- Von: SEO-Experte
- Datum: 11. November 2023
Hast du dich schon einmal gefragt, wie sich die aktuellen Workstation-Grafikkarten von AMD und NVIDIA in Bezug auf Design, Konstruktion, Simulation, 3D-Visualisierung und Kreation schlagen? Hat AMD aufgeholt oder sogar mit der neuen Radeon Pro-Grafikkartenreihe überholt? Oder sind Ada und Ampere immer noch das Maß aller Dinge? Ich werde versuchen, objektive Antworten auf diese Fragen zu finden, wobei ich mich größtenteils auf automatisierbare, synthetische Benchmarks verzichte. Die gewonnenen Erkenntnisse sind durchaus interessant, denn obwohl man vielen Dingen nahekommen kann, wird man wahrscheinlich nie die absolute Wahrheit erreichen.
Professionelle Anwendungen sind einfach zu komplex, um allgemeingültige Aussagen treffen zu können. Dennoch ist es möglich, Trends herauszuarbeiten, die entweder architektur- oder treiberbedingt sind. Am Ende kann jeder selbst entscheiden, in welchem Bereich er die beste Karte für sein Geld sieht. Dabei ist das Geld im Workstation-Bereich relativ, denn wenn man Geld verdienen möchte, muss man erst einmal investieren. Leider gilt diese alte Weisheit auch heute noch.
NVIDIA RTX Ada, RTX Ampere und RTX Pascal
Diese Karten sind größtenteils als Dauerleihgabe oder eigener Kauf ebenfalls verfügbar. Allerdings ist das Ada- und Ampere-Lineup noch nicht vollständig. Daher geht ein besonderer Dank an PNY und MIFCOM. MIFCOM war so nett, mein Ampere-Lineup zu vervollständigen. Die restlichen Karten, einschließlich der neuen Ada-Karten, werden noch von PNY hinzugefügt. Ein wenig Geduld ist also gefragt, da die gerade erst veröffentlichten Karten noch ihre Lieferzeit benötigen. Natürlich wurden die verfügbaren Karten sofort getestet, sodass ich bereits 14 aktuelle Testobjekte aller Karten zur Verfügung habe. Diese Anzahl wird natürlich noch steigen, wenn ich die ausstehenden Karten sowie die älteren Pascal-Karten zu einem späteren Zeitpunkt teste.
AMD Radeon Pro W7900, W7800, W7600 und W7500
All diese Karten sind noch recht neu und die noch nicht veröffentlichte Radeon Pro W7700 fehlt noch, ebenso wie die entsprechenden Consumer-Gegenstücke. Das kann aber sicherlich nachgeholt werden. Ich möchte das Ergebnis hier noch nicht vorwegnehmen, aber AMD hat definitiv Chancen, mit diesen Karten in einigen Bereichen richtig gut abzuschneiden. Natürlich gibt es immer noch eine gewisse Lücke in NVIDIAs Paradefächern, aber sie ist insgesamt kleiner geworden. Und wenn der Preis stimmt (und AMD gerne auch die Karten nach Preis vergleicht), kann der professionelle Anwender sicherlich Schnäppchen finden. Wenn man es bei diesen Preisen überhaupt so beiläufig sagen kann. Dank AMDs Musterabgabe stehen diese Karten dauerhaft in meinem Bestand und können somit auch dauerhaft getestet werden. Zusätzlich gibt es zwei Karten der etwas vernachlässigten vorherigen Generation.
Testsoftware und Workstation
Die Software-Suite umfasst 4 große Softwarepakete von PTC Inc, Dassault Systèmes, Autodesk sowie Adobe und natürlich die übliche Standardsoftware wie Blender. Für diesen Test verwende ich professionelle oder standardisierte Arbeitslasten und verzichte dabei auf synthetische Benchmarks. Die einzige Ausnahme ist SPECviewperf 2020, das ich bewusst hinzugefügt habe, weil es zwei Dinge ermöglicht. Erstens kann man im direkten Vergleich zu den Vollversionen sehen, wo die Grafikkartenhersteller die Treiber optimiert haben, um besonders gut auszusehen. Und zweitens kann jeder es selbst benchmarken, um einen direkten Vergleich ziehen zu können.
Auch wenn NVIDIA es gerne anders gesehen hätte, geht es heute nur bedingt um KI und Computer (aber auch das). Mir war es wichtig, dass Programme im Test dabei sind, die auf allen Architekturen laufen und somit einen direkten Vergleich ermöglichen. Wir werden auch sehen, dass einige Aufgaben überhaupt keine ultra-teure High-End-Karte erfordern. Diese Erkenntnisse sind auch wichtig, wenn es um eine Investitionsentscheidung geht. Praktikabilität ist das neue Zauberwort.
Die Workstation ist ein PC mit einem Intel Core i9-13900K auf einem MSI Z790 Godlike-Mainboard (ich weiß, es ist ein Gaming-Mainboard) und 64 GB DDR5 PC6000 CL30-RAM, wobei ich den Speicher absichtlich nur als DDR5 5200 betreibe. Der Leistungsunterschied zu DDR5 6000 ist in diesem Anwendungsbereich marginal, zumal ich ein Fall hatte, bei dem das System nach einem längeren Creo-Lauf mit 5 Iterationen mit DDR5 6000 kurz vor dem Ende eingefroren ist. Übrigens ist das auch der Grund, warum ich dem Core i9-13900K nur eine PL1 und PL2 von 125 Watt erlaube. Es ist kein Gaming-PC und Stabilität steht wie immer an erster Stelle. Zeit ist reines Geld und ein potenzieller Datenverlust lässt sich mit nichts entschuldigen. Alles wird mit einer einfachen 360 Silent-Loop 2 AiO von be quiet! gekühlt und ich platziere die Workstation in einem Fractal Meshify XL, genau wie die VGA-Teststation.
Ich habe mich bewusst für eine professionelle Lösung für den Monitor entschieden. Der fast rahmenlose BenQ PD322020U ist mit seinen 31,5 Zoll Diagonale und 3840 x 2160 Pixeln groß genug, hat ein exzellentes AHVA-Panel von AU Optronics und deckt nahezu vollständig die benötigten Farbräume mit 10-Bit-Farbtiefe (1,07 Milliarden Farben) ab. Die Ergonomie ist nahezu perfekt und man kann ihn (bis zur Pivot-Funktion) nach Belieben drehen – eine Einstellung passt immer. Nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber bewährt.
Testsystem
- CPU: Intel Core i9-13900K @ 125W (PL2 = PL1)
- RAM: 64 (2x 32) GB Corsair Dominator Platinum DDR5 PC6000 CL30 @ DDR5 5200
- Mainboard: MSI MEG Z790 Godlike
- Kühler: Be Quiet Silent Loop 2, 360 mm
- Netzteil: Be Quiet! Dark Power 1000 Watt
- SSD: 2x 2 GB Netac NI7000-t NVMe
- Gehäuse: Fractal Meshify XL
- Monitor: BenQ PD322020U
- Betriebssystem: Windows 11 Professional (alle Updates)
- Treiber: NVIDIA Brach/Studio: R535 U4 (536.96)
- AMD Software Pro Edition: 23.Q3 (W7000-Serie), 23.Q3 (W6000-Serie)
In der nächsten Ausgabe werde ich die Ergebnisse meiner Tests präsentieren und meine Empfehlungen für die besten Workstation-Grafikkarten von AMD und NVIDIA im Jahr 2023 geben. Bleibt gespannt!