Katzen haben die Angewohnheit, auszubüxen und ihre Umgebung zu erkunden. Chippen oder tätowieren sind die zwei gängigsten Methoden, um sicherzustellen, dass eine entlaufene Katze ihrem Besitzer zugeordnet werden kann. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Möglichkeiten der Katzenkennzeichnung sowie die Vor- und Nachteile dieser Verfahren genauer betrachten.
Unterschiedliche Möglichkeiten zur Kennzeichnung von Katzen
Es gibt mehrere Methoden, um Katzen zu kennzeichnen. Dazu gehören:
- Tätowierung im Ohr
- Injizierter Mikrochip unter der Haut
- Halsband mit Adressanhänger
Jede dieser Methoden hat ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden werden wir uns auf die Tätowierung und den Mikrochip genauer konzentrieren.
Katzen tätowieren
Die Tätowierung ist eine effektive Methode, um eine Katze eindeutig zu kennzeichnen. Sie ermöglicht es sofort zu erkennen, wem die entlaufene Katze gehört. Die Tätowierung wird von einem Tierarzt mit einem speziellen Tätowier-Gerät in beide Ohren der Katze gestochen.
Diese Methode eignet sich besonders gut für Freigänger-Katzen, da die Tätowierung im Gegensatz zu Halsbändern oder Mikrochips nicht entfernt werden kann. Die Tätowierung ist in der Regel am Ohr der Katze sichtbar und leicht zu finden.
Es kann sein, dass die frische Tätowierung nach einigen Tagen grün erscheint. Dies liegt an Abbauprodukten von Blut, die sich im Gewebe ansammeln.
Zwei Methoden der Tätowierung von Katzen
Es gibt zwei verschiedene Methoden, um Katzen zu tätowieren, beide werden am Ohr angewendet:
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Zangentätowierung: Bei dieser Methode wird die Tätowierung mit einer speziellen Zange in die Haut gestanzt. Eine Vollnarkose ist nicht erforderlich, was vor allem bei älteren Tieren mit hohem Narkose-Risiko von Vorteil ist. Allerdings verblasst diese Art der Tätowierung mit der Zeit und wird schlechter lesbar.
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Elektrotätowierung: Diese Methode erfordert eine Narkose, liefert jedoch eine dauerhaft sichtbare Tätowierung. Jeder Buchstabe und jede Zahl der Kennzeichnung wird individuell per Hand in das Ohr tätowiert. Aufgrund des höheren Aufwands ist die Elektrotätowierung etwas teurer als die Zangentätowierung.
Bedeutung der Tätowierung
Bei der Tätowierung gibt es keine festen Regeln oder Vorgaben wie beim Mikrochip. Die Tätowierung besteht in der Regel aus einer Kombination von Bundesland-Kürzeln, Initialen des Tätowierenden, dem Tätowierungsjahr und einer fortlaufenden Nummer. Um die Tätowierung bei Fundkatzen zu entziffern, ist eine Registrierung in einer Datenbank unerlässlich.
Kosten einer Tätowierung für Katzen
Die Kosten für eine Katzentätowierung richten sich nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) und liegen in der Regel bei etwa sechs Euro, unabhängig von der Art der Tätowierung. Bei einer Elektrotätowierung fallen zusätzliche Kosten für die Narkose an. Wenn die Tätowierung mit einer Kastration verbunden wird, belaufen sich die Kosten auf sechs Euro plus die Kastrationskosten.
Katzen chippen: Wo und wie?
Früher war die Tätowierung die bevorzugte Methode zur Kennzeichnung von Katzen, aber heute wird sie zunehmend durch den Mikrochip abgelöst. Der Mikrochip wird mit einer Spritze im Gewebe auf der linken Halsseite der Katze injiziert. Er ist etwa 2 x 12 Millimeter groß und hat den Durchmesser einer 1-Cent-Münze.
Auslesen des Chips
Der Mikrochip kann mit einem speziellen Lesegerät ausgelesen werden. Das Lesegerät sendet Radiowellen im niederfrequenten Bereich zum Chip und empfängt die zurückgesendeten Wellen. Dadurch wird eine einzigartige Kennzeichnungsnummer angezeigt. Der Chip kann nicht nur zur Identifizierung von Fundkatzen verwendet werden, sondern auch für spezielle Katzenklappen, die nur für die eigene Katze programmiert werden.
Chippen statt kastrieren?
Der Mikrochip sollte nicht mit dem Kastrationschip verwechselt werden. Der Chip ersetzt keine Kastration. Während es bei Hunden Implantate zur chemischen Kastration gibt, gibt es für Katzen bisher keinen entsprechenden Chip. Die chemische Kastration bei Katzen erfolgt durch Spritzen oder Tabletten. Der Mikrochip enthält keine pharmakologisch wirksamen Substanzen.
Was ist auf dem Chip gespeichert?
Der Mikrochip speichert eine fünfzehnstellige Identifikationsnummer der Katze, die sich aus dem Herkunftsland, der Herstellernummer des Chip-Produzenten und einer achtstelligen Identifikationsnummer zusammensetzt. Der Chip verfügt nicht über eine GPS-Funktion, er dient ausschließlich zur Kennzeichnung und nicht zur Ortung.
Gibt es eine Chip-Pflicht für Katzen?
Der Mikrochip ist derzeit Pflicht, wenn Sie mit Ihrer Katze ins EU-Ausland reisen möchten. Vor dem 3. Juli 2011 tätowierte Katzen können den Heimtierausweis in Kombination mit der Tätowierung verwenden. Für Nicht-Mitgliedsstaaten der EU gelten unterschiedliche Bestimmungen, daher sollten Sie sich bei Ihrem Tierarzt erkundigen.
Wann sollte man eine Katze chippen?
Das Einsetzen des Mikrochips kann im Rahmen der Grundimmunisierung der Katzenkitten erfolgen. Es ist am besten, Ihren Tierarzt bei der ersten Impfung des Katzenbabys im Alter von acht bis neun Wochen auf den Mikrochip und die Registrierung anzusprechen. Das Implantieren des Chips verursacht der Katze kaum Schmerzen und erfordert keine Narkose.
Kosten für den Mikrochip bei Katzen
Der Mikrochip kostet je nach Hersteller etwa 35 Euro, und die Injektion durch den Tierarzt kostet sechs Euro (gemäß GOT). Die Gesamtkosten für das Chippen belaufen sich daher auf etwa 40 Euro.
Chippen oder tätowieren?
Die Frage, ob man seine Katze chippen oder tätowieren lassen sollte, lässt sich leicht beantworten, wenn man die Vor- und Nachteile abwägt. Eine Kombination aus Chip und Tätowierung kann eine ideale Lösung sein, um eine eindeutige Identifizierung sicherzustellen.
Es ist wichtig zu beachten, dass sowohl der Mikrochip als auch die Tätowierung wertlos sind, wenn die Katze nicht registriert ist. Eine Registrierung in einer Datenbank ist unerlässlich, um im Falle eines verlorenen Haustiers die Zuordnung zu ermöglichen.