Die beste Brennweite für Porträtfotos: Von 24mm bis 1.200mm

Die beste Brennweite für Porträtfotos: Von 24mm bis 1.200mm

Porträtfotos sollten einfach, direkt und effektiv sein. Sie sollten eine klare Sicht auf das Motiv bieten, aber auch einen einfachen, aber professionellen Hintergrund haben. Doch welche Brennweite eignet sich am besten und wie beeinflusst sie das Endergebnis?

Ich habe mich entschieden, eine Vielzahl von Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten für Porträtfotos zu testen – von 24mm bis hin zu einer verrückten 1.200mm. Ich wollte herausfinden, wie sie das Fotografieren und das Endergebnis beeinflussen. Dafür habe ich meine Motive draußen fotografiert und dabei die gleichen Kameraeinstellungen beibehalten: Blende f/4, Verschlusszeit 1/500 Sekunde und ISO 1.600.

Es gab ein paar Fälle, in denen ich einen Telekonverter verwendet habe, was die Blende verändert hat. Diese Fälle werde ich kennzeichnen. Aber um die Ergebnisse so konsistent wie möglich zu halten, habe ich separate Fotos aufgenommen und versucht, den gleichen Raum für das Motiv bei jeder Brennweite auszufüllen. Ich habe Fotos bei 24mm, 50mm, 70mm, 105mm, 200mm, 400mm, 600mm und 1.200mm gemacht. Dabei habe ich viel gelernt und hoffe, dass es Ihnen auch bei der Wahl der richtigen Brennweite für Ihre eigenen Porträtfotos hilft.

1. 24mm

Weitwinkelobjektive eignen sich hervorragend, um viel von der Umgebung einzubeziehen, die das Motiv umgibt. Sie haben ein breiteres Sichtfeld, sodass es einfacher ist, den Hintergrund in das Porträt einzubeziehen. Allerdings muss die Kamera bei 24mm näher am Motiv positioniert werden, um es größer im Bild zu haben, und das kann unangenehm nah sein.

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Je weiter das Objektiv, desto größer ist die Schärfentiefe in den Fotos. Wenn Sie also eine geringe Trennung des Motivs vom Hintergrund oder weiches, unscharfes Bokeh wünschen, sollten Sie nach einem längeren Objektiv suchen.

2. 50mm

Auch bekannt als das “Nifty Fifty”, ist das 50mm-Objektiv leicht, schnell und relativ preiswert. Es ist wahrscheinlich eines der günstigsten lichtstarken Objektive, die Sie kaufen können, was es perfekt für Anfänger und Profis gleichermaßen macht. Bei 50mm nähert sich die Brennweite fast der des menschlichen Auges an, sodass sie am natürlichsten aussieht, wenn man sie mit unserer eigenen Sicht vergleicht. Der Hintergrund wird etwas weicher, aber es ist immer noch klar, was sich in der Umgebung befindet.

3. 70mm

Hier kommt die perspektivische Kompression ins Spiel. Bei 70mm nähert sich der Hintergrund dem Motiv merklich an und die Schärfentiefe nimmt ab. Eine kleinere Blende ist erforderlich, um diesen flacheren Schärfenbereich auszugleichen.

Das 85mm-Objektiv ist das klassische Porträtobjektiv für die meisten Fotografen und in Kombination mit einer großen Blende von etwa f/1.8 können damit unglaublich traumhafte, unscharfe Hintergründe entstehen, die fantastisch aussehen.

4. 105mm

Mit zunehmender Brennweite muss auch die Belichtungszeit schneller werden. Bei 105mm zoomen wir jetzt auf das Motiv, um den gleichen Platz im Bild einzunehmen. Dieser zusätzliche Zoom kann leicht zu verwackelten Fotos führen, daher ist eine schnelle Verschlusszeit erforderlich, um alles scharf zu halten.

