Die 7 besten Websites für Arbeitgeberbewertungen

Die 7 besten Websites für Arbeitgeberbewertungen

Bewertungen sind heutzutage die neue Währung im Internet. Kaum gibt es noch Websites, auf denen Personen nicht Produkte, Urlaubsreisen oder die Freundlichkeit in Restaurants bewerten können.

Auch Angestellte haben seit einigen Jahren die Möglichkeit, ihre Arbeitgeber zu bewerten. In den USA war dieses System schon lange etabliert und es ist üblich, dass Studierende ihre Professoren bewerten.

Auch in Deutschland gibt es erfolgreiche Websites für Arbeitgeberbewertungen. Der Marktführer Kununu verzeichnet über 4,4 Millionen Bewertungen und fast eine Million Arbeitgeber in seiner Datenbank.

Was sind Arbeitgeberbewertungsportale?

Bewertungsportale sind bei Bewerbern sehr beliebt, da sie einen ersten Eindruck von einem Unternehmen bekommen können. Arbeitgeber betrachteten diese Plattformen anfangs zweifelnd, erkennen aber mittlerweile deren Chancen. Sie eignen sich hervorragend für das Reputationsmanagement und sind ein wichtiger Kanal für aktiv betriebenes Employer Branding.

Statistiken zeigen das Wachstum von Bewertungsportalen. Laut einer Untersuchung von Statista gaben im Jahr 2018 25 Prozent der befragten Internetnutzer an, ihren Arbeitgeber auf speziellen Bewertungsportalen wie kununu.com oder meinchef.de bewertet zu haben.

Und das sind nur diejenigen, die tatsächlich Bewertungen abgegeben haben. Sowohl aktuelle Mitarbeiter, ehemalige Angestellte als auch Pensionäre empfehlen Unternehmen nicht nur ihren Freunden weiter, sondern teilen ihre Erfahrungen auch über solche Arbeitgeberbewertungsportale.

Authentizität ist das Zauberwort: Bewerber wollen wissen, wie ein Unternehmen wirklich aufgestellt ist und nicht nur die Karriereseite und Broschüren lesen.

Wie optimieren Sie Ihren Auftritt auf Bewertungsportalen?

Unternehmen sind oft kritisch gegenüber Arbeitgeberbewertungsportalen, da sie keinen Einfluss auf die abgegebenen Kommentare haben. Doch das ist nicht ganz richtig. Denn auch wenn Arbeitgeber die Kommentare und Bewertungen nicht löschen oder verändern können, können sie in der Regel selbst einen Kommentar schreiben. Zudem können sie ihre Mitarbeiter ermutigen, das Unternehmen zu bewerten.

Heutzutage besteht kein Diskussionsbedarf mehr über den Sinn und Zweck solcher Plattformen. Sie existieren und sollten als Chance genutzt werden. Ihr Employer Branding spiegelt sich auf solchen Plattformen genauso wider wie in den Social Media Maßnahmen. Es gibt also durchaus Vorteile bei Arbeitgeberbewertungsportalen.

Ihre Selbstdarstellung optimieren

Die meisten Plattformen bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich dort selbst zu präsentieren. Viele Unternehmen nutzen diese Möglichkeit jedoch noch nicht, weshalb Bewerber und Mitarbeiter weitgehend unter sich bleiben. Eine sorgfältige Beschreibung Ihres Unternehmens auf der Plattform kann Bewerber positiv beeinflussen, vorausgesetzt die Sprache stimmt. Oft scheitert es daran, dass zu enthusiastische Personalverantwortliche das Ziel aus den Augen verlieren. Die Beschreibung sollte kurz und prägnant sein, die Vorteile des Unternehmens als Arbeitgeber hervorheben, aufzeigen, warum es Spaß macht dort zu arbeiten, wichtige Sonderleistungen betonen und Bewerber ansprechen.

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Da es sich um eine Bewertungsplattform handelt, geht es weniger um Erfolge oder Produkte des Unternehmens, sondern eher um weiche Faktoren wie Unternehmenskultur und Visionen.

Das Lesen von Arbeitgeberbewertungen wird immer häufiger genutzt, um sich einen Eindruck vom Unternehmen zu verschaffen, bevor man eine Bewerbung abschickt. Laut einer Studie von Bitkom liest jeder Dritte Arbeitgeberbewertungen online. Als Unternehmen können Sie es sich also nicht leisten, dort nicht aktiv vertreten zu sein.

Norbert Huchler, Arbeitsforscher am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung München, wird in der FAZ mit der Aussage zitiert, dass die Portale die Außendarstellung und internen Abläufe nachhaltig verändern können.

Ihre Kommentare auf Arbeitgeberbewertungsportalen

Das Thema Kommentare von Arbeitgebern auf Bewertungsportalen ist heikel, sowohl bei positiven als auch bei negativen Bewertungen.

