Wenn es um Krankenversicherungen und die damit verbundenen Tarife und Beiträge geht, hat die Absenkung des Rechnungszinses einen großen Einfluss. Doch wie gehen die Versicherer damit um? Und was bedeutet das für die Versicherten? In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
Der Rechnungszins und seine Konsequenzen
Der Rechnungszins ist nur eine Komponente des Kapitalertrages einer Versicherung. Die entscheidende Frage ist, wie viel Kapitalertrag eine Versicherung erwirtschaftet und welchen Teil sie an ihre Kunden weitergibt. Leider ist zu befürchten, dass alle Beiträge steigen werden. Das ist die Kehrseite der Absenkung des Rechnungszinses.
Die Herausforderung des Wechselns
Viele Versicherungen hätten gerne alle Altkunden auf Unisex-Tarife umgestellt. Doch das Finanzministerium, Gutachter und die Bafin haben dies abgelehnt, da es zu einer Schiedlage der Kalkulation und einer Benachteiligung von Versicherten in Altverträgen führen würde. Diese Entscheidung hat große Auswirkungen auf die Versicherten, insbesondere auf diejenigen, die bereits zufriedene Kunden waren. Denn für sie besteht die Gefahr, dass ihre Krankenversicherung unbezahlbar wird.
Die Folgen des Wechsels
Es gibt unterschiedliche Auswirkungen des Wechsels auf die verschiedenen Tarife. Die Alttarife werden steigende Beiträge verzeichnen, da die guten Risiken und die jungen Kunden zu Unisex-Tarifen wechseln werden. Die Unitarife hingegen könnten durch die Mehrleistungen irgendwann unbezahlbar werden. Mehrleistung kostet einfach mehr Geld, und das bedeutet Beitragssteigerungen und unbezahlbare Beiträge im Alter.
Die Alternative zur privaten Krankenversicherung?
Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, ob eine Bürgerversicherung nicht die bessere Lösung wäre. Mehrleistungen könnten über einen Zusatzbeitrag abgesichert werden, der zwar mehr Geld kostet, aber kalkulierbar bleibt – auch im Alter. Die Argumentation, dass die Versicherungen nichts dafür können und dass der Gesetzgeber schuld ist, ist aus Sicht einiger Kunden nicht überzeugend. Wenn andere Krankenversicherungen diesen Weg nicht gehen, stellt sich die Frage, warum die Debeka es ursprünglich tun wollte und letztendlich nicht umgesetzt hat.
Fazit
Die Absenkung des Rechnungszinses hat große Auswirkungen auf Krankenversicherungen und deren Tarife und Beiträge. Es ist wichtig, die möglichen Konsequenzen zu verstehen und sich bewusst zu machen, welche Alternativen es gibt. Am Ende bleibt abzuwarten, wie sich die Situation nach den Wahlen im September entwickeln wird. In der Zwischenzeit sollten Versicherte ihre Optionen prüfen und die für sie beste Lösung finden.