Die Bedeutung der Bremsflüssigkeit im Bremssystem

Die Bremsflüssigkeit als wichtige Komponente im Bremssystem

Damit dein Fahrzeug zuverlässig abgebremst werden kann, muss die Bremsanlage einwandfrei funktionieren. Die hydraulischen Bremsen übertragen die Kraft mithilfe einer speziellen Bremsflüssigkeit, sobald du das Bremspedal betätigst. Diese sorgt dafür, dass die Bremskraft an jedem Rad ankommt, unabhängig davon, ob es sich um Bremsscheiben oder Trommelbremsen handelt.

In diesem Ratgeber erfährst du, warum und wann ein regelmäßiger Wechsel der Bremsflüssigkeit notwendig ist und ob ein Entlüften der Anlage ausreicht.

Die Bremsflüssigkeit als wichtige Komponente im Bremssystem

Was passiert, wenn man die Bremsflüssigkeit nicht wechselt?

Im schlimmsten Fall kann es zu einem kompletten Versagen der Bremse kommen, da kein hydraulischer Druck mehr entsteht. Dies gefährdet nicht nur deine Sicherheit, sondern auch die aller anderen Verkehrsteilnehmer. Die Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, was bedeutet, dass sie Wasser bzw. Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen kann. Dadurch wird eine Tröpfchenbildung innerhalb der Bremsleitungen vermieden.

Ein zu hoher Wassergehalt in der Flüssigkeit kann jedoch zu Korrosionsschäden in der Bremsanlage führen. Deshalb solltest du die alte Bremsflüssigkeit rechtzeitig wechseln. Sie besteht in der Regel aus Polyglykolverbindungen mit hoher Viskosität und verschiedenen Additiven, wie Korrosionsschutzmittel und Entschäumer.

Wie kann man prüfen, ob neue Bremsflüssigkeit benötigt wird?

Der Bremsflüssigkeitsbehälter befindet sich auf Höhe des Hauptbremszylinders im Motorraum deines Autos. Auf dem Deckel findest du das gleiche Symbol wie bei der Kontrollleuchte für die Bremsen in deinem Cockpit. Außerdem ist die erforderliche DOT-Klasse angegeben.

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Am Behälter sind zwei Linien erkennbar, die das Minimum und Maximum der Füllmenge anzeigen. Möglicherweise reicht ein einfaches Nachfüllen aus, anstatt die gesamte Hydraulikflüssigkeit zu wechseln. Überprüfen und kontrollieren kannst du dies anhand der Farbe:

  • Klar mit einem goldgelben Ton: Alles ist in Ordnung, ein Wechsel ist nicht erforderlich.
  • Grünlicher Farbton: Es ist ratsam, die Bremsflüssigkeit schnell auszutauschen, damit die Bremsen weiterhin funktionieren.

Ob du den Wechsel selbst durchführst oder die Hilfe einer Fachwerkstatt in Anspruch nimmst, hängt von deinem persönlichen Know-how ab. Es wird jedoch empfohlen, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, da sie auch das Entlüften der Anlage durchführen kann.

Wann sollte man die Bremsflüssigkeit wechseln?

Neben dem Farbwechsel als erkennbares Zeichen des Alterungsprozesses gibt es weitere Anzeichen, die einen Austausch der Bremsflüssigkeit nahelegen:

  • Der Widerstand des Bremspedals verringert sich spürbar und das Auto bremst erst mit Verzögerung.
  • Die Bremswirkung des Fahrzeugs lässt generell nach, sodass sich der Bremsweg gefährlich verlängert.
  • Es befindet sich zu viel Wasser in der Hydraulikflüssigkeit, was jedoch nur von Autowerkstätten überprüft werden kann.

Als gewissenhafter und verantwortungsbewusster Autofahrer solltest du in diesen Fällen einen Austausch durchführen. Automobilverbände wie der ADAC empfehlen einen Bremsflüssigkeitswechsel spätestens alle zwei Jahre.

Was bedeuten die DOT-Klassen auf den Bremsflüssigkeitsbehältern?

Um die Funktionstüchtigkeit der Bremsen zu erhalten, stehen Bremsflüssigkeiten mit unterschiedlichen Siedepunkten zur Verfügung. Es gibt zwei verschiedene Messwerte:

  • Der Trocken-Siedepunkt: Dieser Wert bezieht sich auf Bremsflüssigkeit, die sich noch in einem versiegelten Behälter befindet.
  • Der Nass-Siedepunkt: Dieser Wert gibt den Siedepunkt der Hydraulikflüssigkeit an, wenn sie im Einsatz ist und Wasser zieht.
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Der Trockensiedepunkt liegt bei etwa 200 °C, um eine Dampfblasenbildung in den Schläuchen und der gesamten Anlage zu verhindern. Bei einem erhöhten Wassergehalt in der Flüssigkeit sinkt der Siedepunkt, daher spricht man vom Nass-Siedepunkt. Ab einem Anteil von 3% oder mehr ist ein Wechsel der Bremsflüssigkeit aus Sicherheitsgründen unbedingt erforderlich. Ein weiterer Absinken des Siedepunkts kann dazu führen, dass das Bremssystem im schlimmsten Fall komplett ausfällt.

Die gängigen Bremsflüssigkeitsklassen sind auf den Behältern und der Abdeckung zu finden.

Kann ich die Bremsflüssigkeit selbst wechseln?

In der Regel wird empfohlen, den Wechsel durch eine Fachwerkstatt durchführen zu lassen, da es sich um einen systemrelevanten Teil des Autos handelt. Wenn du jedoch über das nötige Equipment und Know-how verfügst, kannst du den Wechsel auch selbst vornehmen. Achte dabei unbedingt darauf, ob DOT 3 oder DOT 4 korrekt ist. Die Bremsflüssigkeit der DOT 5.1 Klasse ist speziell für Fahrzeuge mit hoher Bremskraft und viel PS unter der Motorhaube gedacht.

Du kannst gute Bremsflüssigkeit günstig bestellen und sie dann selbst einfüllen. Beachte jedoch aus gesundheitlicher Sicht, dass die Bremsflüssigkeit gesundheitsschädlich ist. Trage beim Wechsel Handschuhe und eine Schutzbrille, um Hautirritationen oder Reizungen der Augen zu vermeiden. Außerdem sollte die Bremsflüssigkeit sofort von Autolack und Kunststoffteilen entfernt werden.

Wo kann ich alte Bremsflüssigkeit entsorgen?

Bewahre den leeren Bremsflüssigkeitsbehälter auf, da er dir nach dem Wechsel wertvolle Dienste leisten kann. Fülle ihn mit der alten Flüssigkeit, verschließe ihn sorgfältig und bringe ihn zum nächstgelegenen Wertstoffhof. Alternativ kannst du den Behälter auch dort abgeben, wo du ihn gekauft hast. Händler sind gesetzlich zur Rücknahme verpflichtet.

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Was kostet es, die Bremsflüssigkeit wechseln zu lassen?

Wenn du die Bremsflüssigkeit von einer Fachwerkstatt wechseln lässt, musst du mit Kosten von ca. 50 bis 100 Euro rechnen. Bei turnusmäßigen Inspektionen ist der Bremsflüssigkeitswechsel oft im Gesamtarbeitsvorgang enthalten.

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