Bei positiven Bewertungen besteht die Gefahr, übertrieben euphorisch zu reagieren. Ein anderer Fehler ist es, sich mit einer Standardantwort zu bedanken. Das schreckt Bewerber eher ab, da sie erkennen, dass dahinter kaum mehr als Copy-and-paste steckt. Jeder Kommentar sollte individuell beantwortet werden.

Bei negativen Bewertungen ist die Lage etwas schwieriger, da es berechtigte und unberechtigte Kritik gibt. Grundsätzlich sollte eine neutrale Sprache verwendet werden. Man sollte niemals lautstark in die Verteidigung gehen, kann jedoch ruhig die eigene Sicht der Dinge darlegen. Die Antwort sollte kurz und prägnant sein. Man sollte nicht versuchen, die kommentierende Person umzustimmen, sondern vielmehr darum gehen, wie andere Nutzer Sie wahrnehmen.

Bei Social Media gilt eine alte Regel aus Internetforen: “Don’t feed the troll” (Füttere nicht die Trolle). Das bedeutet, dass es keinen Sinn macht, sich in Diskussionen mit Leuten einzulassen, die nur Wut ablassen wollen und nicht wirklich an einer ernsthaften Diskussion interessiert sind.

Auf jeden Fall sollte auf alle Kommentare reagiert werden, soweit es möglich ist. Arbeitgeber, die den Eindruck erwecken, sich nicht um die Bewertungen zu kümmern, werden als desinteressiert wahrgenommen. Das wiederum kann die Absprungrate von Bewerbern erhöhen.

Mitarbeiter zur Abgabe von Bewertungen motivieren

Es gibt oft das Missverständnis, dass Arbeitgeberbewertungsportale nur von ehemaligen Mitarbeitern genutzt werden. Das ist jedoch nicht der Fall. Mitarbeiter können ihren Arbeitgeber auch bewerten, solange sie noch dort beschäftigt sind.

Als Arbeitgeber können Sie diese Möglichkeit für Ihr Employer Branding nutzen, indem Sie Ihre Mitarbeiter zur Abgabe von Bewertungen ermutigen. Laut einer Studie des Bitkom hat bereits jeder vierte Internetnutzer schon einmal eine Bewertung für seinen aktuellen Arbeitgeber online abgegeben. Im Jahr 2015 war es noch jeder sechste.

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Besonders motiviert sind Arbeitnehmer im Alter von 30 bis 49 Jahren. Hier liegt der Anteil derjenigen, die ihrem aktuellen Arbeitgeber Bewertungen schreiben, bei 32 Prozent (2015: 24 Prozent).

Die Beiträge können sogar genutzt werden, um Mängel zu beseitigen. Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter beschwert sich über eine Fahrtkostenpauschale, die die höheren Kosten des Bahntickets nicht berücksichtigt. Wenn Sie dann auf der Plattform (nach interner Prüfung) schreiben, dass die Kritik angekommen ist und die Pauschalen angeglichen wurden, wird das positiv bewertet.

Welche Arbeitgeberbewertungsportale gibt es?

Kununu.com

Das wohl größte Arbeitgeberbewertungsportal im deutschsprachigen Raum ist Kununu. Aus dem Wiener Start-Up ist in den zehn Jahren seines Bestehens Europas größte Bewertungsplattform für Jobsuchende geworden. Es wurden bereits über vier Millionen Bewertungen abgegeben und mehr als 900.000 Arbeitgeber haben einen Eintrag.

Alle Bewertungen sind ohne Anmeldung sichtbar, um eine Bewertung abzugeben, müssen Nutzer jedoch registriert sein. Die Kommentare selbst sind anonymisiert. Kununu vergibt nicht nur Sterne, sondern legt großen Wert auf die gelebte Unternehmenskultur und Informationen zu den Gehältern. Das Unternehmen unterstützt Arbeitgeber auch beim Employer Branding.

MeinChef.de

Die Plattform, die an Foren erinnert, wurde bereits 2010 gegründet. Nicht registrierte Nutzer können Bewertungen einsehen. Registrierte Nutzer erhalten jedoch weitere Informationen, darunter die vollen Namen der Vorgesetzten in Unternehmen. Bewertet wird mit einem Punktesystem von 1 bis 5, in verschiedenen Kategorien wie Vorgesetzte, Unternehmen und Image.

MeinChef.de bietet Arbeitgebern Qualitätssiegel und andere kostenpflichtige Dienstleistungen zur besseren Präsentation an.

Jobvoting.de

Jobvoting ist bereits seit 14 Jahren online und hat eine Datenbank von fast 150.000 Arbeitgebern aufgebaut. Es konzentriert sich nicht nur auf Bewertungen, sondern unterstützt Arbeitgeber auch bei der Selbstdarstellung. Bewertet werden Kollegen, Vorgesetzte, Aufgaben, Entlohnung, Karriere sowie Arbeitsdruck und Arbeitszeit. Jobvoting zeigt auch freie Stellenangebote der aufgerufenen Unternehmen an.

