Die besten Girokonten für junge Leute: Ein Vergleich

Die besten Girokonten für junge Leute: Ein Vergleich

Das erste eigene Girokonto ist für Jugendliche ein wichtiger Schritt in Richtung Erwachsenwerden. Viele Banken bieten speziell für diese Zielgruppe ein Konto ohne monatliche Grundgebühr an. Im Gegensatz zu den Konten für Erwachsene, die ständig mit neuen Gebühren belastet werden, dienen Jugendkonten bei vielen Banken offenbar dazu, neue Kunden frühzeitig an sich zu binden.

Einige Banken zahlen sogar Guthabenzinsen auf diese Konten. Besonders attraktiv ist jedoch die Prepaid-Kreditkarte, mit der Jugendliche im Internet oder auf Reisen bezahlen können, ohne dabei die Kontrolle über ihre Ausgaben zu verlieren.

Wie unterscheiden sich die Angebote der Banken? Ein Vergleich des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) von 33 Filialbanken in Deutschland zeigt, dass es sich lohnt, die Konditionen zu beachten. Fast alle Jugendkonten verzichten zwar auf eine monatliche Grundgebühr.

Eine Ausnahme bildet die Hamburger Sparkasse, die für ihr Jugendkonto “Haspa Joker intro” eine monatliche Gebühr von 2,50 Euro verlangt. Die Kosten für den allgemeinen Zahlungsverkehr waren meist gering. Bei ihrer Studie haben die Autoren einen Musterfall konstruiert: einen 16-jährigen Jugendlichen, der zwei Überweisungen im Monat tätigt, einen Dauerauftrag eingerichtet hat und drei Lastschriften pro Monat einreicht. Die Entgelte für diesen Musterkunden lagen bei den verglichenen Jugendkonten zwischen 0 und 2,19 Euro pro Monat.

Prepaid-Kreditkarte

Immerhin zahlen 20 von 33 untersuchten Banken noch Guthabenzinsen auf das Jugend-Girokonto. Die meisten Banken bieten jedoch nur Zinsen zwischen 0,01 und 0,03 Prozent pro Jahr. Es gibt jedoch Ausnahmen nach oben, wie zum Beispiel die Hamburger Volksbank (3 Prozent), die Sparkasse Bremen (2 Prozent) und die Mittelbrandenburgische Sparkasse (1,5 Prozent). Dabei wurde jeweils von einem Guthaben in Höhe von 500 Euro ausgegangen, teilweise werden die Zinsen nur bis zu einer bestimmten Obergrenze gezahlt.

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Die meisten der untersuchten Banken (27 von 33) bieten mittlerweile eine Prepaid-Kredit- oder Debitkarte für Jugendliche an. Bei dieser Karte wird das Guthaben im Voraus eingezahlt und eine Überziehung ist nicht möglich. Diese Karten können unter Umständen für bestimmte Zahlungen, die für Jugendliche nicht erlaubt sind, sogar gesperrt werden. Die Kosten für die Karte variieren je nach Bank stark und reichen von 0 bis 36 Euro pro Jahr.

Die Bewertungen der Konten waren im Durchschnitt etwas besser als bei der vorherigen Untersuchung vor zwei Jahren. Es wurden nur Filialbanken berücksichtigt. Den ersten Platz belegte die Sparkasse Bremen mit ihrem Konto “Giroflex start”, das mit “sehr gut” bewertet wurde. Auf dem zweiten Platz landeten die Sparkasse Nürnberg mit dem Konto “mein Giro” und die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg mit ihrem Jugendkonto “S-Giro-Flex”.

Besonders gelobt wird bei dem Spitzenreiter, dass der gesamte Zahlungsverkehr kostenfrei ist. Kunden ab zwölf Jahren erhalten kostenlos eine Prepaid-Karte und bei einem Guthaben von 500 Euro gibt es eine Verzinsung von 2 Prozent.

Von den überregionalen Banken belegte die Deutsche Bank den 12. Platz mit der Bewertung “befriedigend”, gefolgt von der Commerzbank auf Platz 20 mit derselben Bewertung und der Hypovereinsbank auf Platz 25 mit der Bewertung “ausreichend”.

Irgendwann ist Schluss mit kostenlos

Es ist offenbar kompliziert, ab welchem Alter jemand ein solches Konto abschließen kann. Je nach Bank gibt es Unterschiede. Sparkonten können Eltern sogar für Neugeborene eröffnen. Viele Banken bieten Minderjährigenkonten für Kinder ab etwa sieben Jahren an. Da Kinder noch nicht geschäftsfähig sind, ist die Unterschrift mindestens eines Erziehungsberechtigten erforderlich. Die Eltern haften für alle Transaktionen rund um das Konto, bis das Kind volljährig ist.

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Ab dem 18. Lebensjahr können Schüler, Auszubildende und Studenten eigenständig ein Girokonto eröffnen, ohne dass die Eltern anwesend sein müssen. Meistens gibt es dann eine Altersobergrenze, ab der das Konto kostenpflichtig wird. Diese Grenze liegt oft beim 24. oder 30. Lebensjahr.

Manche Banken unterscheiden auch zwischen Kinder-, Schüler-, Jugend- und Studentenkonten. Solange die Kontoinhaber minderjährig sind, laufen die Konten in der Regel auf Guthabenbasis und eine Überziehung ist nicht möglich. Auch für die Prepaid-Kreditkarten gibt es teilweise eigene Altersgrenzen, zum Beispiel zwölf Jahre.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass Jugendkonten eine gute Möglichkeit sind, den Umgang mit eigenem Geld zu erlernen. Jugendliche können beispielsweise Online-Banking im Internet, Mobile-Banking auf dem Smartphone und den Umgang mit einer Kreditkarte üben. Bei der Auswahl des richtigen Kontos sollten sie jedoch auf die Konditionen achten.

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