Die besten rezeptfreien Schlafmittel laut Stiftung Warentest

Die besten rezeptfreien Schlafmittel laut Stiftung Warentest

Nachts wachliegen, hin und her drehen, auf dem Rücken liegen, auf den Bauch drehen – viele Menschen in Deutschland finden einfach keine Ruhe. Laut einer Umfrage von Statista schlafen ein Viertel der Befragten sehr schlecht oder schlecht. Wenn Tricks wie Schäfchen zählen oder warme Milch mit Honig nicht helfen, können rezeptfreie Schlafmittel eine kurzfristige Lösung sein. Doch bei der Auswahl sollte man vorsichtig sein. Stiftung Warentest hat verschiedene Mittel getestet und empfiehlt nicht alle.

Die Ursachen von Schlafproblemen

Schlafprobleme können akut auftreten, zum Beispiel nach einem Trauerfall oder in Zeiten von sehr viel Stress. Diese kurzzeitigen Schlafstörungen verschwinden oft von selbst. Erst wenn die Probleme mindestens einen Monat andauern und in drei oder mehr Nächten pro Woche Ein- und Durchschlafprobleme auftreten, sprechen Mediziner von einer Schlafstörung (Insomnie). Dies kann den Alltag stark beeinträchtigen und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Rezeptfreie Schlafmittel für kurzfristige Hilfe

Ein Schlaftagebuch kann bei der Analyse von Schlafproblemen helfen. Betroffene können darin festhalten, wann sie ins Bett gehen, wann sie aufwachen, wann sie wach gelegen haben, was sie tagsüber gemacht haben, was sie vor dem Schlafengehen unternommen haben und welche Medikamente sie eingenommen haben. So können mögliche Muster erkannt und Verhaltensweisen identifiziert werden, die den Schlaf beeinflussen. Ein solches Tagebuch kann auch für den Arztbesuch hilfreich sein.

Rezeptfreie Schlafmittel können eine kurzfristige Lösung bei Schlafproblemen darstellen. Früher wurden die Wirkstoffe Diphenhydramin und Doxylamin zur Behandlung von Heuschnupfen eingesetzt, da sie müde machen. Daher können sie auch bei Schlafproblemen helfen. Allerdings sollten diese Mittel nur für maximal zwei Wochen hintereinander eingesetzt werden, da ansonsten eine Gewöhnung eintreten und Nebenwirkungen wie Schwindel oder Verwirrtheit auftreten können.

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Stiftung Warentest empfiehlt sechs Mittel mit diesen Wirkstoffen. Das günstigste Mittel namens “Schlafsterne” mit dem Wirkstoff Doxylamin kostet 4,59 Euro für zehn Tabletten. Das günstigste Produkt mit dem Wirkstoff Diphenhydramin kostet 7,97 Euro für 20 Tabletten und stammt von “Halbmond”.

Baldrian-Pillen als alternative Option

Auch Baldrianpräparate können beim Einschlafen helfen. In der Regel sind sie rezeptfrei und in Drogeriemärkten erhältlich. Allerdings erfüllen nicht alle Baldrian-Pillen die Versprechungen, die sie machen. Außerdem gibt es zu vielen Zubereitungsformen und Herstellungsverfahren kaum klinische Daten, bemängelt Stiftung Warentest.

Experten zufolge wirken Baldrian-Pillen nur dann, wenn sie bestimmte Baldrian-Trockenextrakte in ausreichend hoher Dosierung enthalten. Diese sollten zwischen 300 und 600 Milligramm betragen. Pflanzliche Pillen haben auch den Vorteil, dass sie nicht abhängig machen und kaum Nebenwirkungen haben. Stiftung Warentest bewertet fünf Baldrian-Produkte als eingeschränkt empfehlenswert. Das günstigste Präparat namens “Baldrian Forte” von Abtei kostet 6,09 Euro für 30 Tabletten.

Melatonin ist umstritten

Melatonin-Präparate in Form von Kapseln oder Sprays sind ebenfalls rezeptfrei erhältlich. Stiftung Warentest rät jedoch von der Einnahme solcher Schlafmittel auf eigene Faust ab. Die Melatonin-Pillen werden oft als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und müssen lediglich beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit angezeigt werden. Die Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen müssen nicht nachgewiesen werden.

Melatonin ist ein Hormon, das der Körper selbst produziert. Es wird vermehrt ausgeschüttet, wenn es dunkel wird und macht uns müde. Schlafexperten warnen davor, freiverkäufliche Schlafmittel mit Melatonin mit Kräuterzusätzen oder Vitaminen gleichzusetzen. Eine US-amerikanische Studie hat gezeigt, dass die Einnahme von melatoninhaltigen Schlafmitteln nicht ungefährlich ist und mit Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Magenkrämpfen in Verbindung gebracht werden kann.

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Neben rezeptfreien Schlafmitteln und Schäfchenzählen gibt es auch andere Möglichkeiten, um in Krisenzeiten gut zu schlafen. Neurowissenschaftler Dr. Christian Benedict hat dem Stern fünf Tipps gegeben.

Den kompletten Test von Stiftung Warentest finden Sie hier (kostenpflichtig).