Der Klinkenanschluss wird immer seltener verwendet. Kein Wunder also, dass Bluetooth-Kopfhörer immer beliebter werden. Aber keine Sentimentalitäten hier, denn die Vorteile liegen auf der Hand: Mit Bluetooth-Kopfhörern gehört das lästige Kabelgewirr der Vergangenheit an, genauso wie die räumliche Nähe zur Quelle. Je nach Bluetooth-Klasse kann die Entfernung zwischen Quelle und Kopfhörer sogar bis zu einhundert Meter betragen. Da kann kein Kabel mithalten.
Das Argument, dass Bluetooth-Kopfhörer automatisch schlechter klingen als ihre kabelgebundenen Kollegen, gilt schon lange nicht mehr. Codecs wie Qualcomms aptX sorgen für ein Klangerlebnis in CD-Qualität, wenn sowohl Quelle als auch Kopfhörer den Standard unterstützen.
In diesem Artikel geht es ausschließlich um drahtlose On-Ear- und Over-Ear-Kopfhörer. Wenn Sie nach anderen Kopfhörertypen suchen, können Ihnen diese Vergleichstests sicher weiterhelfen:
- Die besten In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth
- Die besten Kopfhörer mit Noise Cancellation (ANC)
- Die besten Kopfhörer aller Klassen
Das ist der beste Over-Ear Bluetooth-Kopfhörer (Stand August 2023)
Auf Platz 1 finden sich gleich zwei wirklich gute Over-Ear-Kopfhörer. Sowohl die AirPods Max als auch die Sony WH-1000XM5 überzeugen mit gutem Klang, langer Akkulaufzeit und hochwertigem ANC. Letzteres gehört bei diesen Modellen zu den besten auf dem Markt. Wer ein sehr gutes Gesamtpaket sucht, kann also bedenkenlos zu einem der beiden Over-Ear-Kopfhörer greifen.
Die besten Alternativen zum Testsieger: Sennheiser Momentum 4 Wireless und Bose Headphones 700
Eine wirklich gute Alternative zu unseren Testsiegern ist der Sennheiser Momentum 4 Wireless. Der Kopfhörer bietet einen tollen Klang in allen möglichen Genres und ein hochwirksames ANC, das allenfalls ein wenig schwächer ist als das der Sony-Kopfhörer.
Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 60 Stunden, verschiedenen Touchgesten und hohem Tragekomfort eignet sich der Momentum 4 Wireless auch für Reisen oder Pendelfahrten. Der Kopfhörer kann zwar nicht zusammengefaltet werden, aber die Ohrmuscheln lassen sich eindrehen.
ANC und Transparenzmodus können über Gesten oder eine App eingestellt werden. Mit der App könnt ihr auch verschiedene Soundzonen per Geo-Fencing einstellen, etwa für das Fitnessstudio, zuhause oder den Arbeitsplatz. Außerdem könnt ihr mit dem internen Equalizer den Klang an eure Wünsche anpassen. Bei hoher Lautstärke können die Höhen je nach Song manchmal etwas spitz klingen.
Eine ebenfalls sehr gute Alternative zum Sennheiser bietet der Bose Headphones 700. Dieser Kopfhörer filtert nicht nur die Umgebungsgeräusche gut heraus, sondern klingt auch noch sehr gut. Deshalb gehört er zu den Top-Platzierungen.
Eine etwas günstigere Alternative aus dem gleichen Haus ist der Bose QuietComfort 45. Der Kopfhörer stammt zwar aus dem Jahr 2021, bietet aber immer noch eine sehr effektive Geräuschunterdrückung und einen typischen Bose-Klang – eher nüchtern und mit Schwerpunkt auf Mitten und Höhen. Er ist leicht und einfach zusammenfaltbar. Insgesamt also ein sehr guter Reisekopfhörer.
Als weitere Alternative empfiehlt sich der On-Ear-Kopfhörer Aventho Wireless von Beyerdynamic. Im Test hat uns der individuell anpassbare Klang überzeugt, der durch einen Hörtest ermittelt wird. Eine Nummer größer und eher für den Einsatz zuhause konzipiert ist der Amiron Wireless, ebenfalls von Beyerdynamic.
