Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sind von großer Bedeutung im Controlling. Sie ermöglichen die Messung und Bewertung verschiedener Unternehmensbereiche und dienen als Grundlage für Entscheidungen des Managements. Ohne Kennzahlen wäre eine Analyse und Steuerung nicht möglich.
Absolute und relative Kennzahlen
Absolute Kennzahlen werden direkt aus den Datenquellen entnommen oder errechnet. Sie geben Auskunft über direkte Größen wie Umsatz, EBIT, Cash-Flow und Mitarbeiteranzahl.
Relative Kennzahlen hingegen werden aus dem Verhältnis von mindestens zwei absoluten Kennzahlen berechnet. Es gibt drei Arten von relativen Kennzahlen:
- Beziehungskennzahlen stellen das Verhältnis zwischen unterschiedlichen Größen dar, z.B. Umsatz pro Mitarbeiter.
- Indexkennzahlen setzen gleichartige Größen in ein zeitliches Verhältnis zueinander. So kann man die Entwicklung von bestimmten Größen über einen längeren Zeitraum analysieren.
- Gliederungskennzahlen setzen eine Teilmenge zur Gesamtmenge ins Verhältnis, z.B. die Eigenkapitalquote.
Kennzahlen zur Bilanzanalyse
Um die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens zu beurteilen, werden verschiedene betriebswirtschaftliche Kennzahlen verwendet.
Ertragskennzahlen wie Deckungsbeitrag, Cash-Flow, EBIT, EBITA, EVA und Rohergebnis geben Aufschluss über bestimmte Teilergebnisse auf verschiedenen Ebenen.
Rentabilitätskennzahlen zeigen die Qualität der Ergebnisgrößen im Verhältnis zu einer anderen Bestandsgröße. Beispiele hierfür sind Eigenkapitalrendite, Gesamtkapitalrendite, Umsatzrendite, ROI und ROCE.
Bilanzkennzahlen setzen Positionen der Bilanz zueinander oder zur Bilanzsumme ins Verhältnis und beschreiben damit die Kapitalstruktur eines Unternehmens.
Liquiditätskennzahlen geben Auskunft über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens.
Bereichsspezifische Kennzahlen
Für die Analyse der funktionalen Bereiche einer Unternehmensorganisation wurden auch spezifische Kennzahlen entwickelt, z.B. für IT, Personal, Marketing, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Logistik und Overhead.
Kennzahlensysteme
Kennzahlensysteme sollen die einzelnen Kennzahlen systematisieren und untereinander in Bezug setzen. Das bekannteste System ist das DuPont-Kennzahlensystem mit dem Return on Investment (ROI) als zentrale Größe. Weitere gebräuchliche Systeme sind das ZVEI-Kennzahlensystem und das RL-Kennzahlensystem.
Kennzahlen sind also unverzichtbar für das Controlling und dienen der Messung, Analyse und Steuerung von Unternehmen. Sie ermöglichen es, die wirtschaftliche Lage zu beurteilen und fundierte Entscheidungen zu treffen.