Camping wird immer vielfältiger, jünger und abenteuerlicher. Ob mit Wohnmobil, Caravan, im Zelt oder Mobilheim, es gibt für jeden die passende Art des Campens. Hier sind die Trends für die kommende Saison:
Camper: Oft junge Familien, viele im Zelt
Laut einer Umfrage des ADAC werden immer mehr verschiedene Campingarten beliebt. Klassisches Wohnmobilurlaub und Ferien in Mobilheimen, Bungalows, Hütten oder Chalets auf Campingplätzen stehen bei 34 Prozent der Befragten hoch im Kurs. Direkt danach folgt das Zelten mit 28 Prozent. Auch Wohnwagen, Vans und Mini-Camper erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Besonders viele junge Familien sind mit Wohnmobil, Caravan oder Zelt unterwegs. Die Branche sollte daher besser auf die Bedürfnisse von Familien eingehen, da die Ausgaben vor Ort weiter steigen.
Mehr Auswahl bei den Wohnmobilen
Der Markt für Campingfahrzeuge in Deutschland bleibt trotz des getrübten Konsumklimas stark. Im Jahr 2023 gab es nur einen leichten Rückgang von 0,7 Prozent bei den Neuzulassungen von Campingfahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Wohnmobilen gab es sogar einen Anstieg von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Verfügbarkeit von Basisfahrzeugen für Wohnmobile hat sich verbessert. Der bisher am häufigsten verwendete Fiat Ducato wird zunehmend von anderen Herstellern wie Ford, Mercedes, VW oder Opel verdrängt. Gleichzeitig sind die Kunden nicht mehr bereit, hohe Preise zu bezahlen, was den Verhandlungsspielraum für Käufer erhöht.
ADAC Test: Campervans im Fokus
Der ADAC testet vor allem kompakte Campingfahrzeuge, die für die jüngere Zielgruppe interessant sind. Darunter sind Modelle wie der Mercedes Marco Polo, der VW Grand California 600, der VW California Ocean, der Hymer Sydney und der Hymer Grand Canyon S. Im ADAC Crashtest wurde erstmals ein zum Wohnmobil ausgebautes Fahrzeug getestet. Dabei wurde festgestellt, dass das Verletzungsrisiko der Insassen bei einem einfachen Metallunterbau deutlich verringert werden kann.
Elektrocamper im Kommen
Die meisten Wohnmobile sind immer noch mit Dieselmotoren ausgestattet. Batterieelektrische Wohnmobile sind aufgrund ihrer begrenzten Reichweite und der mangelnden Ladeinfrastruktur noch nicht sehr verbreitet. Es gibt jedoch einige neue Elektromodelle auf dem Markt, die jedoch zu hohen Preisen angeboten werden.
In Zukunft könnten E-Fuels den CO₂-Fußabdruck der Camper um 20 Prozent senken. Außerdem gibt es interessante Neuheiten wie das Campingmodul für den Tesla Cybertruck oder ein Campingkit für das kalifornische Solarauto Aptera. Auch das Angebot an elektrisch angetriebenen Zugfahrzeugen für Wohnmobil-Gespanne wächst.
Dachzelte, Vorzelte und Photovoltaik-Anlagen
Dachzelte für Autos und Aufstelldächer in Wohnmobilen sind sehr beliebt. Bei den Vorzelten wird die Auswahl immer größer, von kleinen Zelten zum Einhängen an die Kofferraumklappe bis hin zu geräumigen Pavillons für größere Vans.
Kleine Photovoltaik-Anlagen werden immer beliebter und ermöglichen autarkes Camping. Eine neue Technologie sind Solardachzelte mit ausziehbaren Paneelen, die die Solarfläche vergrößern und als Sonnenschutz dienen.
Micro-Camping und legales Wildcamping
Die Campingbranche bietet vielfältige Möglichkeiten für individuelles Camping. Neben traditionellen Campingplätzen gewinnen auch alternative Stellplatzoptionen wie Micro-Camping an Bedeutung. Naturnahes Camping ist besonders gefragt, auch wenn Wildcamping in vielen Ländern Europas verboten ist.
In Deutschland bieten bereits knapp ein Viertel der Weingüter Stellplätze für Camper an. Naturnahes Übernachten auf Trekking-Plätzen wird ebenfalls populärer.
Beliebte Campingziele für 2024
Bei den Campingzielen sind Kroatien, Deutschland und Italien besonders beliebt. Campingplätze an Nord- und Ostsee, am Bodensee, im Schwarzwald und in den Alpen stehen hoch im Kurs. Die Nachfrage nach Schweden als Reiseziel steigt ebenfalls stark an.
In Europa wurden 192 Campingplätze mit einer 5-Sterne-Bewertung für die Saison 2024 ausgezeichnet. Auch die Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle, da viele Menschen während des Campens online arbeiten möchten.
Albanien wird als neues attraktives Campingreiseziel gehandelt. Das Land bietet Campingplätze entlang der Adriaküste sowie in der Nähe von historischen Stätten wie der Römerstadt Butrint und des Naturparks Habichtswald.
Der ADAC setzt sich für die Schaffung neuer Wohnmobil-Stellplätze ein, da Campingtourismus einen wichtigen Beitrag zur heimischen Wirtschaft leistet.
Bild- und Textquelle: ADAC Campingportal Pincamp
