Wer gerne kocht, weiß, dass Gas ein schneller und effizienter Energielieferant ist. Doch angesichts der steigenden Gaspreise suchen immer mehr Menschen nach Alternativen. Induktionskochfelder könnten hier die Lösung sein. Sie sind nicht nur schnell wie Gas, sondern auch hochpräzise und umweltverträglich. Selbst wer bereits eine Einbauküche hat, kann auf Induktion umsteigen. Doch halten die Geräte, was sie versprechen? In unserem Test haben wir vier integrierte und vier mobile Induktionskochfelder genauer unter die Lupe genommen.
Die Testgeräte im Induktionskochfeld Test
Unser Induktionskochfeld-Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie alle technischen Details, Auswertungen und unser abschließendes Testurteil. Mit den Ergebnissen unseres Tests können Sie sich einen genauen Überblick verschaffen.
Induktionskochfelder erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Sie sind extrem schnell und bringen Speisen und Wasser im Handumdrehen zum Kochen. Gleichzeitig kühlen sie aber auch schnell ab, wenn Sie das Kochfeld ausschalten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektroherden besteht kaum Verbrennungsgefahr. Zudem verbrauchen Induktionsherde bis zu 30 Prozent weniger Strom als andere Kochfelder. Dies wird durch Induktionsspulen in der Herdplatte ermöglicht, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen. So wird die Wärme direkt auf das Kochgeschirr übertragen. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Pfannen und Töpfe für Induktionsherde geeignet sind. Sie müssen ferromagnetisch sein. Dies wird durch ein Symbol am Kochgeschirr angezeigt.
Mobiles oder fest integriertes Induktionskochfeld?
Wenn Sie bereits passendes Kochgeschirr besitzen, können Sie sofort mit dem Kochen loslegen. Eine grundlegende Küchenerneuerung ist nicht erforderlich, da mobile Induktionskochfelder den gleichen Komfort bieten, ohne dass eine Installation notwendig ist. Wie gut schneiden unsere Testgeräte in Bezug auf die Ankochdauer ab und sind sie dabei auch effizient? Unter den Einbaukochfeldern hat das Modell von Beko in beiden Kategorien die Nase vorn: Es benötigt beispielsweise nur 5 Minuten, um 1 Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Das Koenic-Feld hingegen schneidet in puncto Effizienz am schlechtesten ab. Alle vier Modelle erfüllen jedoch ihre Funktion mehr als zufriedenstellend. Auch die mobilen Induktionsfelder sind schnell: Das Kochfeld von Caso bringt beispielsweise 2 Liter Wasser in gut 6 Minuten zum Kochen, verbraucht aber dabei auch die meiste Energie. Im Vergleich dazu sind die Einbaukochfelder stromsparender. Beachten Sie jedoch, dass die Boost-Funktion mehr Energie verbraucht und daher nur in Ausnahmefällen verwendet werden sollte.
Induktionskochfeld-Bedienung will gelernt sein
Die Zeiten drehbarer Bedienknöpfe sind vorbei. Induktionskochfelder werden in der Regel per Touchpad bedient. Die Hersteller setzen entweder auf klassische Plus- und Minusknöpfe oder auf Schieberegler, die mit dem Finger bedient werden können. Die Wahl zwischen den beiden Varianten ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Der Schieberegler ist zwar elegant und schnell zu verstellen, aber es ist manchmal schwieriger, die genaue Stufe einzustellen. Vor allem die integrierten Kochfelder wirken auf den ersten Blick aufgrund ihrer verschiedenen Bedienelemente und Anzeigen etwas überfordernd. Anfangs empfiehlt es sich daher, die Bedienungsanleitung griffbereit zu haben. Dann erschließt sich die Handhabung in der Regel recht schnell.
