Die Altkalifornische Reitweise: Eine harmonische Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd

Die Altkalifornische Reitweise

Die Altkalifornische Reitweise ist eine der letzten noch praktizierten Arbeitsreitweisen, die mit den Spaniern nach Amerika kam und sich bis heute im Westen fortsetzt. Diese Reitweise basiert auf einer besonderen Philosophie, die sich intensiv mit der Pferdepsyche auseinandersetzt. Die Vaqueros, die Meister dieser Reitweise, legen großen Wert auf eine harmonische Partnerschaft mit dem Pferd, die auf Vertrauen, Respekt und Kontrolle beruht. Pferde werden über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren ausgebildet, bis sie zu perfekt ausgebildeten Bridle Horses werden, die auf die kleinsten Signale des Vaqueros reagieren können.

Die Altkalifornische Reitweise ist besonders interessant für Reiterinnen und Reiter, die Spaß an der Rinderarbeit haben und eine enge Kommunikation mit ihrem Pferd suchen, ohne den Bezug zur Arbeitsreiterei zu verlieren.

Die Geschichte der Altkalifornischen Reitweise

Die Altkalifornische Reitweise hat ihre Wurzeln in der Reiterei der spanischen Conquistadores, die im Jahr 1492 unter der Führung von Christoph Kolumbus nach Amerika kamen. Die California Vaqueros wurden von der Reitweise und der Ausrüstung der nordafrikanischen Berberstämme beeinflusst. Christoph Kolumbus brachte bereits bei seiner zweiten Reise Pferde mit auf den amerikanischen Kontinent. Später wurden Zuchtstationen auf den Inseln errichtet und Pferde auf das Festland gebracht, um dort Siedlungen aufzubauen und die Ernährung der Bevölkerung zu sichern.

Ab dem Jahr 1542 durften auch die indianischen Ureinwohner Pferde reiten und ausbilden. Sie entwickelten eigene Methoden und Techniken, um die Rinderarbeit zu erleichtern. So wurde unter anderem das Lasso als Ersatz für die Garrocha verwendet.

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Erst im 18. Jahrhundert wurde Kalifornien kolonialisiert und die Reitkultur und Pferdehaltung entwickelten sich weiter. Nach den Weltkriegen wurde die Altkalifornische Reitweise jedoch nach und nach von modernen Reitweisen abgelöst.

Elemente der Pferdeausbildung im Altkalifornischen Stil

Die Altkalifornische Reitweise basiert auf der spanisch-mexikanischen Mentalität und legt großen Wert auf Balance, Timing und Feeling. Pferde sind von Natur aus Fluchttiere und müssen lernen, das Reitergewicht auszubalancieren. Zudem werden Seitengänge und Biegungen trainiert, um den Bewegungsapparat des Pferdes zu verbessern. Die Vaqueros reiten mit Gewichtshilfen und haben ein gutes Gespür für die Reaktionen ihrer Pferde. Die Pferdeausbildung erfolgt nach der Philosophie des eigenständigen Lernens des Pferdes, basierend auf Vertrauen, Respekt und Kontrolle. Auch Elemente der spanischen Reitkunst, wie Piaffe und Passage, werden in die Ausbildung integriert. Die Pferde werden zunächst mit dem Bosal, dem kalifornischen Hackamore, ausgebildet und erst später mit dem Spade Bit geritten.

Typische Ausrüstungsgegenstände der California Vaqueros

Die California Vaqueros verwenden typische Ausrüstungsgegenstände wie das Bosal, das kalifornische Hackamore, das bereits von den Spaniern nach Amerika gebracht wurde. Das Bosal wird ohne Gebiss geritten und erfordert ein hohes Maß an Feinfühligkeit vom Reiter. Das Spade Bit, ein hochwertiges Gebiss, wird erst bei einem perfekt ausgebildeten Pferd eingesetzt. Es ermöglicht eine feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd. Das Lasso, das die Garrocha ersetzt, wird für das Einfangen und Zähmen von Rindern und Pferden verwendet.

Die Altkalifornische Reitweise ist geprägt von Harmonie zwischen Mensch und Pferd. Sie hat eine besondere Geschichte, die sich in der Tradition und den Ausrüstungsgegenständen widerspiegelt. Für Reiterinnen und Reiter, die eine intensive Beziehung zu ihrem Pferd suchen und Spaß an der Rinderarbeit haben, ist diese Reitweise eine faszinierende Option.

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Bildquelle: Westernreitcentrum Lippe