Glassdoor

Der deutsche Ableger der internationalen Bewertungsplattform befindet sich noch in der Lokalisierungsphase, hat aber viele internationale Unternehmen, die in Deutschland tätig sind. Für Arbeitgeber gibt es einen eigenen Bereich, in dem ein Arbeitgeberkonto eingerichtet werden kann.

Glassdoor bietet Bewertungen von Arbeitgebern und zeigt offene Stellen an. Insbesondere bei großen Unternehmen ist die Plattform weit verbreitet. Firmen wie Daimler haben dort 1500 Bewertungen.

Stepstone.de

Auch das große Jobportal Stepstone ist ins Geschäft mit Arbeitgeberbewertungen eingestiegen und hat eine Rubrik “Beste Arbeitgeber” eingerichtet. Es ist keine Überraschung, dass Jobangebote angezeigt werden. Die Bewertung erfolgt durch Sterne. Es gibt Kategorien wie attraktiver Standort, Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie gute Work-Life-Balance.

Bewertungen auf StepStone sollten immer im Auge behalten werden, da die Nutzer alle gewünschten Informationen auf einen Blick erhalten.

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Indeed

Auf der Seite eines Unternehmens bei Indeed werden nicht nur Bewertungsergebnisse angezeigt. Es gibt auch Antworten auf häufig gestellte Fragen, die auf den Benutzerberichten basieren. Stellensuchende können sich so schnell einen guten Überblick verschaffen. Es gibt auch einen umfangreichen Abschnitt über Gehälter und eine eigene Jobbörse. Arbeitgeber können umfangreiche Beschreibungen veröffentlichen und gute Bewertungen hervorheben. Erst wenn man selbst eine Bewertung geschrieben hat, kann man alle Einträge sehen.

Meinpraktikum.de

Dieses Portal konzentriert sich auf Praktikumsberichte. Es wird oft genutzt, um einen Praktikumsplatz zu finden, hat aber auch einen eigenen Bewertungsbereich. Heutzutage arbeiten immer mehr Praktikanten in Unternehmen und daher sind solche Plattformen wichtiger geworden. Praktikanten von heute sind die potenziellen Kandidaten von morgen. Als Arbeitgeber sollten Sie daher auf solchen Plattformen präsent sein und die Bewertungen im Auge behalten.

Bei Meinpraktikum werden die Erfahrungen als Praktikant bewertet, daher spielen Kategorien wie Betreuung, Wertschätzung und Lernerfolg eine große Rolle. Die Plattform hat über 23.551 Einträge von ehemaligen Praktikanten.

Keine Angst vor schlechten Bewertungen

Arbeitgeberbewertungsportale sind sehr wichtig geworden. Im Recruiting sind sie ein Kanal, der ständig überwacht werden sollte und der für die Außendarstellung des Unternehmens entscheidend ist. Das Ansehen eines Arbeitgebers spielt eine große Rolle bei der Entscheidung für eine Bewerbung. Laut einer Studie von Bitkom wurden über 80 Prozent der wechselwilligen Interessenten bereits von Bewertungen und Noten beeinflusst. Jeder zweite Befragte wurde in seiner Entscheidung für ein Unternehmen bestärkt, aber auch 54 Prozent haben sich nach den Bewertungen gegen das Unternehmen als Arbeitgeber entschieden.

Das Lesen von Bewertungen auf Arbeitgeberbewertungsportalen gehört heute zur Kandidaten-Erfahrung. Als Arbeitgeber können Sie es sich kaum leisten, dass 50 Prozent der Bewerber aufgrund von Bewertungen und der Darstellung auf diesen Portalen abspringen. Der Vorwurf, Kommentare seien gefälscht oder von Mitbewerbern eingereicht, gilt heute als Ausrede. Die Technologie hinter den Portalen ist immer besser geworden, Algorithmen sortieren aus und Mitarbeiter prüfen manuell.

Die Beiträge auf den Portalen sollten ernst genommen werden. Mitarbeiter äußern dort Kritik, die sie sich möglicherweise intern nicht trauen. Daher können die Beiträge ein Indikator für die Unternehmenskultur und das Betriebsklima sein.

Schlechte Bewertungen wird jedes Unternehmen erhalten. Man kann es nicht jedem recht machen und manche Bewertungen entstehen, weil ein Mitarbeiter gerade ein frustrierendes Erlebnis hatte. Es macht keinen Sinn, öffentlich darüber zu diskutieren, und man sollte nicht versuchen, in allen Kategorien 5 Sterne zu bekommen.

Die Nutzer schauen nicht nur auf die Zahlen, sondern lesen sich die einzelnen Beiträge durch. Sie bilden sich ihre eigene Meinung, die nicht nur von ein oder zwei Beschwerden geprägt wird. Wenn Ihre Mitarbeiter gerne bei Ihnen arbeiten, sollten sie dies der Welt mitteilen. Ein interner Hinweis auf die Arbeitgeberbewertungsportale ist angebracht, jedoch verbunden mit der Bitte, ehrlich zu sein.