Von Vorteil ist es, wenn die einzelnen Kochfelder der Einbauherde mit separaten Bedienfeldern ausgestattet sind. Das Modell von Koenic hat diese Funktion nicht: Hier muss zunächst die entsprechende Kochzone ausgewählt und dann mit einem mittigen Schieberegler bedient werden. Mit Ausnahme von Beko und Caso sind die Herdplatten der anderen Modelle mit Direktwahlprogrammen oder zumindest einer Ankochautomatik ausgestattet, was eine präzise Zubereitung verschiedener Gerichte ermöglicht. Das mobile Gerät von Caso ermöglicht sogar hochpräzises Kochen mit einem internen und einem externen Thermometer. Das Gerät von Rommelsbacher ist mit einem Temperaturmesser in der Herdplatte ausgestattet. Das Melitta-Kochfeld funktioniert anders: Die Temperatur wird nicht in Stufen reguliert, sondern es gibt vordefinierte Programme für Wasser, Milch oder Grillen. Bei einigen Programmen können vorab noch Temperatur, Leistung oder Zeit eingestellt werden, aber während des Kochvorgangs kann der Benutzer nichts mehr ändern. Wenn Wasser zum Beispiel zu kochen beginnt, kann es nicht heruntergeregelt werden.
Qualität der Induktionskochfelder
Das Modell von Melitta besteht hauptsächlich aus Kunststoff und hat eine weniger hochwertige Glaskeramikplatte als die anderen Induktionskochfelder. Es kann daher qualitativ nicht mit den anderen Geräten mithalten. Es ist jedoch preislich das günstigste im Testfeld. Die anderen mobilen Kochfelder machen einen sehr hochwertigen und eleganten Eindruck. Die Einbaukochfelder sind von höchster Qualität. Die Herdplatten von Bauknecht und Koenic haben beispielsweise einen Metallrahmen um den Rand ihrer Ceran-Platte, was sie noch bruchsicherer macht.
Sicherheit beim Induktionskochfeld
Wie bereits erwähnt, kühlen Induktionskochfelder nach der Benutzung schnell ab, sodass die Restwärme nicht mit herkömmlichen Elektroherden vergleichbar ist. Dennoch weisen alle Geräte, außer Melitta und WMF, eine Restwärmeanzeige auf, um anzuzeigen, dass ein Kochfeld noch nicht vollständig abgekühlt ist. Die meisten Modelle unterscheiden sogar zwischen verschiedenen Intensitätsstufen der Restwärme. Es kam allerdings vor, dass die Anzeige des Koenic-Kochfelds nicht ansprang, obwohl die Platte bereits ziemlich warm war. Bei der Auswahl der einzelnen Herdplatten kann es auch vorkommen, dass das Bedienfeld heiß wird, da es relativ nah an den vorderen Kochzonen liegt. Insgesamt bleibt die Hitze jedoch im Rahmen. Alle Induktionskochfelder sind zudem mit einem Topferkennungssystem ausgestattet. Das Feld schaltet sich automatisch ab oder startet erst gar nicht, wenn kein Topf auf der Kochzone steht. Die Einbaukochfelder und das Gerät von Rommelsbacher verfügen außerdem über eine Kindersicherung, um versehentliches Bedienen zu verhindern. Einige Geräte haben auch eine Sicherheitsabschaltung und/oder einen Überhitzungsschutz integriert.
Reinigung der Induktionskochfelder
Beim Kochen geht es nicht immer ohne Kleckern ab. Zum Glück ist der Reinigungsaufwand bei Induktionskochfeldern sehr gering, da die Herdplatte selbst nicht so heiß wird, dass übergeschwappte Speisereste einbrennen könnten. Die Induktionskochfelder lassen sich daher einfach mit einem feuchten Lappen abwischen. Bei den mobilen Geräten kann Flüssigkeit jedoch in die Ritzen gelangen und ist möglicherweise schwerer zu entfernen.
Unser Fazit im Induktionskochfeld-Test
Im Test haben sowohl die integrierten als auch die mobilen Induktionskochfelder gute Ergebnisse erzielt. Wenn Sie Ihre Küche neu gestalten möchten, empfehlen wir Ihnen ein hochwertiges Einbaukochfeld, das effizienter und umweltfreundlicher ist. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Größen und Formen von Induktionsfeldern. Für alle anderen ist die mobile Variante eine gute Alternative, die sich auch mobil gut nutzen lässt.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie unsere detaillierten Ergebnisse sowie technische Details und unser abschließendes Urteil. Die Ausgabe ist auch als E-Paper zum sofortigen Download verfügbar.
Autor: Georgia Dreßler
Lesen Sie auch: Aktuelle Stand- und Hochleistungsmixer im Test