Du denkst darüber nach, deinen Stromanbieter zu wechseln? Bevor du eine Entscheidung triffst und zum Anbieter für echten Ökostrom wechselst, solltest du einige Dinge beachten. In unserem Vergleich haben wir die wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines Anbieters von echtem Ökostrom zusammengetragen. Hier solltest du besonders genau hinschauen:
Die Unabhängigkeit des Stromanbieters
Dein Wunschanbieter sollte auf keinen Fall Teil eines großen Stromkonzerns sein. Auch wenn du Ökostrom aus regenerativen Quellen erhältst, produziert der Stromkonzern möglicherweise weiterhin Strom auf konventionelle Weise mit Kohle- und Atomkraft. Ein Teil des Geldes, das du an den Konzern zahlst, fließt dann nicht in die Förderung neuer Anlagen, sondern wahrscheinlich in die Finanzierung alter Kohle- und Atomkraftwerke. Prüfe also genau, um welchen Konzern es sich handelt und wie dieser vernetzt ist.
Die wichtige Neuanlagenförderung
Die Neuanlagenförderung ist entscheidend, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu unterstützen. Je mehr Neuanlagen für Sonnen-, Wind- und Wasserenergie gebaut werden, desto einfacher wird es, vollständig auf Atom- und Kohlestrom zu verzichten. Achte daher darauf, dass der Anbieter offenlegt, wie das Geld verwendet wird, das du für den Strom zahlst.
Die Zertifizierungen
Aktuell gibt es etwa 800 Anbieter von grünem Ökostrom, die sich für die langfristige Senkung der CO2-Emissionen einsetzen. Leider gibt es in Deutschland noch kein einheitliches Siegel, das kennzeichnet, ob es sich um echten Ökostrom handelt. Daher solltest du als Verbraucher lieber einmal zu viel als zu wenig nachprüfen, was du bei einem Anbieterwechsel tatsächlich bekommst.
Das OK-Power-Siegel des Öko-Instituts und des WWF zeichnet echten Ökostrom aus. Auch das Grüner-Strom-Label vom Bund für Umwelt und Naturschutz gibt Sicherheit. Andere Siegel sollten genauer geprüft werden, da sie auch an Anbieter vergeben werden, die andere Arten der Energiegewinnung fördern.
Hinweis: Das RECS-Siegel ist nicht sehr aussagekräftig in Bezug auf echten Ökostrom. Es wird darüber debattiert, ob es ein Schlupfloch für die Umdeklarierung von Atomstrom in Ökostrom bietet.
Der Tierschutz
Auch der Tierschutz spielt eine Rolle bei der Produktion von echtem Ökostrom. In der Vergangenheit wurde teilweise Gülle aus Massentierhaltung zur Stromerzeugung genutzt. Damit wurden die Bedingungen in Tierfabriken unterstützt.
Bei den Anbietern in unserem Vergleich spielt der Tierschutz eine wichtige Rolle. Greenpeace Energy, Bürgerwerke und EWS Schönau produzieren veganen Strom, ohne tierische Produkte.
Auch Naturstrom und Polarstern nutzen keine tierischen Produkte bei der Produktion von Ökostrom und Ökogas. Lediglich Lichtblick verwendet 2 % Gülle zur Stromerzeugung, jedoch stammt diese nicht aus der Massentierhaltung.
Preisvergleich – Ist echter Ökostrom wirklich teurer?
Das Gerücht, Ökostrom wäre teurer als herkömmlicher Strom, der mithilfe von Kohle- oder Atomkraft produziert wird, hält sich hartnäckig. Der Preis pro Kilowattstunde liegt derzeit bei ca. 27 Cent. Die Angebote der Anbieter für echten Ökostrom sind also durchaus vergleichbar mit denen konventioneller Anbieter. Die Angst, mehr für den Strom bezahlen zu müssen, ist deshalb kaum gerechtfertigt.