Wie wir testen
Obwohl man die Klangqualität eines Kopfhörers messen kann, hängt die Entscheidung, ob ein Modell für euch geeignet ist oder nicht, von eurem persönlichen Hörerlebnis und Kriterien wie Passform ab. Das Beste ist, das gewünschte Modell im Laden probezuhören oder bei Online-Bestellungen im Notfall von eurem Rückgaberecht Gebrauch zu machen. Neben dem Klang legen wir in unseren Kopfhörertests auch großen Wert auf Tragekomfort, Passform und Verarbeitung. Dazu tragen wir die Bluetooth-Kopfhörer im Alltag, auf dem Weg zur Bahn und nehmen sie auf Reisen mit. Zudem berücksichtigen wir Punkte wie Akkulaufzeit, Zusatzfunktionen und Abschirmung.
Darauf solltet ihr beim Kauf achten
Beim Kauf von Bluetooth-Kopfhörern gelten die gleichen Grundsätze wie bei kabelgebundenen Kopfhörern. Gewicht, Tragekomfort und Verarbeitungsqualität sollten eine hohe Priorität haben.
Auch die Akkulaufzeit und die Art und Weise, wie der Kopfhörer mit Strom versorgt wird, sind wichtig. Einige Hersteller setzen leider immer noch auf eigene Steckertypen anstelle des weit verbreiteten USB-Standards.
Es ist auch sehr praktisch, wenn euer Wunschmodell die Möglichkeit bietet, auch kabelgebunden betrieben zu werden. Wenn der Akkustand kritisch wird, könnt ihr weiterhin ungestört Musik hören. Natürlich solltet ihr auch auf einen schönen Klang achten. Das Klangempfinden ist jedoch höchst subjektiv. Vergesst am besten Frequenzkurven, Versprechen des Herstellers und kuriose Effekthascherei. Ob euer favorisierter Kopfhörer gut oder schlecht klingt, entscheidet allein ihr. Und das könnt ihr am besten im Fachgeschäft beim Probehören herausfinden.
Bluetooth-Kopfhörermodelle, nach Herstellernamen sortiert
Bluetooth-Kopfhörer von Beats
Der Beats Solo Pro ist zwar ein Apple-Produkt, aber er ist eigenständig. Mit den AirPods Pro teilt er jedoch den H2-Chip. Der Klang des Solo Pro ist kräftig, aber nicht übertrieben basslastig. Das Modell gehört zu den immer seltener anzutreffenden On-Ear-Kopfhörern. Auch das ANC funktioniert richtig gut. Nur der Sitz empfanden wir als ein wenig zu stramm.
Mit den Studio Pro hat Beats auch einen neuen Premium-Kopfhörer auf den Markt gebracht. Dieser kann kabelgebunden oder kabellos betrieben werden und unterstützt im Kabelbetrieb auch hochauflösende Audiomaterialien. Die Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden überzeugt, ANC und Transparenzmodus sind gut, gehören aber nicht zu den besten auf dem Markt. Wer gefälligen Hifi-Sound sucht, wird mit den Beats glücklich sein.
Bluetooth-Kopfhörer von Bose
Bose ist in der Kopfhörerwelt eine Macht, vor allem durch sein gutes Noise-Cancelling-System, das lange Zeit marktführend war. Die beiden aktuellen Top-Geräte Bose QuietComfort 35 (in mehreren Varianten) und der Bose 700 sind Beispiele dafür, dass der Hersteller aus der Vergangenheit gelernt hat. Obwohl beide Modelle den “typischen Bose-Sound” bieten, ist er längst nicht mehr so unrealistisch und verfälschend wie noch vor einigen Jahren. Beide Bose-Kopfhörer sind daher empfehlenswert.
Bluetooth-Kopfhörer von Bang & Olufsen
Produkte von Bang & Olufsen sind meist nicht günstig und richten sich an Designliebhaber. Das gilt auch für den Beoplay H9i. Der Bluetooth-Kopfhörer verfügt über ein sehr gutes Noise Cancelling. Viel wichtiger ist jedoch, dass er einfach sehr gut klingt, fast schon ein Hauch zu analytisch. Aber wenn das stört, kann mit einem Equalizer nachgeholfen werden.
