Die beste Krankenkasse für Familien finden: So geht’s!

Die beste Krankenkasse für Familien finden: So geht’s!

Selten stand unser Gesundheitssystem so im Fokus wie im vergangenen Jahr. Es hat der Pandemie standgehalten – eine beruhigende Nachricht. Die irren Corona-Monate haben uns aber auch schmerzlich gezeigt, an welchen Stellen es knirscht. Stichwort: Faxgeräte in Gesundheitsämtern. Deutschland hat die Digitalisierung verpennt, da lässt sich nichts schönreden. Doch zum Glück geht es ein bisschen voran. Seit Anfang des Jahres müssen die Krankenkassen ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte zur Verfügung stellen – als App fürs Smartphone oder das Tablet oder über die Versichertenkarte. In dieser digitalen Akte können medizinische Befunde, Therapien und Behandlungsberichte gespeichert werden, damit man nicht jedem Arzt immer wieder von vorne die eigene Krankengeschichte erzählen muss.

Verbesserungen im Service

Auch beim Service hat sich etwas getan: Online Rechnungen einreichen – bei vielen gesetzlichen Krankenversicherungen ist das inzwischen Standard. Den Bearbeitungsstand von Anträgen prüfen – oft schon per Klick möglich. Das ist bequem und lässt sich im eng getakteten Familienalltag auch mal nebenher erledigen. Einige Kassen gehen sogar noch weiter und bieten zum Beispiel Online-Trainingsprogramme zur Stressbewältigung an. Über solche Extras versuchen sich die Krankenkassen zu profilieren, neue Kunden zu werben und ihre alten zu halten.

Ein Wechsel ist einfacher geworden

Denn seit Anfang des Jahres ist es noch einfacher, die Krankenkasse zu wechseln. Inzwischen muss man nicht einmal mehr eine Kündigung schreiben, es reicht, bei einer anderen Krankenkasse den Mitgliedsantrag auszufüllen. Sie kümmert sich um alles weitere. Und während man früher seiner Kasse mindestens 18 Monate lang treu bleiben musste, kann man jetzt schon nach einem Jahr gehen. Theoretisch könnten sich Familien also Jahr für Jahr eine neue Krankenkasse suchen, deren Angebot genau zu den eigenen Bedürfnissen passt. In der Praxis ist die Auswahl angesichts der Vielzahl an Leistungen und Sonderkonditionen aber gar nicht so einfach.

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Die besten Krankenkassen für Familien

ELTERN beauftragte deshalb wie jedes Jahr das Vergleichsportal kassensuche.de damit, Daten über die wichtigsten Extraleistungen der Krankenkassen für Familien zu erheben. Ausgewertet wurden sie vom Deutschen Finanz-Service Institut DFSI, das wichtige Familienleistungen der Krankenkassen verglichen und die Top 25 für “Paare mit Kinderwunsch und in der Schwangerschaft” und für “Familien mit älteren Kindern” herausgefiltert hat. Denn gerade in diesen Lebensphasen kann es sich auszahlen, die Krankenkasse zu wechseln.

Unterschiede bei Kinderwunschbehandlung und Schwangerschaft

Das gilt vor allem, wenn das Thema Kinderwunschbehandlung im Raum steht. Manche Krankenkassen beschränken sich auf die Regelleistung und übernehmen 50 Prozent der Kosten für die ersten drei Versuche. Andere zahlen die Behandlung vollständig bis zu einer hohen Summe. Manchmal reicht es, wenn die Frau bei der Krankenkasse versichert ist, dann wieder müssen beide Partner Mitglied sein. Wir zeigen in der Tabelle die Unterschiede. Der Vergleich ist zwar etwas mühsam, lohnt aber, weil es um viele Hundert Euro geht.

In der Schwangerschaft stellen sich andere Fragen. Wir haben zum Beispiel bewertet, ob die Krankenkasse Extraleistungen wie die Antikörperbestimmung auf Streptokokken und Ringelröteln bezahlt, ob sie sich an den Kosten für Osteopathie oder Akupunktur beteiligt oder die Rufbereitschaftspauschale für eine Beleghebamme übernimmt. Manche Frauen sind allerdings schon froh, wenn sie überhaupt eine Hebamme finden, die sie vor und nach der Geburt betreut. Die Suche kann zur wahren Geduldsprobe werden. Deshalb bewerten wir es positiv, wenn die Krankenkasse bei der Vermittlung hilft oder wenn sie selbst eine Beratung durch Hebammen anbietet.

Leistungen für Familien mit älteren Kindern

Nach den ersten Babymonaten ändern sich die Bedürfnisse erneut. Einige unserer Top-Krankenkassen bieten auch Familien mit älteren Kindern sehr gute Leistungen, andere rutschen in der Tabelle etwas ab, weil sie die Schwerpunkte anders setzen. Ein erneuter Wechsel kann also sinnvoll sein.

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Bonusprogramme und weitere Verbesserungen

Geändert haben sich in diesem Jahr auch die Vorgaben für die Bonusprogramme. Damit belohnen die Krankenkassen gesundheitsförderndes Verhalten. Bisher gab es den Bonus in der Regel erst, wenn man mehrere Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen nachweisen konnte. Jetzt müssen die Krankenkassen jede einzelne Vorsorgemaßnahme belohnen. Wie viel ihnen das Engagement ihrer Mitglieder wert ist, entscheiden sie weiterhin selbst. Manche zahlen eine Prämie, bei anderen gibt es Extraleistungen. Zum Glück können die Nachweise bei vielen Kassen inzwischen ganz einfach eingereicht werden – ein paar Klicks reichen. Früher musste man die Heftchen per Post schicken.

Wie wurden die Krankenkassen bewertet?

In unserem Test wurden alle allgemein geöffneten Krankenkassen aufgenommen, zu denen aktuelle Daten vorlagen. Das Vergleichsportal gesetzlichekrankenkassen.de lieferte die Rohdaten, das unabhängige Auswertungsinstitut DFSI (Deutsches Finanz-Service Institut) gewichtete und bewertete die Angebote von 69 Krankenkassen (auf www.dfsi-institut.de sind Methodik und Gewichtung der Leistungen erklärt). Die jeweils besten 25 Krankenkassen für die Zeit rund um Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit sowie für Eltern mit größeren Kindern wurden in die Tabellen aufgenommen. Die ausgezeichneten Anbieter haben die Möglichkeit, für ihre Außendarstellung ein ELTERN-Siegel zu erwerben. Genauere Informationen zu den Bedingungen, nach denen wir diese Siegel vergeben, findet ihr unter eltern.de/Siegel.