Die ältere Katze: Tipps für ein glückliches Katzenseniorenleben

Die ältere Katze: Tipps für ein glückliches Katzenseniorenleben

Unsere pelzigen Freunde werden immer älter, dank besserer Ernährung und medizinischer Versorgung. In unserer Praxis begegnen uns viele Katzen, die über 15 Jahre alt sind, und auch 20-Jährige sind keine Seltenheit. Es gibt sogar eine Katze im Guinness-Buch der Rekorde, die angeblich über 30 Jahre alt wurde.

Mit zunehmendem Alter verändern sich viele Katzen. Sie werden ruhiger, schlafen noch mehr als in jungen Jahren und das Fell kann struppiger aussehen, da sie sich weniger putzen. Diese Veränderungen können auf verschiedene (physische und psychische) Erkrankungen zurückzuführen sein.

Häufige Erkrankungen im Alter

  • Erkrankungen der Zähne/Mundhöhle: Zahnerkrankungen verursachen ein verändertes Kauverhalten, Speicheln, Maulgeruch und Zahnstein. Eitrige Zähne können Bakterien freisetzen, die Nieren, Herz oder Gelenke schädigen können. Die Schmerzen sind stark, auch wenn die Katzen noch fressen. Anzeichen für Schmerzen können einseitiges Kauen oder Zurückzucken vom Fressnapf sein.

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Eine Schilddrüsenüberfunktion äußert sich oft in Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit. Manche Katzen zeigen auch Appetitlosigkeit, Aggressivität, struppiges Fell oder Durchfall. Die Überfunktion kann zu hohem Blutdruck und einer erhöhten Herzfrequenz führen, was negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat.

  • Niereninsuffizienz: Nierenkranke Katzen trinken vermehrt, setzen mehr Urin ab, erbrechen, haben Durchfall und zeigen Apathie und Appetitlosigkeit. Manchmal gehen Nierenerkrankungen mit Herzproblemen, hohem Blutdruck und Einblutungen in die Augen einher.

  • Arthrose: Katzen mit Arthrose haben oft Schwierigkeiten beim Aufstehen und Treppensteigen, laufen langsamer oder springen nicht mehr hoch. Sie meiden Orte wie das Sofa oder den oberen Teil des Kratzbaums. Manchmal werden Katzen auch unsauber, weil sie Schwierigkeiten haben, über den Rand der Katzentoilette zu steigen oder der Weg zur Toilette zu weit und beschwerlich ist.

  • Tumore: Tumore können sich als sichtbare oder tastbare Knoten in der Haut oder Unterhaut manifestieren. Sie können auch die inneren Organe betreffen und Symptome wie Gewichtsverlust, Atemnot, Appetitlosigkeit und Erbrechen verursachen.

  • Herzerkrankungen: Herzerkrankungen bei Katzen werden oft erst erkannt, wenn sie bereits fortgeschritten sind. Der Körper kann die fehlende Leistung des Herzens lange kompensieren, aber irgendwann kommt es zur Dekompensation. Die Tiere zeigen dann eine Leistungsminderung, vermehrtes Schlafen und in schwerwiegenden Fällen gesteigerte Atemfrequenz, offenes Maul oder sogar Kollaps. Hecheln ist bei Katzen nie normal und kann ein Zeichen für eine Herzerkrankung sein. Eine Komplikation von Herzerkrankungen bei Katzen ist eine Thromboembolie, die plötzliche Lahmheit oder Lähmung der Hinterbeine verursacht.

  • Unsauberkeit: Wenn die Katze neben das Katzenklo pinkelt, können körperliche Probleme dahinterstecken. Schmerzen sind oft der Grund, warum Katzen das Katzenklo meiden. Blasenentzündungen oder Nierenerkrankungen, die mit vermehrtem Trinken einhergehen, können zu unkontrolliertem Urinabsatz führen. Psychische Ursachen wie altersbedingte Demenz können ebenfalls zu Unsauberkeit führen.

  • Psychische Veränderungen: Alternde Katzen zeigen oft subtile psychische Veränderungen, die sich durch zunehmende Ruhelosigkeit, Ängstlichkeit, Unsauberkeit und Appetitlosigkeit äußern können.

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Diese Veränderungen können auf die Alterung des Gehirns zurückzuführen sein. Wie beim Menschen nehmen auch bei Katzen die Gehirnzellen ab, Ablagerungen stören die normale Gehirnfunktion und die Sinnesleistungen nehmen ab. Schlaf- und Wachrhythmus ändern sich, die Aufmerksamkeit lässt nach. Katzen können dadurch verunsichert werden und mit nächtlicher Unruhe, übermäßigem Miauen, Orientierungslosigkeit, Reizbarkeit und Aggression reagieren. Ängste können sich verstärken. Viele Katzen haben im Alter Schwierigkeiten, ihre Katzentoilette oder ihren Futterplatz zu finden und benötigen mehr Zeit zum Fressen.

Es ist wichtig, organische Ursachen für dieses Verhalten auszuschließen. Wenn eine zunehmende Demenz die Ursache für das veränderte Verhalten ist, können Katzen mit entsprechenden Medikamenten stabilisiert werden.

Tipps zum Umgang mit älteren Katzen

  • Wenn Ihre Katze Orientierungsprobleme hat, kann es hilfreich sein, ihren Lebensraum zu verkleinern und nachts ein Kinderlicht brennen zu lassen. Pheromone (Feliway®) haben eine beruhigende Wirkung. Wärme Schlafplätze an der Heizung oder mit Körnerkissen werden gerne angenommen.

  • Pflege: Ab dem Alter von etwa 10 Jahren sollten Sie regelmäßig die Krallen Ihrer Katze kontrollieren und bei Bedarf schneiden. Stellen Sie sicher, dass die Katze einen leichten Zugang zu Toilette, Wasser- und Futternäpfen hat. Ältere Katzen können sich nicht mehr so gut putzen, daher ist regelmäßiges Auskämmen wichtig. Animieren Sie die Katze zum Fressen, indem Sie abwechslungsreiches Futter in kleinen, körperwarmen Portionen anbieten.

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Lassen Sie Ihre ältere Katze mindestens einmal im Jahr vom Tierarzt untersuchen, um Organveränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können. Dazu gehören Blut- und Urinuntersuchungen sowie bei Bedarf Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen.

  • Psychische Probleme: Auch bei psychischen Problemen kann Ihrem Seniorkätzchen oft geholfen werden, um ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach Unterstützung.

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Die Seniorjahre einer Katze können wundervoll sein, solange wir ihre Bedürfnisse verstehen und sie angemessen versorgen. Eine liebevolle und aufmerksame Pflege kann ihnen helfen, auch im Alter ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.