Die Ausbildung zur Pflegefachkraft in Europa: Unterschiede in Deutschland, Frankreich und der Schweiz

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft in Europa: Unterschiede in Deutschland, Frankreich und der Schweiz

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft in Europa kann je nach Land stark unterschiedlich sein. In diesem Artikel werden die Unterschiede in Deutschland, Frankreich und der Schweiz beleuchtet.

Deutschland: Praxiserfahrung an oberster Stelle

In Deutschland ist der Zugang zur Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger relativ einfach. Man benötigt lediglich einen mittleren Bildungsabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit einer einjährigen Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. Die Ausbildung dauert drei Jahre und umfasst 2.500 Stunden Praxis und 2.100 Stunden Theorie. Die Auszubildenden erhalten bereits im ersten Ausbildungsjahr eine Ausbildungsvergütung von etwas mehr als 1.000 Euro brutto im Monat. Deutschland hat damit im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die niedrigsten Zugangsvoraussetzungen und bietet eine großzügige Vergütung während der Ausbildung.

Frankreich: Klare Rollen und Verantwortungsbereiche

In Frankreich ist das französische Abitur Voraussetzung für die Ausbildung zum Krankenpfleger. Alternativ können auch Bewerber mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung im Gesundheits- oder Sozialbereich an einem Auswahlverfahren teilnehmen. Die dreijährige Ausbildung für die Pflegefachkraft schließt mit dem Diplôme d’État d‘Infirmier ab, das seit 2009 einem Bachelorabschluss gleichwertig ist. Die Ausbildung kombiniert theoretischen Unterricht mit Praktika in Krankenhäusern. Die Auszubildenden erhalten für jede Praktikumswoche eine Aufwandsentschädigung. In der Praxis ist die Pflegefachkraft vor allem für die medizinische Pflege zuständig und überlässt körpernahe Pflegetätigkeiten meist der Pflegehilfe.

Schweiz: Akademische Bildungsgänge ergänzen post-sekundäre Berufsbildungsgänge

In der Schweiz gibt es verschiedene Bildungsgänge in der Pflege. Der Bachelor Pflegefachmann/frau ist vergleichbar mit dem französischen Diplôme d’État d‘Infirmier und erfordert in der Regel eine (Berufs-)Maturität. Alternativ kann man den Bildungsgang “Diplomierter Pflegefachmann/frau” an einer Höheren Fachschule absolvieren. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Bildungsgang drei bis vier Jahre und umfasst theoretischen Unterricht sowie Praktika. Die Pflegefachkräfte mit akademischer Ausbildung haben ein tiefergehendes Wissen und sind befähigt, Leitungsaufgaben zu übernehmen. Die Studierenden erhalten eine Vergütung für die Praxisphasen im Studium.

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Es gibt auch Berufsprofile wie die Fachfrau/der Fachmann Gesundheit und der Assistent/in Gesundheit und Soziales, die weniger akademisch geprägte Ausbildungen durchlaufen. Die Aufgaben und Verantwortungsbereiche variieren je nach Institution und Station.

Fazit

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft in Europa unterscheidet sich von Land zu Land. Deutschland bietet vergleichsweise niedrige Zugangsvoraussetzungen und eine großzügige Vergütung während der Ausbildung. In Frankreich gibt es klare Rollen und Verantwortungsbereiche für die Pflegefachkräfte. In der Schweiz gibt es verschiedene Bildungsgänge, darunter auch akademische Studiengänge. Jedes Land hat seine eigenen Besonderheiten und bietet unterschiedliche Möglichkeiten für angehende Pflegefachkräfte.