Bluetooth-Kopfhörer von Bowers & Wilkins
Der P5 Wireless war der erste drahtlose Kopfhörer von Bowers & Wilkins. Die lange Überlegungszeit des Herstellers hat sich ausgezahlt: Chassis aus dem Lautsprecherbau, exzellenter Klang und hervorragende Verarbeitung zeichnen den P5 Wireless aus. Klanglich ist er ein wenig bassbetont, was mobilen Hörern vielleicht entgegenkommt.
Eine Klasse darüber befindet sich der P7 Wireless. Im Gegensatz zum P5 hat er eine umschließende Bauweise, die euch besser von der Umgebung abschirmt. Daher eignet sich der P7 eher zum entspannten Musikhören zu Hause. Interessanterweise schnitt er im Blindtest klanglich deutlich besser ab als das kabelgebundene Schwestermodell.
Noch besser und zusätzlich mit aktiver Geräuschunterdrückung ausgestattet ist der B&W PX. Darüber hinaus bietet er eine clevere Abschaltautomatik, die jedoch nicht immer wie vorgesehen funktioniert. Klanglich spielt der PX groß auf und ist leicht bassbetont. Verarbeitung und Tragekomfort sind ebenfalls gut.
Bluetooth-Kopfhörer von Creative
Creative geht mit dem SXFI Air einen völlig anderen Weg als andere Hersteller. Hier gibt es eine spezielle Taste, die SXFI-Taste. Der Klang wird nach dem Drücken dieser Taste extrem aufpoliert und euer Lieblingslied klingt plötzlich neu. Darüber hinaus bietet der Creative-Kopfhörer eine interessante Individualisierungsmethode. Um den bestmöglichen Klang zu erzielen, müsst ihr zunächst eure Ohren fotografieren. Wie das aussieht, erfahrt ihr im Test des Creative SXFI Air.
Bluetooth-Kopfhörer von Sennheiser
Der Sennheiser Momentum Wireless 2.0 ist exzellent verarbeitet und sehr bequem zu tragen. Darüber hinaus verfügt der knapp 450 Euro teure Over-Ear-Kopfhörer über aktive Geräuschunterdrückung. Für den Transport kann er zusammengeklappt werden und er überzeugt auch klanglich. Hier geht es zum ausführlichen Testbericht des Sennheiser Momentum Wireless 2.0. Mittlerweile gibt es auch die Momentum-Serie in der dritten Generation.
Bluetooth-Kopfhörer von Skullcandy
Noch nie haben wir einen so intensiven Bass gehört wie bei dem Crusher Wireless von Skullcandy. Die tiefen Frequenzen können sogar separat über einen Schieberegler eingestellt werden. Bei uns war dieser immer in der Ausgangsposition. Unabhängig von dem für unseren Geschmack zu starken “Stereo Haptic Bass” bietet der Crusher Wireless eine umfangreiche Ausstattung, einschließlich ANC.
Den Grind Wireless gibt es ebenfalls von Skullcandy für knapp 80 Euro. Der On-Ear-Kopfhörer ist solide verarbeitet, bietet einen lässigen Sound und kaum Mängel. Die gewagten Farbkombinationen sind natürlich Geschmackssache. In einem umfassenden Bluetooth-Kopfhörertest aus dem Mai 2017 lobt auch die Stiftung Warentest die Klangqualität des Skullcandy Grind Wireless.
Der Skullcandy Venue bietet nicht nur eingebautes Noise Cancelling, sondern auch eine weitere Besonderheit mit dem integrierten Tile-Tracker. Mit dieser Funktion könnt ihr den Kopfhörer orten und über die App zum Klingeln bringen, falls ihr ihn einmal nicht in der Wohnung finden könnt. Ein praktisches Feature. Weitere Informationen findet ihr im ausführlichen Test des Venue von Skullcandy.
Bluetooth-Kopfhörer von Teufel
Der Teufel Real Blue NC kann klanglich vielen Konkurrenten das Wasser reichen. Er gehört zu den besten Kopfhörern des Berliner Herstellers. Der Real Blue NC bietet einen kräftigen Bass, der jedoch nie im Vordergrund steht. Darüber hinaus sorgt die gut funktionierende ANC-Technologie für Ruhe. Hier geht es zum Einzeltest des Teufel Real Blue NC.