Gesichtszüge werden deutlich abgeflacht, was in einem Porträt sehr schmeichelhaft sein kann. Makro-Objektive mit dieser Brennweite (wie das Nikkor 105mm) können großartige Porträtobjektive sein, solange sie bis unendlich fokussieren können.

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5. 200mm

Ob auf einem Prime-Objektiv oder am langen Ende eines 70-200mm-Zooms, bei dieser Brennweite verwandelt sich der Hintergrund mehr und mehr in einen Hintergrund und weniger in eine Umgebung. Die geringe Schärfentiefe bei Aufnahmen mit großer Blende ermöglicht eine klare Fokussierung auf das Motiv.

6. 400mm

Die Brennweite wird jetzt sehr lang und es ist schwierig, die Kamera und das Objektiv ruhig genug zu halten, um scharfe Fotos zu erhalten. Eine Verschlusszeit von 1/400 Sekunde oder schneller ist erforderlich, um Verwacklungsunschärfe zu vermeiden.

Bei dieser Länge ist eine Bildstabilisierung erforderlich, um das Bild während der Komposition ruhig zu halten. Bei schwachen Lichtverhältnissen ist es ratsam, solche Fotos nicht mehr aus der Hand zu machen, es sei denn, Sie erhöhen die ISO-Empfindlichkeit auf 1.000 oder mehr, um die Belichtung auszugleichen, oder Sie verwenden externen Blitz.

7. 600mm

Ein Einbeinstativ oder ein Stativ ist die beste Option, um ein Porträt bei 600mm aufzunehmen, da es das Gewicht des langen Objektivs trägt und die Bewegung beim Komponieren des Porträts stabilisiert. Identifizierbare Details im Hintergrund werden zu abstrakten Farben und Formen verschmiert, was sehr ansprechend aussieht.

8. 1.200mm

Ein Foto bei dieser Brennweite aus der Hand zu machen, ist jetzt fast unmöglich. Die perspektivische Kompression ist immens und nur ein kleiner Teil des Hintergrunds füllt den gesamten Rahmen aus, sodass er wie ein Hintergrundpapier hinter dem Motiv aussieht.

Es ist praktisch nicht durchführbar, Porträts bei dieser Brennweite aufzunehmen, aber es sieht einfach unglaublich aus. Kinoartig und stilvoll – Porträts mit einem so langen Objektiv sind gleichermaßen verrückt und cool. Dies ist großartig für diejenigen, die sich nicht direkt vor dem Motiv positionieren können und stattdessen aus der Ferne fotografieren müssen. Die Kommunikation ist jedoch schwierig und ich musste so laut schreien, wie ich konnte, um mit dem Motiv zu sprechen.

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Im Folgenden finden Sie einige Vergleiche zwischen den Brennweiten, wobei das Bild mit der weiteren Brennweite immer links steht.

  • 24mm versus 70mm
  • 50mm versus 105mm
  • 70mm versus 200mm
  • 400mm versus 1.200mm

Insgesamt würde ich für Porträtfotos im Freien eine Brennweite zwischen 200mm und 400mm empfehlen. Dadurch werden die Gesichtszüge abgeflacht und das Motiv hebt sich gut vom Hintergrund ab. Der Hintergrund ist wunderschön unscharf, enthält aber noch genügend Details, um interessant zu bleiben. Außerdem ist die Kommunikation mit dem Motiv relativ einfach, da Sie nicht zu weit entfernt sind, und die Einstellungen müssen nicht zu extrem sein, um eine ausreichend schnelle Verschlusszeit für scharfe Fotos zu gewährleisten, insbesondere wenn Sie von einer Bildstabilisierung unterstützt werden. Wenn Sie jedoch in Innenräumen mit begrenztem Platz fotografieren, würde ich wahrscheinlich 70mm oder 85mm bei einer großen Blende von f/2.8 oder f/1.8 wählen, um eine geringe Schärfentiefe beizubehalten.