneelasten sowie die Statik des Gebäudes. Die Anzahl der Dachhaken und vorgegebene Randabstände müssen unbedingt eingehalten werden. Die Herstellervorgaben gelten nicht nur für die Unterkonstruktion, sondern auch für die Befestigung der Module. Es ist wichtig, die vorgegebenen Klemmbereiche und Belastbarkeiten einzuhalten. Die Nichtbeachtung der Herstellervorgaben kann zum Verlust der Garantie führen.

Ungeeigneter Standort für Wechselrichter

Wechselrichter müssen zugänglich, aber vor starken Witterungseinflüssen geschützt montiert werden. Bei geeigneter IP-Schutzklasse ist es möglich, die Wechselrichter außerhalb des Gebäudes zu montieren. In diesem Fall sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie vor direkter Sonneneinstrahlung und starkem Regen geschützt sind. Bei landwirtschaftlichen Anlagen ist es wichtig, die Geräte für Tiere unzugänglich zu installieren. Zudem müssen die erforderlichen Schutzklassen für den Montageort eingehalten werden. Es ist zu beachten, dass Schmutzablagerungen auf den Geräten die Wärmeabfuhr beeinträchtigen können. Die Montage der Wechselrichter an staubigen oder sehr schmutzigen Orten sollte vermieden werden. Auch eine Montage an sehr warmen Orten kann zu Überhitzung und Leistungseinbußen führen. Die Installation der Wechselrichter sollte so erfolgen, dass sie für Wartung, Reinigung, Reparatur und Abschalten gut zugänglich sind.

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Nichtbeachtung des installierten Blitzschutzes

Die Installation einer Photovoltaikanlage erhöht nicht die Gefahr eines Blitzeinschlags. Ist bereits ein äußerer Blitzschutz auf einem Gebäude installiert, muss die PV-Anlage in das bestehende Blitzschutzkonzept eingebunden werden. Bei einem getrennten Blitzschutzsystem muss ein Mindestabstand von 0,5 bis 1 m zwischen PV-Anlage und Blitzschutzanlage eingehalten werden. Im Gebäude sollte ein Blitzschutz in Form von Überspannungsschutzgeräten installiert sein. Dabei ist darauf zu achten, dass geschützte und ungeschützte Leitungen getrennt geführt werden. Es wird empfohlen, eine Blitzschutzfachkraft einzubeziehen, um die Wirksamkeit des Blitzschutzes sicherzustellen. Ein häufiger Fehler ist die Überbauung des Blitzschutzes durch die Photovoltaikanlage. Dadurch wird die Wirkung des Blitzschutzes beeinträchtigt, was im Schadensfall zu Regressforderungen führen kann.

Fazit

Bei der Installation von Photovoltaikanlagen können verschiedene Fehler auftreten. Ob es sich um einen Mangel oder Schaden handelt, kann nur von Fachleuten oder Sachverständigen beurteilt werden. Es ist ratsam, einen unabhängigen Sachverständigen oder Gutachter bei der Abnahme der PV-Anlage hinzuzuziehen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Anlage saubere Energie liefert und langfristig optimal funktioniert.

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